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Poker um Commerzbank - Hessens Ministerpräsident will Finanzplatz stärken

WIESBADEN (dpa-AFX) - Mit Blick auf die drohende Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein intensives Handeln angekündigt. "Die Landesregierung wird deshalb in Kürze ein Finanzplatzkabinett einrichten", kündigte der Christdemokrat im Landtag mit Blick auf Frankfurt an, dem Hauptsitz der Commerzbank, aber auch etwa der Deutschen Bank und der Europäischen Zentralbank.

Laut Rhein soll das Finanzplatzkabinett gemeinsam mit den Akteuren des Finanzplatzes Frankfurt eine Strategie entwickeln, "um Frankfurt zu stärken". Der Regierungschef fügte hinzu: "Wir übernehmen Verantwortung für unseren Finanzplatz und das erwarten wir jetzt auch vom Bund."

Auftrieb für "Flaggschiff" Commerzbank?

Die Commerzbank sei ein Flaggschiff, ein zentraler Finanzierer des deutschen Mittelstands und "ein Stabilitätsanker unserer Wirtschaft", sagte der Ministerpräsident. Diesem Flaggschiff müsse neuer Auftrieb verliehen werden, "anstatt es zu versenken". Die drohende Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit führe zu der Sorge, dass der Finanzplatz Frankfurt an Souveränität und Stabilität einbüßt.

Unicredit ist im September groß bei der Commerzbank eingestiegen und will ihren Anteil ausbauen. Deutsche Mittelständler und Konzerne bekämen bei einer Übernahme nach Einschätzung von Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp schlechter Kredite. Der Betriebsrat der Bank rechnet im Fall eines Zusammenschlusses mit bis zu 18.000 Arbeitsplätzen, die in Deutschland wegfallen könnten. Die Commerzbank ist Deutschlands zweitgrößte Privatbank./jaa/DP/nas

 ISIN  DE000CBK1001  IT0005239360

AXC0150 2024-10-10/12:18

Relevante Links: Commerzbank AG, UniCredit S.p.A.

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