Wiener Börse (Mittag) - ATX verliert im schwachem Umfeld 0,6 % / Nach Nationalratswahlen - Verhaltenes europäisches Umfeld - Deutsche Verbraucherpreisdaten im Fokus
Der österreichische Aktienmarkt hat sich am letzten Handelstag des Monats mit Abgaben gezeigt. Der ATX stand am Montagmittag 0,56 Prozent im Minus bei 3.627,29 Punkten. Den traditionell schwachen Börsenmonat September dürfte der heimische Leitindex dadurch mit einem Verlust von etwa 2,7 Prozent abschließen. Er war zum Monatsanfang abgesackt und befindet sich seitdem auf Richtungssuche.
Der ATX Prime fiel am Montag bis zu Mittag um 0,56 Prozent auf 1.811,52 Zähler. Im europäischen Umfeld gab es ebenfalls klare Abgaben zu sehen. Uneinheitliche Vorgaben lieferten die asiatischen Märkte.
Der Ausgang der Nationalratswahl am gestrigen Sonntag beeindruckt die Investoren scheinbar wenig. Dass die FPÖ mit einem Erdrutschsieg zum ersten Mal stärkste Kraft im Land wird, hatte sich bereits seit Längerem in Umfragen angedeutet.
Darüber hinaus bleibt nach aktuellem Stand eine von den Freiheitlichen angeführte Regierung trotz des Wahlsiegs unwahrscheinlich, da die möglichen Koalitionspartner eine Zusammenarbeit mit Parteichef Herbert Kickl ausgeschlossen haben. So kann sich auch die zweitplatzierte ÖVP Hoffnungen machen, weiterhin den Kanzler zu stellen.
Zum Quartalsende gibt es außerdem noch Konjunkturdaten zu bewerten. Hier dürften Inflationsdaten aus Deutschland am Nachmittag das Hauptaugenmerk gelten. Daten aus einzelnen Bundesländern deuteten bereits auf einen erneuten Rückgang der Inflation im September hin. Im weiteren Wochenverlauf folgen die Verbraucherpreisdaten der Eurozone und der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage bisher ruhig. Unter den ATX-Schwergewichten stachen lediglich OMV mit einem Zuwachs von einem Prozent positiv hervor. Andritz kamen vom 18-Monatshoch der Vorwoche um 1,8 Prozent zurück. Auch Verbund fielen klar und zwar um 0,9 Prozent. Erste Group und BAWAG gaben um bis zu 0,6 Prozent nach.
Bau- und Immobilienwerte folgten dem schwachen europäischen Branchentrend. Porr und Strabag verloren 0,6 respektive 1,7 Prozent. Immofinanz büßten 5,3 Prozent ein und markierten ein neuerliches Jahrestief. Die Umsätze blieben nach den turbulenten Vorwochen jedoch vergleichsweise gering.
spa/ger
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