Aktien Frankfurt: Dax gibt nach - Stabilisierung bleibt wacklig
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax tut sich nach seiner
Rekordrally und den jüngsten Verlusten am Mittwoch mit einer
Stabilisierung schwer. Der deutsche Leitindex pendelte in einer
engen Spanne um den Schlusskurs, bevor er knapp unter sein Tief vom
Vortag rutschte. Um die Mittagszeit notierte er 0,33 Prozent im
Minus bei 19.150,42 Punkten. Für den MDax der
mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,30 Prozent auf 26.756,97
Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
behauptete hingegen ein minimales Plus.
Nach einem schwachen Wochenauftakt hatte der Dax am Dienstag erst
einmal wieder den Weg nach oben gefunden. Doch dann zogen ihn
Berichte über einen drohenden iranischen Raketenangriff auf Israel,
die sich am frühen Abend bewahrheiteten, ins Minus. Nun droht Israel
mit Vergeltung.
"Mit der Eskalation des Konfliktes im Nahen Osten ist die
Unsicherheit an den Börsen zurück", kommentierte Portfoliomanager
Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dies zeigten auch
die anziehenden Volatilitätsindizes und die steigenden Ölpreise.
Dennoch halte sich der Dax über der Marke von 19.000 Punkten,
betonte der Experte. Ein neuer Dax-Rekord ist laut Charttechniker
Martin Utschneider vom Finanzinformationsdienstleister Finanzethos
vorerst vom Tisch. Die bisherige Bestmarke bei knapp 19.492 Punkten
stammt vom Freitag. Für Utschneider ist eine "kurzfristige
Konsolidierungstendenz" erkennbar, wenngleich sich der Leitindex
weiter im übergeordneten Aufwärtstrend befinde.
Am deutschen Aktienmarkt fanden Rüstungsaktien keine gemeinsame
Richtung. Dax-Spitzenreiter Rheinmetall profitierten
mit plus 2,5 Prozent weiter von der Lage im Nahen Osten. Dagegen
erlahmte beim Branchenkollegen Hensoldt nach der
Erholung der vergangenen Tage die Kaufbereitschaft - die Aktien
verloren 1 Prozent.
Für Renk ging es um 4,4 Prozent auf 21,41 Euro bergab
auf den letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax . Hier
stand die Kreise-Meldung im Fokus, dass Hauptaktionär Triton einen
großen Teil seines Pakets zu Geld macht. Die von der
Fondsgesellschaft kontrollierte Firma Rebecca Bidco biete Aktien für
385 Millionen Euro an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg
unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Der Preis dürfte bei
21 Euro je Stück liegen. Damit würden etwa 18,3 Millionen Papiere
den Eigentümer wechseln. Triton hielt zuletzt 51,85 Millionen Aktien
und damit die Mehrheit an Renk. Mit der Platzierung dürfte der
Anteil auf rund ein Drittel sinken.
Die Titel der Sportartikelhersteller Adidas und Puma
reagierten unterschiedlich auf den deutlichen
Umsatzrückgang und die gestrichene Jahresprognose von US-Konkurrent
Nike . Während Adidas mit plus 1,9 Prozent zu den
Dax-Favoriten gehörte, rutschten Puma im MDax mit 0,5 Prozent ins
Minus. Die US-Bank JPMorgan sieht unternehmensspezifische Gründe für
die Probleme der Amerikaner. Laut UBS-Analystin Zuzanna Pusz
profitiert Adidas davon sogar.
Gea zählte mit plus 2,6 Prozent zu den größten
MDax-Gewinnern. Der Anlagenbauer will die einst für das Jahr 2026
gesetzten Finanzziele schon 2024 erreichen und überzeugte die
Anleger auch mit seinen neuen langfristigen Zielen.
Für die Titel von SDax-Spitzenreiter Grenke ging es
um 4,1 Prozent bergauf. Der Leasingspezialist konnte im dritten
Quartal sein Neugeschäft deutlich ausweiten und sieht sich auf Kurs
zu seinem Jahresziel. Zudem hat er wie angekündigt rund 2,3
Millionen eigene Aktien zurückgekauft.
Dagegen erlitten Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche
angesichts des Nahost-Konflikts weitere Verluste. Lufthansa
und Tui büßten 4,1 beziehungsweise 3,8
Prozent ein./gl/jha/