Scholz: Unicredit-Vorgehen bei Commerzbank 'unfreundliche Attacke'
NEW YORK/BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat das
Vorgehen der Unicredit bei der Commerzbank
scharf kritisiert. Der SPD-Politiker sagte während
seines Besuchs in New York: "Unfreundliche Attacken, feindliche
Übernahmen sind nicht das, was für Banken eine gute Sache ist."
Deshalb habe die Bundesregierung sich auch in dieser Richtung klar
positioniert und mache sehr klar, "dass wir das nicht für ein
angemessenes Vorgehen halten in Europa und in Deutschland, dass man
gewissermaßen ohne jede Kooperation, ohne jede Rücksprache, ohne
jede Rückkopplung, versucht, mit unfreundlichen Methoden sich an
Unternehmen aggressiv zu beteiligen".
Die Commerzbank sei eine Bank, die erfolgreich wirtschaftlich tätig
sei, so Scholz. Sie kümmere sich darum, dass die deutsche
Wirtschaft, dass der Mittelstand seine notwendigen Finanzierungen
bekomme. "Das ist eine Bank, die das auch in ihrer Unabhängigkeit
kann."
Die italienische Großbank Unicredit hat sich über Finanzinstrumente
weitere Anteile am Frankfurter Dax -Konzern gesichert
und hält damit rechnerisch rund 21 Prozent der Aktien. Zugleich will
die Unicredit ihren Anteil an der Commerzbank weiter aufstocken.
Damit wird ein offizielles Übernahmeangebot für Deutschlands
zweitgrößte Privatbank wahrscheinlicher - trotz Widerstands des
Bunds, der vorerst keine weiteren Commerzbank-Aktien verkaufen will.
Die Unicredit hatte einen Teil-Ausstieg des Bundes bei der
Commerzbank genutzt und war überraschend bei dem Dax-Konzern
eingestiegen./hoe/DP/nas