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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX verliert 0,6 Prozent / RBI verkauft weißrussische Tochter Priorbank - Bankaktien fester, Ölwerte im Minus - Großer Verfall könnte noch für Bewegung sorgen

Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag weiterhin mit tieferen Notierungen gezeigt. Der heimische Leitindex ATX verlor bis 14.45 Uhr 0,63 Prozent auf 3.629,07 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,64 Prozent auf 1.812,199 Zähler. Zuletzt hatte die Leitzinssenkung der US-Notenbank für Auftrieb an den Aktienmärkten gesorgt, zum Wochenausklang kehrt nun laut Experten wieder etwas Ruhe ein.

"Dazu könnten auch die britische und japanische Notenbank beitragen, die ihre Geldpolitik den Erwartungen entsprechend unverändert belassen haben", schreibt die Helaba. Die Bank of Japan hat am Freitag die Zinssätze unverändert gelassen, dies war am Markt erwartet worden. Überraschend war hingegen die Entscheidung in China: Auch dort hat die chinesische Notenbank die Leitzinsen unverändert belassen - Experten hatten allerdings mehrheitlich mit einer Senkung der Zinssätze gerechnet.

Für die Eurozone steht dann am Nachmittag das Verbrauchervertrauen für September im Kalender. "Mit einer leichten Stimmungsaufhellung wird gerechnet, vor allem dürften dabei wohl die sinkenden Benzin- und Dieselpreise die Konsumlaune gehoben haben. Zudem ist die Arbeitsmarktlage europaweit solide", schreibt die Helaba im Vorfeld der Veröffentlichung.

Meldungsseitig blieb es in Wien weiterhin recht ruhig, für Bewegung könnte allerdings zu Handelsende der große Verfall an den Terminbörsen sorgen. An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus, und Aktienkurse und auch Indizes können ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken. Das ATX-Fixing zu Mittag sorgte nur für einen kurzen Kursabfall, der Leitindex erholte sich aber rasch und kletterte wieder auf das Niveau vom späten Vormittag.

In Wien gab es Neuigkeiten von Raiffeisen Bank International (RBI). Das Institut hat den Verkauf der weißrussischen Tochter Priorbank JSC an die emiratische Soven 1 Holding fixiert. Eine Vereinbarung über den Verkauf des 84,74-prozentigen Anteils wurde unterschrieben, teilte die RBI mit. Damit seien die Verhandlungen abgeschlossen, die Behörden müssen den Deal aber noch genehmigen. Das Konzernergebnis wird durch den Verkauf mit rund 300 Mio. Euro belastet.

RBI-Aktien gewannen bisher 0,8 Prozent. Auch die Branchenkollegen Erste Group (plus 0,2 Prozent) und BAWAG (plus 0,6 Prozent) konnten im ansonsten schwachen Wiener Marktumfeld zulegen. Ein kleines Plus erarbeiteten sich auch die Aktien der beiden Baukonzerne Porr und Strabag mit einem Aufschlag von je 0,1 Prozent.

Klar tiefer notierten Ölwerte. OMV verloren 0,5 Prozent, Schoeller-Bleckmann gaben um 2,5 Prozent nach. Mit Abschlägen zeigten sich auch Versorgerwerte. EVN rutschten um 2,5 Prozent nach unten. Verbund verloren moderate 0,1 Prozent.

Versicherer gaben ebenfalls nach. Vienna Insurance Group büßten 0,5 Prozent ein, Uniqa fielen um 0,4 Prozent. Die Versicherungsbranche rechnet mit massiven Schadenssummen nach den jüngsten Unwettern in Österreich. Laut Versicherungsverband werden Schäden im Wert von bis zu 600 bis 700 Millionen Euro erwartet. Im Extremfall könnte sogar die Milliardengrenze durchbrochen werden, teilte der Verband mit.

kat/mha

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