Aktien Frankfurt: Dax kann sich nicht über 19.000 Punkten halten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ankündigung weitreichender
Konjunkturmaßnahmen durch Chinas Zentralbank hat den Dax
am Dienstag vorübergehend wieder über 19.000 Punkte
gehievt. Doch die Kraft, über der runden Marke zu bleiben, fehlte
dem Leitindex wie schon in der Vorwoche. Zuletzt gewann er 0,59
Prozent auf 18.958,91 Punkte. Am Donnerstag war der Dax nach der
Zinswende in den USA bereits bis auf 19.044 Punkte geklettert, und
hatte damit eine neue Bestmarke erreicht.
Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Aktien
verbuchte am Dienstag einen Zuwachs von 0,46 Prozent auf 26.115,52
Punkte. Anders als der Dax, der im laufenden Jahr gut 13 Prozent
gewonnen hat, liegt der MDax 2024 noch immer leicht im Minus. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am Dienstag um
0,9 Prozent zu.
Impulse aus China halfen neben Rohstoffwerten in Europa auch den
angeschlagenen Aktien aus den Bereichen Luxus und Automobil. Sie
hatten zuletzt unter schwächerer Nachfrage gelitten, von BMW
und Mercedes-Benz hatte es
Gewinnwarnungen gegeben. Nun erholten sich die Aktien von BMW an der
Dax-Spitze um 3,5 Prozent.
China will erreichen, dass die Zinsen auf bestehende
Immobilienkredite sinken. Zudem sollen Banken weniger Bargeld
vorhalten müssen als bisher. Die Zentralbank handelt, da sich die
Annahmen mehren, China könnte sein angepeiltes Wachstumsziel von
ungefähr fünf Prozent verfehlen.
Die Aktien der DHL legten um 1,1 Prozent zu. Der
Logistikkonzern präsentierte den Anlegern am Investorentag seine
Wachstumsstrategie, die bis 2030 ein Umsatzwachstum von 50 Prozent
im Vergleich zu 2023 anstrebt. Zur Unterstützung dieses Ziels soll
es zudem eine neue rechtliche Struktur geben. Analystin Alexia
Dogani von JPMorgan lobte das Paket in einer ersten Stellungnahme.
Die Aktien der Deutschen Börse zollten der jüngsten
Rekordjagd etwas Tribut mit minus 1,3 Prozent. Auslöser für die
Gewinnmitnahmen war eine Untersuchung von EU-Wettbewerbswächtern,
welche ein Sprecher des Börsenbetreibers bestätigte. Es geht demnach
um den Verdacht möglicher Preisabsprachen bei Derivaten.
Nach dem Kursrutsch am Vortag im Zuge schwacher Prognosen für das
laufende Quartal gaben die Titel des Kupferkonzerns Aurubis
weitere 2,6 Prozent nach. Analysten äußerten sich
negativ.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,1137 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf
1,1119 Dollar festgesetzt. Am deutschen Anleihenmarkt fiel der
Rentenindex Rex um 0,12 Prozent auf 127,15 Punkte.
Die Umlaufrendite stieg von 2,14 Prozent am Vortag auf 2,16 Prozent.
Der Bund-Future lag am Nachmittag mit 0,28 Prozent im
Minus bei 134,37 Punkten./ajx/jha/