, dpa-AFX

APA ots news: Allianz Global Wealth Report 2024: Weltweites Wachstum des...

APA ots news: Allianz Global Wealth Report 2024: Weltweites Wachstum des Geldvermögens

Österreich: Kaufkraft des Geldvermögens um 5,2 % unter dem

Wert von 2019

Wien (APA-ots) - - Das globale Geldvermögen der privaten Haushalte stieg

2023 um 7,6 %

und glich damit die Verluste des Vorjahres mehr als aus

- In Österreich wuchs das Geldvermögen insgesamt um 3,4 %, allerdings

nahm es inflationsbereinigt um 4 % ab

- Der Klimawandel drückt auf Immobilienwerte je nach Lage und lokalen

Transitionsrisiken

- Nach den pandemiebedingten Boomjahren normalisierte sich die

Sparneigung

- Mit steigenden Zinsen schwächte sich das Wachstum der privaten

Verschuldung weiter ab und erreichte mit 4,1 % weltweit den

niedrigsten Wert seit neun Jahren

- Höhere Zinsen belasteten das Immobilienvermögen - der Zuwachs von

1,8 % ist das niedrigste Wachstum seit zehn Jahren

Nach dem starken Rückgang des globalen Geldvermögens[1] der

privaten Haushalte in 2022 brachte das vergangene Jahr eine

Trendwende: Mit einem Plus von 7,6 % wurden die Verluste des

Vorjahres (-3,5 %) wieder aufgeholt. Insgesamt belief sich das

gesamte Geldvermögen Ende 2023 auf EUR 239 Billionen. Das ergab die

15. Ausgabe des "Global Wealth Report" der Allianz, der die Vermögens

- und Schuldensituation der privaten Haushalte in fast 60 Ländern

analysiert.

Zwtl.: Österreich: Kaufkraft des Geldvermögens um 5,2 % unter dem

Wert von 2019

Das Geldvermögen der österreichischen Haushalte stieg im Jahr

2023 um 3,4 % und damit deutlich geringer als der regionale

Durchschnitt von 5,0 %. Hauptursache war das schwache Wachstum der

Bankeinlagen um 1,0 %, Die anderen beiden Vermögensklassen

Versicherungen/Pensionen sowie Wertpapiere zeigten sich dagegen von

den Rückschlägen des Vorjahrs gut erholt und erzielten Zuwächse von

3,8 % bzw. 6,1 %.

Die frischen Spargelder sanken um 33 % auf 12 Mrd. EUR. Die

Rückgänge betrafen alle drei Vermögensklassen, waren aber besonders

ausgeprägt bei Bankeinlagen (-51 % auf EUR 3,6 Mrd.). Bei den

Wertpapieren fiel der Rückgang moderater aus (-17 % auf EUR 8,7 Mrd.)

und war begleitet von einer Umschichtung in Anleihen. Aus

Versicherungen/Pensionen wurden sogar Gelder abgezogen, wenn auch nur

sehr geringfügig (- EUR 0,1 Mrd.).

Inflationsbereinigt ging das Geldvermögen 2023 weiter zurück, um

4,0 % nach -10,4 % im Vorjahr. Im Vergleich zum Niveau vor der

Pandemie (2019) lag die Kaufkraft des Geldvermögens Ende 2023 damit

um 5,2 % niedriger. Die Verbindlichkeiten gingen in Österreich

erstmals nach zehn Jahren wieder zurück (-1,6 %). Daraus ergibt sich

ein relativ robustes Wachtsum des Netto-Geldvermögens um 5,2 %. Mit

einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 70.410 Euro liegt Österreich

auf Platz 17 der 20 reichsten Länder, knapp vor Deutschland (siehe

Tabelle).

Zwtl.: Klimawandel drückt auf Immobilienwerte - weltweit und in

Österreich

Das Immobilienvermögen in Österreich sank im Jahr 2023 um 2,9 %.

