Börse Frankfurt-News: "Starke Nachfrage nach Edelmetallen" (Rohstoffe)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Im Handel mit Rohstoff-ETCs sind vor allem Gold-Produkte gesucht. Charttechniker heben auch die Potenziale beim Silberpreis hervor. Ebenfalls gekauft werden ETCs auf Industriemetalle, die von den Maßnahmen der chinesischen Regierung profitieren.
2. Oktober 2024. Die Rekordjagd des Goldpreises hat die Nachfrage
nach Edelmetall-Produkten in den vergangenen Wochen weiter
beflügelt. Die weltweiten Kapitalströme bei Rohstoff-ETCs zeigen auf
Monatssicht massive Zuflüsse in dem Segment. Die Händler an der
Börse Frankfurt bestätigen diesen Trend. Ivo Orlemann von der ICF
Bank berichtet von einer starken Nachfrage nach dem WisdomTree
Physical Gold (
Xetra-Gold mit neuem Rekordhoch
Bei Lang & Schwarz ist vor allem Xetra-Gold (
Viele Anlegerinnen und Anleger agieren nach dem Motto "the trend is your friend", was sich in den vergangenen Wochen und Monaten ausgezahlt hat. Mobeen Tahir von WisdomTree ist zuversichtlich, dass dies so bleibt: "Angesichts der steigenden Erwartungen einer weiteren geldpolitischen Lockerung dürfte sich der Aufschwung bei Gold fortsetzen", erklärt der Direktor im Bereich Makro- und thematisches Research. Etwas vorsichtiger äußert sich Barbara Lambrecht von der Commerzbank. Nach Ansicht der Rohstoff-Analystin spricht nach der besten Q3-Performance seit über acht Jahren (+13 Prozent) "einiges dafür, dass der Höhenflug bei Gold vorerst beendet ist und nun zunächst eine Konsolidierungsphase ansteht". Damit rechnet zumindest kurzfristig auch Thomas Kulp von der DZ Bank, der sein 12-Monats-Kursziel für den Goldpreis allerdings auf 2.800 Dollar angehoben hat: "Dauerhaft niedrigere Zinsen dürften die Goldnachfrage stützen - insbesondere vonseiten privater Anleger".
Silber mit intaktem Aufwärtstrend
Noch nicht auf Rekordniveaus, aber immerhin im Bereich der
Jahreshochs notiert der Silberpreis. Jörg Scherer von HSBC weist
hier auf eine seiner Ansicht nach sehr aussichtsreiche Ausgangslage
hin. Der technische Analyst spricht von einem "absolut überzeugenden
Chartverlauf", nachdem Silber mit 31,15 Dollar den höchsten
Quartalsschlusskurs seit 2012 markiert und die Hochs von 2020 bzw.,
2021 bei rund 30 Dollar überwunden hat. Dadurch könne die
Kursentwicklung der letzten vier Jahre als "Untertassenformation"
interpretiert werden, aus der sich ein Kursziel von 42 Dollar
errechnet. Langfristig sei sogar ein Anstieg bis rund 48 Dollar
möglich. Die Unterstützungen bei 30 bzw. 26 Dollar könnten
Investorinnen und Investoren als "Absicherung auf der Unterseite"
heranziehen. Bei Vontobel meldet Hartmann gute Nachfrage nach einem
dauerhaft 15-fach gehebelten Faktor-Long-Optionsschein auf Silber
(
Long-Spekulationen auf Kakao
Abseits der Edelmetalle sind die Kurse auch im Segment der
Agrarrohstoffe gestiegen. Tahir begründet das vor allem mit der
Eindeckung von Leerverkäufen auf wichtigen Märkten wie Sojabohnen,
Weizen, Kaffee, Zucker, Sojabohnenöl, Kakao, Magerschweine und
Mastrinder". Die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer
La-Niña-Wetterlage habe zudem Befürchtungen ausgelöst, dass es in
einigen Regionen zu Dürreperioden und in anderen zu übermäßigen
Regenfällen kommt, was die landwirtschaftliche Erzeugung
beeinträchtigen könnte. Die Aussichten für den Sektor bezeichnet er
daher bis Anfang 2025 noch als positiv. Das sehen auch einige
Anlegerinnen und Anleger so. Bei Lang & Schwarz berichtet Wörndl von
Käufen des moderat gehebelten WisdomTree Cocoa 2x Daily Leveraged
(
Die neuesten politischen Maßnahmen Chinas, darunter Zinssenkungen
und Liquiditätsspritzen der People's Bank of China (PBOC), geben dem
Markt für Industriemetalle nach Ansicht von Wisdom Tree die
"dringend benötigte Unterstützung". Die Maßnahmen würden auf die
Förderung des Konsums und des Anlegervertrauens abzielen, was
bereits einen Aufschwung der Nachfrage nach Industriemetallen
bewirkt habe. Orlemann berichtet in diesem Zusammenhang von Käufen
des WisdomTree Industrial Metals (
Von Thomas Koch, 2. Oktober 2024, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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