Aktien New York Ausblick: S&P 500 vor neuem Rekord
NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen können sich die Anleger nach
dem durchwachsenen Vortag am Donnerstag auf Kursgewinne freuen. Eine
Reihe von US-Konjunkturdaten hatte zunächst kaum Einfluss auf die
Aktienkurse.
Dank der anhaltenden Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen taxierte
der Broker IG den Dow Jones Industrial knapp eine
Stunde vor Handelsbeginn 0,4 Prozent höher auf 42.094 Punkte. Damit
bliebe der Leitindex in Blickweite seines am Vortag erreichten
Rekords von 42.299 Punkten.
Für den marktbreiten S&P 500 zeichnet sich bereits
eine neue Bestmarke ab. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq
100 sieht IG 1,5 Prozent im Plus bei 20.276 Zählern.
Langsam aber sicher nähert auch er sich damit einem Rekord. Die alte
Marke von 20.690 Punkten stammt aus dem Juli.
Ein erfreulicher Umsatzausblick bescherte dem Halbleiterkonzern
Micron am Donnerstag einen vorbörslichen Kurssprung
von rund 17 Prozent. Damit würden die Aktien ihre jüngste Erholung
deutlich beschleunigen und die Kursdelle der vergangenen Wochen
ausbügeln.
Auch anderen Chipwerten gaben die Micron-Nachrichten etwas Auftrieb.
Die Titel des Branchenriesen und KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia
zogen vor dem Handelsstart um 2,4 Prozent an. AMD
, Broadcom , Qualcomm und
On Semiconductor legten um bis zu knapp 3 Prozent zu.
Für Meta zeichnet sich auch mit einem vergleichsweise
bescheidenen Kursplus von 1,6 Prozent eine Fortsetzung der jüngsten
Rekordjagd ab. Der Internetkonzern, zu dem unter anderem die
Online-Netzwerke Facebook und Instagram sowie der Messengerdienst
WhatsApp gehören, stellte den Prototypen einer Computerbrille vor,
die digitale Inhalte in durchsichtige Gläser einblenden kann. Solche
Brillen könnten in vielen Fällen ein Smartphone ersetzen - zum
Beispiel für Routen-Anweisungen in der Stadt oder bei
Kurznachrichten. Die Technik dafür ist jedoch noch nicht reif für
den Massenmarkt.
Der Softwareriese Microsoft zeigte sich mit einem
Kursanstieg um 0,6 Prozent vergleichsweise wenig bewegt von
Berichten, denen zufolge der ChatGPT-Erfinder OpenAI den bisherigen
Non-Profit-Status aufgeben will. Damit könnte das KI-Unternehmen
attraktiver für Investoren werden, da Einschränkungen wegfielen, wie
viel Geldgeber mit ihrer Investition verdienen könnten, schrieb das
"Wall Street Journal". Microsoft zählt zu den wichtigsten Investoren
bei OpenAI. Ein Zusammenhang zwischen der Umgestaltung des
Unternehmens und dem Weggang weiterer Führungskräfte wurde in den
Medien nicht hergestellt.
Bei Southwest Airlines sorgten der angehobene
Umsatzausblick für das laufende Quartal und die Ankündigung eines
Aktienrückkaufprogramms über 2,5 Milliarden Dollar für ein Kursplus
von 6,2 Prozent. Die Fluggesellschaft will die Trendwende schaffen
und den aktivistischen Investor Elliott besänftigen, der
zweitgrößter Anteilseigner ist und personelle Veränderungen in der
Unternehmensführung fordert.
Derweil büßten die Aktien von H.B. Fuller vorbörslich
8,2 Prozent ein. Der Klebstoffhersteller enttäuschte die Anleger mit
einem schwachen Quartalsbericht und gesenkten Jahreszielen.
Die Aktien von GE Healthcare zollten mit minus 1,9
Prozent ihrem guten Lauf seit dem Sommer Tribut. Auslöser für die
Gewinnmitnahmen war eine Abstufung der Schweizer Bank UBS, die nun
zum Verkauf rät. Die Titel des Medizintechnikkonzerns preisten
Risiken in China nicht ein und seien inzwischen teurer als die des
deutschen Konkurrenten Siemens Healthineers ,
begründete Analyst Graham Doyle seinen Schritt./gl/jha/