Aktien Frankfurt: Dax gibt am Feiertag weiter nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Tag der
Deutschen Einheit unter Druck geblieben und um die Marke von 19.000
Punkten gependelt. Vor einigen Tagen waren noch die 20.000 Punkte
und weitere Rekorde im Gespräch, doch nun prägten Verluste das
Geschehen. Der Leitindex fiel bis zum frühen Donnerstagnachmittag um
0,62 Prozent auf 19.046,01 Punkte.
Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,42 Prozent
auf 26.661,38 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,73 Prozent nach unten.
Laut der Bank UBS bleiben die Marktbedingungen zum Beginn des
Schlussquartals geprägt von Spannungen im Nahen Osten, gemischten
Wirtschaftsdaten und dem engen Wahlkampf um die US-Präsidentschaft.
Die Experten verwiesen auf anziehende Volatilitätsindizes als
Ausdruck der Unsicherheit. Ratsam seien Absicherungsstrategien, aber
keine größeren Portfolioanpassungen. Auch nach dem ungewöhnlich
starken September bleiben sie davon überzeugt, dass das Umfeld für
Aktien grundsätzlich positiv ist.
Belastet wurde der Dax vom Index-Schwergewicht SAP
sowie fallenden Automobilaktien. Bei SAP ging es nach der Meldung,
dass die US-Staatsanwälte ihre Ermittlungen wegen möglicher
Preisabsprachen zwischen dem deutschen Softwarehersteller und dem
Wiederverkäufer Carahsoft ausweiten, um 1,3 Prozent bergab.
Im Autosektor half es nicht, dass Barclays seine generell negative
Branchenhaltung aufgegeben hatte. Für die
VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE
gab es von der britischen Bank jedoch eine Abstufung auf
"Underweight" und dies machte die Papiere mit minus 4,1 Prozent zum
Dax-Schlusslicht. Damit prognostizierten die Experten den Aktien
eine im Sektorvergleich unterdurchschnittliche Wertentwicklung.
Auch Mercedes wurde von Barclays abgestuft, hier
allerdings auf neutrales Niveau. Der Kurs des Premium-Autobauers
sank um 1,8 Prozent. BMW büßten 1,4 Prozent ein,
nachdem Barclays hier sein ehemals negatives Votum aufgegeben hatte.
Negativer blickt derweil die US-Bank JPMorgan auf die Aktien von K+S
, die als klares MDax-Schlusslicht um knapp fünf
Prozent absackten. Expertin Angelina Glazova ist mittelfristig
skeptischer für den globalen Kalidünger-Markt und sieht kaum
Spielraum für die Preise.
Als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax knickten
die Anteilscheine von Deutz um mehr als acht Prozent
ein. Der Motorenhersteller streicht wegen der schwachen Nachfrage
seine Jahresziele zusammen und will die Kosten senken.
Die Blicke auf sich zog auch der durchwachsene Börsengang von
Pentixapharm . Der erste Kurs glich mit 5,10 Euro dem
Referenzpreis, der schon in der unteren Hälfte der avisierten Spanne
festgelegt wurde. Zuletzt wurden die Papiere mit 4,60 Euro klar im
Minus gehandelt. Pentixapharm war bislang Teil des
Unternehmensexogen Eckert & Ziegler , dessen Aktien
"ex Abspaltung" gehandelt wurden.
Der Euro gab weiter nach und kostete zuletzt 1,1037
US-Dollar. Für Belastung sorgte vor allem die Aussicht auf weiter
sinkende Zinsen in der Eurozone. Unter anderem wurden Aussagen der
EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Preisentwicklung als Signal
für eine weitere Senkung der Leitzinsen im Oktober gedeutet. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf
1,1071 (Dienstag: 1,1086) Dollar festgesetzt.
Am deutschen Anleihenmarkt fiel der Rentenindex Rex
um 0,23 Prozent auf 127,36 Punkte, während die Umlaufrendite von
2,05 Prozent am Vortag auf 2,10 Prozent stieg. Der Bund-Future
verlor 0,29 Prozent auf 134,78 Punkte./la/he