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Neues Murkraftwerk in Gratkorn nördlich von Graz ging in Betrieb / Zwei vertikale Kaplanturbinen liefern elf Megawatt Leistung und erzeugen pro Jahr Strom für rund 15.000 Haushalte

Der Verbund und die Energie Steiermark haben am Freitag in Gratkorn nördlich von Graz ein neues Laufkraftwerk an der Mur in Betrieb genommen. Rund 100 Mio. Euro wurden investiert. Nach etwa zweieinhalb Jahren Bauzeit liefert das Wasserkraftwerk nun eine Leistung von elf Megawatt und erzeugt rund 54 Mio. Kilowattstunden Strom pro Jahr für bis zu 15.000 Haushalte, hieß es bei den Feierlichkeiten. Am Samstag findet ein "Tag der offenen Tür" für die Bevölkerung statt.

"Besonders hier in der Steiermark bildet die Wasserkraft eine tragende Säule der erneuerbaren Energieversorgung, und die Inbetriebnahme des Murkraftwerks Gratkorn ist ein Baustein für die klimaneutrale Energiezukunft", sagte Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von Verbund. Das Kraftwerk ist das jüngste Gemeinschaftsprojekt von Verbund und Energie Steiermark und ein Beitrag, um den Anteil von grünem Strom in der Steiermark zu erhöhen. "Parallel dazu wurde der Natur- und Freizeitbereich entlang der Mur durch zahlreiche ökologische Maßnahmen aufgewertet und schafft somit einen Mehrwert für den Großraum Graz", so Energie Steiermark-Vorstand Christian Purrer.

Strom aus Wasserkraft ist derzeit die bedeutendste erneuerbare Energiequelle der Steiermark. Bereits seit 120 Jahren wird der stete Fluss der Mur für die Stromerzeugung genutzt: "Die Wasserkraftwerke an der Mur bilden das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung in der Steiermark. Die Laufkraftwerke liefern ganzjährig und planbar heimische Energie, wobei das neue Murkraftwerk Gratkorn über zwei innovative, vertikal montierte Maschinensätze zusätzliche Vorteile für die Netzstabilität aufweist", unterstrich Verbund-Geschäftsführer Michael Amerer.

Der zweite Geschäftsführer des Verbunds, Karl Heinz Gruber, hob die vertikalen Kaplanturbinen als Besonderheit hervor. Durch sie wurde der Bau flacher und die Kubatur weniger, wie er es beschrieb. Die Pläne für das Kraftwerk gehen übrigens mehr als zehn Jahre zurück. Bereits seit 2012 gab es einen rechtsgültigen Bescheid für den Bau, "aber die wirtschaftliche Situation machte eine Realisierung bis 2021 unmöglich", erklärte Amerer bei der Inbetriebnahme.

Durch das Wasserkraftwerk soll nun auch der Hochwasserschutz für Anrainergemeinden nördlich von Graz besser sein. Zudem wurde eine Murbrücke für Radfahrer und Freizeitsportler direkt am Kraftwerk geschaffen. Der Bau für das Kraftwerk hatte 2021 begonnen. Die zwei Kaplanturbinen haben Laufräder mit jeweils vier Meter Durchmesser. Die Fallhöhe des Wassers beträgt 6,5 Meter. Das Kraftwerk ist etwa 60 Meter breit und staut das Wasser etwa 3,25 Kilometer weit zurück. Als Fischwanderhilfen wurden 35 Becken und 220 Meter natürlich gestaltetes Umgehungsgewässer errichtet.

Bei der Eröffnung waren auch Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang (SPÖ) dabei. "Mit diesem Vorzeigeprojekt wird ein weiterer wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet", so Lang. Für Drexler ist das Kraftwerk wichtig, "wenn wir die Klimaneutralität erreichen wollen".

Der Verbund betreibt in der Steiermark mit dem Kraftwerk Gratkorn nun 43 Wasserkraftwerke und vier von ihnen (Gössendorf, Kalsdorf, Graz und Gratkorn) werden gemeinsam mit der Energie Steiermark betrieben.

kor/bel

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