ROUNDUP: Google reicht bei der EU Beschwerde gegen Microsoft ein
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Google
Microsoft verzeichnete zuletzt ein starkes Wachstum bei seinen
Cloud-Angeboten, während Googles Cloud-Sparte die Erwartungen von
Analysten verfehlte. Für den Google-Konzern Alphabet
"Für Kunden teurer und komplexer"
Das wettbewerbswidrige Verhalten von Microsoft erfolgt der
Google-Beschwerde zufolge durch restriktive Lizenzbedingungen und
diskriminierende Preise. Sie machten es für die Kunden teurer und
komplexer, Windows Server in Cloud-Umgebungen zu nutzen, die nicht
von Microsoft stammen, etwa Google Cloud oder AWS von Amazon
Im November 2022 hatten bereits europäische Technologie-Unternehmen, die in der Gruppe "Cloud Infrastructure Services Providers in Europe" (CISPE) organisiert sind, eine ähnlich gelagerte Beschwerde gegen den Softwaregiganten eingereicht. Microsoft schade "dem europäischen Cloud-Ökosystem irreparabel und beraube europäische Kunden der Wahlfreiheit bei ihren Cloud-Bereitstellungen", indem es die Kosten für den Betrieb von Microsoft-Software auf konkurrierenden Cloud-Diensten in die Höhe treibe, hieß es zuerst.
Beschwerde zurückgezogen
Im Juli 2024 zog die CISPE ihre Beschwerde allerdings zurück, nachdem man sich mit Microsoft auf Zugeständnisse geeinigt hatte. Der erzielte Vergleich schloss jedoch große Konkurrenten aus, darunter Amazon und Google. Microsoft erklärte nun, man habe die Bedenken, die von den europäischen Cloud-Anbietern geäußert wurden, einvernehmlich beigelegt.
Medienberichten zufolge hatte Google versucht, die Kartellrechtsvereinbarung mit Microsoft zu Fall zu bringen, indem es der CISPE-Gruppe alternative Deals in Höhe von 500 Millionen US-Dollar angeboten hatte. Diese Offerte sei aber abgelehnt worden. "Da es Google nicht gelungen ist, europäische Unternehmen zu überzeugen, gehen wir davon aus, dass es Google auch nicht gelingen wird, die Europäische Kommission zu überzeugen", sagte ein Microsoft-Sprecher.
Sicherheitsbedenken
Google führt jetzt bei seiner eigenen Beschwerde gegen Microsoft nicht nur wirtschaftliche Argumente ins Feld, sondern warnt auch vor negativen Konsequenzen der Vormachtstellung von Microsoft für die Sicherheit von Cloud-Diensten. Der Softwarekonzern schränke Sicherheitsaktualisierungen und andere wichtige Upgrades für Windows-Server-Instanzen ein, die nicht auf Azure von Microsoft laufen.
Google argumentiert weiterhin, dass die Geschäftspraktiken von Microsoft zu einer gefährlichen Monokultur im Cloud-Geschäft führen würden. Bei dem Konkurrenten gebe es außerdem eine "unzureichende Sicherheitskultur" und "langjährige Probleme in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit". Google erwähnte in diesem Zusammenhang den großen Sicherheitsvorfall beim IT-Dienstleister Crowdstrike und Microsoft, bei dem im Juli 8,5 Millionen Windows-Geräte betroffen waren und Fluggesellschaften, Banken, Krankenhäuser und mehr weltweit lahmgelegt wurden. Eine stärkere Konzentration auf eine Umgebung, in diesem Fall Azure, sei nicht gut, da dies zu häufigeren Cyberangriffen führen werde./chd/DP/jha
ISIN US02079K3059 US5949181045 US0231351067 US02079K1079
AXC0150 2024-09-25/14:44
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