Aktien Europa: Wenig Bewegung - Lage im Nahen Osten belastet weiter
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben sich nach
der schwachen Vorwoche am Montag wenig von der Stelle bewegt. Die
Stimmung der Anleger bleibe angesichts der anhaltenden Spannungen im
Nahen Osten gedämpft, schrieb Analyst Michael Brown vom Handelshaus
Pepperstone.
Nach moderaten Anfangsgewinnen drehte der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 schnell ins Minus und verlor um die
Mittagszeit 0,10 Prozent auf 4.949,76 Punkte. Am Freitag hatte ein
starker US-Arbeitsmarktbericht den Kursen dies- wie jenseits des
Atlantiks etwas geholfen. Der Schweizer SMI trat am
Montag mit 11.996,02 Punkten auf der Stelle. Für den britischen FTSE
100 ging es um 0,23 Prozent auf 8.299,51 Zähler hoch.
Im europäischen Branchentableau standen zu
Wochenbeginn die zuletzt stabilisierten Technologiewerte
am stärksten unter Druck. An der US-Technologiebörse
Nasdaq, wo sich die Anleger am Freitag über deutliche Gewinne freuen
konnten, zeichnet sich ein etwas stärkerer Rückschlag ab als an der
New York Stock Exchange (Nyse).
Am ehesten gefragt waren in Europa noch die Aktien von Öl- und
Gaskonzernen , Banken und
Telekomunternehmen . Befeuert von der Furcht um eine
weitere Eskalation der geopolitischen Lage im Nahen Osten setzten
die Ölpreise ihren Höhenflug fort. Auch die als defensiv geltenden
Telekomtitel profitierten von der Unsicherheit an den Märkten.
Die Titel des Bergbaukonzerns Rio Tinto verloren
trotz Zukaufplänen in einem schwachen Branchenumfeld lediglich
minimal. Rio habe dem Lithiumproduzenten Arcadium Lithium ein
unverbindliches Übernahmeangebot unterbreitet, teilten beide
Unternehmen mit. Noch sei unklar, ob Rio Tinto das Vorhaben
weiterverfolge oder beide Parteien übereinkommen. Finanzielle
Details gab es nicht. Die in New York gelisteten Anteilsscheine von
Arcadium Lithium sprangen vorbörslich um gut ein
Drittel hoch. Laut RBC-Analyst Kaan Peker könnte Rio mit einer
Übernahme operative Synergien heben und das Produktionswachstum
steigern.
Beim Luxusgüterkonzern Richemont hielt sich die
Freude über den Verkauf des Online-Mode- und Accessoires-Geschäfts
Yoox Net-A-Porter (YNAP) in Grenzen. Mit plus 0,8 Prozent legten die
Aktien weniger stark zu als die des Konkurrenten Kering
. Richemont wollte YNAP schon länger verkaufen. Ende
2023 mussten sich die Schweizer indes von einem Vertrag zum
geplanten Verkauf eines Teils davon an Farfetch zurückziehen, weil
der Online-Luxushändler Farfetch vom südkoreanischen
E-Commerce-Riesen Coupang übernommen wurde./gl/nas