Aktien Frankfurt: Dax schrammt am Rekordhoch vorbei
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der jüngst starke Dax ist am
Montag im Aufwind geblieben. Der deutsche Leitindex war am Vormittag
bis auf gut neun Punkte an sein Ende September erreichtes Rekordhoch
bei 19.491 Zählern herangerückt, bevor der Schwung nachließ. Am
frühen Nachmittag stand noch ein Plus von 0,38 Prozent auf 19.447,28
Punkte zu Buche.
"Momentan läuft es gut für den Dax", schrieb Marktanalyst Jochen
Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die in den USA gestartete
Berichtssaison sorge für Gewinnfantasie und die Wall Street bleibe
ob der nahenden US-Präsidentschaftswahlen gelassen. Die
Chartspezialisten von Index-Radar ergänzten, die immer wieder
aufkeimenden Konjunktursorgen perlten an den Aktienmärkten ebenso ab
wie die geopolitischen Risiken.
Aktuell "klammern sich die Anleger an den Strohhalm China und hoffen
mit immer mehr konjunkturstimulierenden Maßnahmen der Regierung in
Peking auch auf den entscheidenden Trigger für die deutsche
Wirtschaft", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom
Handelshaus Robomarkets. China hatte am Wochenende weitere Maßnahmen
zur Belebung seiner angeschlagenen Wirtschaft angekündigt.
Finanzminister Lan Foan versprach unter anderem, den
Lokalregierungen bei der Bewältigung ihrer Verschuldung zu helfen,
gleichzeitig die Ausgaben von Staatsanleihen zu erhöhen und
Subventionen für Geringverdiener anzubieten. Details zur Höhe des
Pakets nannte er aber nicht.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gab
um 0,13 Prozent auf 26.804,43 Zähler nach. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,22
Prozent nach oben.
Hierzulande gewannen die Aktien von Adidas im Dax ein
Prozent auf 236 Euro. Die Schweizer Großbank UBS hatte das Kursziel
für die Papiere von 275 auf 279 Euro angehoben. Bei dem
Sportartikelkonzern scheine es keine Anzeichen einer
Geschäftsverlangsamung zu geben, schrieb Analystin Zuzanna Pusz.
Die Anteilsscheine von BASF fielen um 1,5 Prozent,
nachdem die UBS die Kaufempfehlung für die Papiere des
Chemiekonzerns gestrichen hatte. Im zyklischen Chemiesektor habe die
erwartete Erholung des Volumenwachstums im ersten Halbjahr nicht
stattgefunden, schrieb Analyst Geoff Haire. Frühindikatoren seien im
negativen Bereich geblieben.
Das Dax-Schlusslicht bildeten die Papiere der Porsche AG
mit einem Minus von 2,7 Prozent. Analyst Patrick
Hummel von der UBS verwies auf eine Analystenrunde mit dem
Sportwagenhersteller zum anstehenden Bericht für das dritte Quartal.
Hier habe Porsche eine schlechtere Abdeckung der Fixkosten,
anhaltend hohe Zulieferkosten sowie höhere Abschreibungen nach
Einführungen neuer Modelle betont.
Die Aktien von Alzchem beschleunigten ihre jüngste
Rally und hatten damit im SDax die Nase vorn. Am
frühen Nachmittag stand ein Plus von 7 Prozent zu Buche. Das
Spezialchemieunternehmen ist erst seit Anfang Oktober in dem
Nebenwerte-Index gelistet.
Am Index-Ende blieben die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank
unter Druck und sackten um 5,7 Prozent ab. Der
Immobilienfinanzierer hatte in der vergangenen Woche seine
mittelfristigen Ziele gestrichen. Analystin Marlene Eibensteiner von
der Deutschen Bank sieht Unsicherheiten für die strategische
Umsetzung.
Der Euro kostete zuletzt 1,0915 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0938
(Donnerstag: 1,0932) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,9142 (0,9147) Euro.
Am deutschen Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,26 Prozent
am Freitag auf 2,24 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,06 Prozent auf 126,22 Punkte. Der Bund-Future
büßte 0,11 Prozent auf 133,16 Punkte ein./la/jha/