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Weltweites Insolvenzgeschehen zieht an: Anstieg um 11 % im Jahr 2024

und 2025 um weitere 2 %

Hamburg (ots) -

- Globale Unternehmensinsolvenzen steigen deutlich: 2024 um 11 %, (+2 Pp) 2025

um 2 % (+2 Pp); 2026 Stabilisierung auf hohem Niveau

- Zweistelliger Zuwachs in Ländern, die mehr als die Hälfte des globalen

Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen

- Deutschland: 2024 Anstieg um 25 % erwartet (+4 Pp), 2024 um weitere 4 % (+2

Pp), 2026 voraussichtlich Entspannung mit Rückgang um 4 %

- Schwache Unternehmen auf Messers Schneide, robuste brauchen Mut für

Investitionen

Keine rosigen Aussichten für die Weltwirtschaft: Der weltweite Kreditversicherer

Allianz Trade prognostiziert für 2024 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen

um 11 %. Das ist ein noch stärkerer Anstieg als bisher erwartet (+ 9 %). Die

aktuelle Studie untersucht die weltweite Insolvenzentwicklung in Zeiten von

schleppender Nachfrage, anhaltenden geopolitischen Spannungen und ungleichen

Finanzierungsbedingungen.

Für Deutschland hat Allianz Trade die Insolvenzprognose angesichts der

anhaltenden wirtschaftlichen Flaute nochmals leicht nach oben korrigiert und

erwartet eine Zunahme der Pleiten im Jahr 2024 um 25 % (+4 Pp) auf rund 22.200

Fälle nach bereits +22 % im Jahr 2023. Für 2025 hat der Kreditversicherer seine

Prognose ebenfalls leicht nach oben korrigiert: Trotz des für 2025 erwarteten

Mini-Wachstum des deutschen Bruttoninlandsprodukts (BIP) dürfte der Anstieg mit

rund 4 % auf dann 23.000 Fälle etwas höher ausfallen als bisher erwartet (2 %).

Erst 2026 zeichnet sich mit einem Rückgang um 4 % voraussichtlich eine leichte

Entspannung ab (22.100 Fälle).

Deutschland: Schwache Unternehmen auf Messers Schneide, robuste brauchen Mut für

Investitionen

"Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche in Europa, insbesondere in Deutschland,

macht den hiesigen Unternehmen zu schaffen", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz

Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Durch eine stärkere

Orientierung auf Wachstumsmärkte außerhalb Europas, sind sie Exportrisiken im

Ausland ausgesetzt."

Zudem kämpfen mit einem Mix aus schleppender Nachfrage, steigenden Löhnen,

sinkender Wettbewerbsfähigkeit, fälligen (Corona-)Krediten und eine zunehmend

schwierige und oft teurere Refinanzierung bei gleichzeitig schlechterer

Zahlungsmoral und höheren Ausfallsrisiken.

"Schwach finanzierte Unternehmen stehen auf Messers Schneide, und es dürfte eine

deutliche Marktbereinigung stattfinden", sagt Bogaerts. "Trotzdem: Viele

deutsche Unternehmen sind weiterhin finanziell robust und haben - insbesondere

im deutschen Mittelstand - gezeigt, dass sie jedem Sturm trotzen. Sie sollten an

ihre Stärke glauben und jetzt den Mut finden, trotz vieler Unsicherheiten in

ihre (grüne) Zukunft zu investieren, um dann bei der Erholung ganz vorne auf der

Erfolgswelle zu surfen."

Weltweites Insolvenzgeschehen beschleunigt sich

In der globalen Insolvenzprognosen vom Februar 2024 rechnete Allianz Trade

bereits mit einem starken Anstieg im Jahr 2024 (+9 %) und einer anschließenden

Stabilisierung im Jahr 2025 (+0 %). Mit den jüngsten Entwicklungen zeichnet sich

weltweit ein noch düstereres Bild mit einem prognostizierten Anstieg von 11 %

(+2 Prozentpunkte, Pp) für dieses Jahr, gefolgt von einem Höchststand im Jahr

2025 mit einem weiteren Zuwachs um 2 % (+2 Pp). Unternehmensinsolvenzen werden

sich voraussichtlich erst 2026 auf hohem Niveau stabilisieren.

Haupttreiber des erwarteten globalen Anstiegs 2025 sind die USA mit +12 % nach

bereits 31 % im Jahr 2024. Aber auch Russland (+16 %) sowie China (+5 %) und

Taiwan (7 %) in Asien und Deutschland (+4 %) und Italien (+4 %) in Europa tragen

zum weltweiten Anstieg bei. In Frankreich und Großbritannien sind die

Insolvenzen nach starken Anstiegen in den vorangegangenen Jahren bereits auf

sehr hohen Niveaus und werden sich 2025 leicht abschwächen (jeweils -6 %).

