, APA

Rohstoffe (Vormittag) - Ölpreise ziehen an / Goldpreis nach Rekordhoch wenig bewegt

Die Ölpreise haben am Dienstagvormittag spürbar zugelegt. Angesichts einer allgemein guten Marktstimmung kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent gegen 10.45 Uhr 74,93 US-Dollar. Das waren 0,8 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,0 Prozent auf 71,47 Dollar.

Risikobehaftete Anlagen wie Aktien, aber auch Rohstoffe waren gefragt, nachdem Chinas Zentralbank wegen der schwächelnden Wirtschaft weitreichende Konjunkturmaßnahmen angekündigt hatte. Dadurch sollen unter anderem die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite sinken.

Diese Maßnahmen könnten das Wachstum und die Energienachfrage Chinas als weltweit größten Ölimporteur unterstützen. Entscheidend aber werde sein, wie sich die niedrigeren Zinsen auf die Realwirtschaft auswirken, schrieb Anlagestratege Han Zhong Liang von der Bank Standard Chartered.

Zudem trieb die weiter zugespitzte geopolitische Lage im Nahen Osten die Ölpreise an. Die folgenschwersten Angriffe Israels im Libanon seit fast zwei Jahrzehnten schürten die Sorge vor einer unkontrollierbaren Eskalation in der ölreichen Region.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde zuletzt für Montag mit 74,44 Dollar festgelegt, nach 74,74 Dollar am Freitag. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.

Der Goldpreis hat am Dienstag seine Rekordrally mit gedrosseltem Tempo fortgesetzt. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg an der Rohstoffbörse in London bis auf einen Höchststand von gut 2.640 US-Dollar. Zuletzt ließ der Schwung wieder etwas nach und das Edelmetall notierte bei 2.629,10 Dollar. Dies entspricht dem Niveau vom Vortag.

Grundsätzlich treibt die Aussicht auf weiter sinkende Leitzinsen den Goldpreis, insbesondere nachdem die drei großen Notenbanken aus den USA, der Eurozone und Großbritannien jüngst die Zinswende eingeleitet und so die Geldpolitik gelockert haben.

Analyst Richard Hatch von der Privatbank Berenberg äußerte sich insofern zuversichtlich: "Kombiniert man den Beginn des Zinssenkungszyklus in den USA mit dem Hintergrund erhöhter geopolitischer Risiken, einer robusten physischen Nachfrage angesichts sinkender Renditen, der Kaufaktivität der Notenbanken und der Zuflüsse von börsengehandelten Fonds, so sehen wir eine gute Unterstützung für den Goldpreis".

ger/mik

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.