ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax nähert sich der 20.000-Punkte-Marke
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag seinen
Rekordlauf fortgesetzt. Die Marke von 20.000 Punkten rückt näher.
Die Hoffnung, dass eine Rezession in den USA ausbleibt, aber die
US-Notenbank Fed trotzdem die Zinsen weiter senken wird, sei ein
wichtiger Motor für die auch in der weltgrößten Volkswirtschaft
fortgesetzten Börsenrekorde, kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen
Stanzl vom Broker CMC Markets. Außerdem blicken die Anleger bereits
in Richtung der im Wochenverlauf anstehenden Leitzinsentscheidung
der Europäischen Zentralbank (EZB).
Vielversprechend ist überdies der Start in die US-Berichtssaison
bisher verlaufen und obendrein setzen die Anleger ihre Hoffnungen
auch in die angekündigten Maßnahmen Chinas zur Ankurbelung der
Wirtschaft dort. Mit Blick auf die befürchtete weitere Eskalation im
Nahostkonflikt gibt es zudem eine gewisse Erleichterung.
Der deutsche Leitindex gewann im frühen Handel 0,50 Prozent auf
19.605,04 Punkte und erreichte eine weitere Bestmarke in seiner
Geschichte. Der MDax der mittelgroßen
Börsenunternehmen legte um 0,33 Prozent auf 26.983,50 Zähler zu.
Kaum vom Fleck kam unterdessen der Eurozonen-Leitindex: Der
EuroStoxx 50 stieg um 0,01 Prozent auf 5.041,73
Punkte.
In den USA berichtete die "Washington Post", dass Israel sich bei
seinem geplanten Vergeltungsschlag gegen den Iran auf militärische
Einrichtungen konzentrieren und Atom- und Ölanlagen verschonen will.
Nicht nur die Ölpreise fielen daraufhin deutlich, auch Bedenken in
puncto einer womöglich wieder anziehenden Inflation wurden so
gemindert.
Am Donnerstag dann steht die EZB auf dem Programm. Die Aussicht auf
üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der
Geldpolitik sowohl in der Eurozone als auch in den USA halte die
investierten Anleger bei der Stange, hatte Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets tags zuvor kommentiert.
Skeptiker seien so immer wieder neu gezwungen, "auf den fahrenden
Zug aufzuspringen".
Bevor im Verlauf des Dienstags die nächsten US-Banken mit
Quartalszahlen auf der Agenda stehen, darunter Goldman Sachs
, werden hierzulande am Vormittag zunächst die
ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht. Die Landesbank Helaba hält
einen Anstieg für wahrscheinlich. "Es wäre der erste nach drei
Rückgängen in Folge. Insofern könnte es einen kleinen
Hoffnungsschimmer für die konjunkturelle Entwicklung Deutschland
geben." Auch das könnte als Kurstreiber wirken.
Unter den Einzelwerten im Dax litten die Aktien der Deutschen Bank
mit einem Abschlag von 1,8 Prozent unter einer
Aktienplatzierung und waren damit Schlusslicht. Goldman Sachs
verkaufte in einem beschleunigten Verfahren einen 0,8-prozentigen
Anteil des Finanzinstituts oder rund 16 Millionen Aktien zu 16,01
Euro je Aktie für einen ungenannten Investor.
Beiersdorf verloren 0,6 Prozent. Der US-Parfüm- und
Kosmetikkonzern Coty warnte ähnlich wie seine
Konkurrenten vor schwachen Kosmetikverkäufen, was die Aktie im
nachbörslichen US-Handel deutlich belastet hatte. Zalando
, von der Baader Bank abgestuft von "Buy" auf "Add",
gaben um 1,2 Prozent nach. Analyst Volker Bosse verwies auf die zwar
guten vorläufigen Quartalszahlen des Online-Modehändlers, aber den
zugleich auch starken Kursanstieg der Aktie seit Jahresbeginn.
Im MDax profitierten die Papiere der Online-Apotheke Redcare von
einer erfreulichen Umsatzdynamik des Konkurrenten DocMorris
mit plus 1,5 Prozent. Im SDax büßten
die Anteile des IT-Dienstleisters Nagarro nach
gesenktem Umsatzziel für das Gesamtjahr unterdessen 6,7 Prozent
ein./ck/mis