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APA ots news: FMA-Bericht zur Lage der österreichischen Pensionskassen 2024:

System stabil, aber volatile Veranlagungsperformance und große

Herausforderungen

Wien (APA-ots) - Knapp über eine Million unselbständig Erwerbstätige (zum

30.Juni 2024

exakt 1.081.514) sind derzeit in das österreichische

Pensionskassensystem einbezogen. Für sie verwalteten die acht

österreichischen Pensionskassen (PK) zu diesem Stichtag ein Vermögen

von 27,6 Mrd.

Heute verfügt bereits in etwa jeder Vierte (23%) Beschäftigte in

Österreich über eine Anwartschaft auf eine derartige Rente. Rund 14%

von ihnen bezogen bereits eine Zusatzpension aus dieser Form der

betrieblichen Altersvorsorge, 86% sind als sogenannte

Anwartschaftsberechtigte (AWB) noch in der Ansparphase.

Daher sind die jährlichen Einzahlungen in dieses System mit 1,4

Mio. nach wie vor höher als die Summe der auszuzahlenden Leistungen

in Höhe von 1,2 Mio. 98 % der AWB haben eine beitragsorientierte

Pensionszusage; das heißt, die tatsächliche Pensionshöhe hängt von

der langfristigen Veranlagungsperformance und damit von der

Kapitalmarktentwicklung ab. Im Durchschnitt der vergangenen zehn

Jahre beträgt die Performance +3,11%. Lediglich zwei Prozent der AWB

haben eine leistungsorientierte Zusage, also eine im Vorhinein

garantierte Höhe der Zusatzpension. Das dafür erforderliche Kapital

macht aber rund ein Fünftel des Gesamtvermögens der Pensionskassen

aus. Das Pendant in der betrieblichen Altersvorsorge zu den

Pensionskassen, die Betriebliche Kollektivversicherung, fristet mit

einem seit Jahren stagnierenden verwalteten Vermögen von rund 1,1

Mrd. nach wie vor ein Schattendasein. Dies geht aus dem "Bericht der

FMA zur Lage der Pensionskassen 2024" hervor.

Pensionslücke der Frauen auch in der betrieblichen Altersvorsorge

Während 46% der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten Frauen

sind, beträgt deren Anteil an der für die Pensionshöhe letztlich

relevanten Deckungsrückstellung lediglich 27%. Daher ist die

durchschnittliche Deckungsrückstellung der Männer mit 32.466 mehr

als doppelt so hoch wie jene der Frauen ( 14.234). Dies spiegelt

einerseits die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen sowie

deren höheren Anteil bei Teilzeitbeschäftigung sowie die Karenzzeiten

wider, andererseits führt dies zu einer nicht einmal halb so hohen

Zusatzpension.

Volatile Veranlagungsstrategie

Angesichts ihres langfristigen Veranlagungshorizonts und eines

nach wie vor niedrigen und vor allem planbaren Liquiditätsbedarfs,

können die Pensionskassen eine durchaus aktive Veranlagungsstrategie

mit einem höheren Ertrags-/Risikoprofil verfolgen. Dies hat aber eine

volatile Veranlagungsperformance zur Folge. So schwankte das

Veranlagungsergebnis in den vergangenen zehn Jahren zwischen +11,6% (

2019) und - 9,7% (2022); 2023 betrug es +6,4%, im 1. Halbjahr 2024

betrug es +4,0%.

Trotz der volatilen Performance wird bei 82% der

Pensionskassenzusagen (gemessen an der Deckungsrückstellung) auf die

gesetzlich vorgesehene Mindestertragsgarantie mittels "Opting Out"

verzichtet. Deren rechtliche Konstruktion ergibt auch in Wahrheit

keine volle Kapitalgarantie, sondern lediglich eine Leistungserhöhung

für ein Jahr. Ihr jährlicher Soll-Wert ist aufgrund des

Niedrigzinsumfelds seit 2015 mit bis zu -0,4% negativ.

Die Pensionskassen halten zwar mehr als 95% ihres Vermögens in

Investmentfonds, passen die Strategie aber aktiv an. So senkten sie

etwa angesichts des Niedrigzinsumfeldes von Ende 2012 bis Mitte 2024

den durchgerechneten Anteil an Anleihen von 58,0% auf 36,6%, der

Anteil an Aktien erhöhten sich hingegen von 24,4% auf 36,9%. Mehr als

ein Fünftel des Gesamtvermögens haben die PKs in nicht

börsennotierte, private Investments (Immobilien, Darlehen, sonstige

Vermögenswerte) veranlagt. Im europäischen Vergleich haben sie

überdies den höchsten Anteil alternativer Vermögenswerte, ebenso

spielen Derivate eine wichtige Rolle.

Klima-Stresstest

Als große institutionelle Investoren spielen Pensionskassen auch

beim Kampf gegen den Klimawandel eine nicht unwesentliche Rolle.

Derzeit beträgt aber der Anteil klimagefährdender Vermögenswerte in

ihrem Portfolio noch immer 26% (2023: 28%), vor allem aus den

Sektoren fossile Energie und Immobilien. Die FMA hat die PKs daher

auch 2024 einem Klima-Stresstest unterzogen, dieses Mal nach den

Vorgaben des Fit-for-55-Paketes der Europäischen Kommission. Das

Basisszenario ergab eine Wertminderung um -3,5%, das erste adverse

eine um -5,8% und zweite adverse eine von -16,1%. Hier stehen also

die Pensionskassen noch vor großen Herausforderungen.

Den gesamten Bericht finden Sie auf der FMA-Website unter:

https://www.fma.gv.at/pensionskassen/offenlegung/lage-der-

oesterreichischen-pensionskassen/

Rückfragehinweis:

Finanzmarktaufsicht (FMA)

Klaus Grubelnik

Telefon: +43 676 8824 9516

E-Mail: klaus.grubelnik@fma.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

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OTS0074 2024-10-04/11:09

AXC0097 2024-10-04/11:14

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