Zweistelliger Zuwachs in Ländern, die mehr als die Hälfte des globalen BIP

ausmachen

Seit Jahresbeginn sind die globalen Unternehmensinsolvenzen bereits um 9 %

gestiegen. Der Anstieg ist dabei über Regionen und Sektoren hinweg breit

angelegt. Weltweit dürfte der Allianz Trade Insolvenzindex Ende 2024

voraussichtlich 13 % über dem Durchschnitt der Jahre vor der Pandemie

(2016-2019) liegen, aber 11 % unter dem Niveau der globalen Finanzkrise[1].

"Diese globale Achterbahnfahrt bei Unternehmensinsolvenzen ist zum Teil auf die

nach wie vor gedämpfte globale Nachfrage, anhaltende geopolitische Unsicherheit

und ungleiche Finanzierungsbedingungen zurückzuführen", sagt Aylin Somersan

Coqui, CEO der Allianz Trade Gruppe. "Sie lässt sich aber auch durch den

'Rückstau' an Insolvenzen erklären, da Unternehmen nicht mehr durch die während

der Pandemie und der Energiekrise eingeführten Unterstützungsmaßnahmen geschützt

sind. Deshalb werden Länder, die mehr als die Hälfte des globalen BIP ausmachen,

im Jahr 2024 von einem zweistelligen Anstieg der Insolvenzen betroffen sein.

Zwei Drittel dürften in diesem Jahr die Zahl der Insolvenzen vor der Pandemie

übertreffen. Die Bau-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbranche sind am

stärksten betroffen, sowohl in Bezug auf die Häufigkeit als auch auf die Schwere

der Insolvenzen."

Insbesondere die Zahl der Großinsolvenzen[2] hat ein neues Rekordniveau

erreicht, wobei Westeuropa an der Spitze dieses Trends steht. Dies stellt auch

eine große Gefahr für Arbeitsplätze dar, insbesondere in Europa und Nordamerika.

Bis 2025 könnten in diesen beiden Regionen mehr als 1,6 Millionen

Arbeitsplätze[3] auf dem Spiel stehen, was rund 8 % der Gesamtzahl der

Arbeitslosen entspricht und den höchsten Stand seit zehn Jahren markiert. Die am

stärksten gefährdeten Sektoren sind das Baugewerbe, der Einzelhandel und der

Dienstleistungssektor.

Können niedrigere Zinssätze für Unternehmen eine Wende bringen?

Eine allmähliche Lockerung der Geldpolitik könnte zwar eine gewisse

Erleichterung bringen, ist aber kein Allheilmittel für angeschlagene

Unternehmen. Niedrigere Zinssätze senken die Kreditkosten, verbessern den

Cashflow und steigern die Rentabilität, können aber die finanziellen

Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, nicht vollständig

kompensieren.

"Unternehmen haben bereits Schulden abgebaut und sich an hohe Zinssätze

angepasst", sagt Maxime Lemerle, Leiter der Insolvenzanalyse bei Allianz Trade.

"Unsere Analyse deutet darauf hin, dass der aktuelle Lockerungszyklus (-2 Pp bis

September 2025) dank höherer Margen* zu einer Verringerung des Insolvenztrends

um etwa 4 Prozentpunkte führen könnte. Dies würde aber den allgemeinen Anstieg,

beispielsweise in den USA, nur geringfügig ausgleichen, könnte aber den Rückgang

in Frankreich leicht verstärken."

*bis zu +2 Prozentpunkte (Pp) in Deutschland, +4 Pp in Frankreich, +3 Pp im

Vereinigten Königreich und +2,8 Pp in den USA

Die vollständige Allianz Trade Studie zu globalen Insolvenzen finden Sie hier:

https://ots.de/InmHKf

[1] 2008-2010

[2] Siehe auch: https://ots.de/lP6A0V

[3] Diese Zahl wurde auf der Grundlage des Anteils der Unternehmen in Europa und

den USA berechnet, die sofort in die Liquidationsphase eintreten

(durchschnittlich 65 %) und des Anteils der Menschen, die in einer

Umstrukturierungsphase entlassen werden (ca. 35 %).

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert die

Allianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen

kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die

Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

entfallen.

Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer und

gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte

und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating

von Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris im

Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen ist in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.500

Mitarbeiter weltweit. 2023 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einen

konsolidierten Umsatz von EUR 3,7 Milliarden und versicherte weltweit

Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.131 Milliarden.

Weitere Informationen auf http://www.allianz-trade.de

Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen

Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige

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"prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin" ebenfalls eine

zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen

oder Ereignisse können aufgrund verschiedener Faktoren von solchen

zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören

u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der

branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der

Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der

"Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und

Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten

Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen

ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß

der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen

einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der

Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen

einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen

Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken bzw.

ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich

der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,

sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem örtlichen,

regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die

Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch Terroranschläge

und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen übernimmt keine

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AXC0086 2024-10-15/09:13

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