Aber dieser Rückschlag kam nach Jahren des starken Wachstums, der

Wert der Immobilien lag 2023 immer noch über dem von 2021. Die Kosten

des Übergangs zu klimafreundlichen Gebäuden sind in Österreich jedoch

recht ausgeprägt. Je nach Klimaszenario werden die Immobilienpreise

bis 2050 zwischen 14,2% und 24,8% sinken. Der letztgenannte Wert

würde umgerechnet 38.090 EUR pro Kopf betragen. Eine ehrgeizige

Klimapolitik könnte zu einem starken Rückgang des Energieverbrauchs

führen und die Auswirkungen auf die Immobilienpreise minimieren. Die

potenziell großen Verluste auf anderen Märkten sind ein klarer Aufruf

zu einer effizienten und effektiven Klimapolitik.

Zwtl.: Aufschwung in fast allen Ländern der Welt - Wachstumsvorsprung

der Schwellenländer sinkt

Die Wachstumsraten der drei großen Anlageklassen unterschieden

sich bei globaler Betrachtung deutlich: Wertpapiere (11,0%) und

Versicherungen/Pensionen (6,2 %) profitierten vom Börsenboom und

höheren Zinsen und wuchsen deutlich schneller als im Durchschnitt der

letzten zehn Jahre. Dagegen sank das Wachstum der Bankeinlagen nach

den pandemiebedingten Boomjahren auf 4,6 % und verzeichnete damit

einen der niedrigsten Zuwächse der letzten 20 Jahre.

Der Aufschwung im Jahr 2023 erfasste nahezu alle Länder. Nur zwei

Länder - Neuseeland und Thailand - verzeichneten negative

Wachstumsraten. Zudem war das Wachstum in allen Regionen relativ

einheitlich, nicht zuletzt in Asien und Nordamerika, die beide um

mehr als 8 % wuchsen, wobei die USA (8,6 %) noch stärker zulegten als

China (8,2 %). Damit ist auch der Wachstumsvorsprung der

Schwellenländer gegenüber den fortgeschrittenen Volkswirtschaften

wieder deutlich geschrumpft und betrug im vergangenen Jahr nur noch 2

Prozentpunkte. Damit haben die Schwellenländer in sechs der letzten

sieben Jahre ihren Vorsprung weitgehend verloren. "Das

vergleichsweise schwächere Wachstum der ärmeren Länder spiegelt die

neue Realität einer sich fragmentierenden Welt wider", sagt Ludovic

Subran, Chefvolkswirt der Allianz . "Bis 2017, dem Jahr, in dem die

Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China ausbrachen, hatten

ärmere Länder noch einen Wachstumsvorsprung von 10 Prozentpunkten

oder mehr gegenüber reicheren Ländern. Wir alle werden einen Preis

für die Entkopplung zahlen, aber die Schwellenländer leiden am

stärksten. Eine weniger vernetzte Welt ist eine ungleichere Welt."

Zwtl.: Normalisierung des Sparverhaltens

Im Jahr 2023 setzte sich nach den pandemiebedingten Boomjahren

des Zwangssparens die Normalisierung der Ersparnisbildung fort:

Frische Spargelder sanken um 19,3 % auf EUR 3,0 Billionen. Dieser

Rückgang ist fast ausschließlich auf die Bankeinlagen zurückzuführen.

Per Saldo flossen den Banken weltweit nur EUR 19 Mrd. zu, was einem

Einbruch von 97,7 % entspricht. Dafür zeichneten in erster Linie die

US-Haushalte verantwortlich, die Einlagen im Wert von EUR 650 Mrd.

abzogen. Die beiden anderen Anlageklassen blieben dagegen bei den

Sparer:innen beliebt. Die Zuflüsse in Wertpapiere nahmen sogar noch

einmal um 10,0 % zu. Allerdings gab es innerhalb dieser Anlageklasse

einen bemerkenswerten Favoritenwechsel: Während Aktien auf vielen

Märkten per saldo verkauft wurden, griffen die Sparer:innen bei

Anleihen dank der Zinswende kräftig zu. Versicherungen/Renten

erwiesen sich als relativ robust, der Rückgang der frischen Anlagen

betrug weltweit nur 4,9 %.

Zwtl.: Private Verschuldung geht zurück

Während sich das Geldvermögen von der Zinswende unbeeindruckt

zeigte, wirkte sie sich 2023 deutlich auf die Passivseite der

Bilanzen der privaten Haushalte aus: Das Wachstum der privaten

Verschuldung schwächte sich weiter ab und erreichte mit 4,1 %

weltweit den niedrigsten Zuwachs seit neun Jahren. Insgesamt beliefen

sich die globalen Verbindlichkeiten der privaten Haushalte Ende 2023

auf EUR 57 Billionen. Der Rückgang des Schuldenwachstums war im Jahr

2023 in fast allen Regionen zu beobachten. Besonders ausgeprägt war

er in Westeuropa und Nordamerika, wo sich das Wachstum auf 1,1 % bzw.

2,9 % mehr als halbierte. Da das nominale Wachstum der globalen

Wirtschaftstätigkeit durch die Inflation erhöht blieb, sank die

globale Schuldenquote (Verbindlichkeiten in Prozent des BIP) das

dritte Jahr in Folge, und zwar um 1,5 Prozentpunkte auf 65,4 %. Dies

war auch mehr als 3 Prozentpunkte niedriger als vor 20 Jahren.

Ein relativ starkes Wachstum der Vermögenswerte und ein relativ

schwaches Wachstum der Verbindlichkeiten führten zu einem deutlichen

Anstieg des globalen Netto-Geldvermögens (Geldvermögen abzüglich

Verbindlichkeiten) um 8,8 %. Insgesamt belief sich das globale Netto-

Geldvermögen Ende 2023 auf EUR 182 Billionen; dies entspricht einem

Anstieg von fast EUR 15 Billionen gegenüber dem Vorjahr und liegt

auch EUR 4 Billionen über dem bisherigen Rekordwert aus dem Jahr

2021.

Zwtl.: Niedrigstes Wachstum seit zehn Jahren bei Immobilienvermögen

Die andere Anlageklasse, die unter den steigenden Zinsen litt,

waren Immobilien. Sie verzeichneten mit einem Plus von nur 1,8 % das

geringste Wachstum seit 10 Jahren; in Westeuropa sanken sie um 2,2 %.

Aber auch in der Vergangenheit blieben die Wachstumsraten von

Immobilien in den meisten Märkten hinter denen des Geldvermögens

zurück; in Nordamerika beispielsweise betrug der jährliche Abstand in

den letzten zwei Jahrzehnten fast 1 Prozentpunkt. Dies spiegelt die

Tatsache wider, dass die langfristigen Kapitalgewinne bei Immobilien

geringer sind als bei Aktien.

Interaktive Allianz Global Wealth Map:

https://www.allianz.com/en/economic_research/research-

data/interactive-wealth-map.html

Komplette Studie:

https://www.allianz.com/en/economic_research/insights/publicatio-

ns/allianz-global-wealth-report-2024.html

Ansprechpartner für Rückfragen:

Lorenz Weimann

+49 89 3800 16891

lorenz.weimann@allianz.com

Thomas Gimesi

+43 676 989 222914

presse@allianz.at

[1] Das Finanzvermögen umfasst Bargeld und Bankguthaben,

Forderungen an Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen,

Wertpapiere (Aktien, Anleihen und Investmentfonds) und sonstige

Forderungen.

Rückfragehinweis:

Dr. Thomas Gimesi

Pressesprecher / Allianz Österreich

Telefon: +43 676 878222914

E-Mail: presse@allianz.at

Website: https://www.allianz.at/

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/396/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0082 2024-09-26/11:09

AXC0139 2024-09-26/11:15

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.