Aktien New York Ausblick: Durchatmen nach Rekordjagd - Fedex drückt die Stimmung
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Rekordserie dürfte die Woche
an der Wall Street ruhiger ausklingen. Die Euphorie nach der großen
Zinssenkung der US-Notenbank Fed ebbte am Freitag spürbar ab.
Außerdem lasteten gekappte Jahresziele des US-Logistikkonzerns Fedex
etwas auf der Stimmung der Anleger. Rund eine Stunde
vor dem Auftakt taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial
0,11 Prozent im Plus auf 42.073 Punkte. Damit
zeichnete sich nach vier Handelstagen mit Rekorden wenig Bewegung
unter dem jüngsten Höchststand von knapp 42.161 Zählern ab. Auf
Wochensicht steuert der Dow auf ein Plus von gut anderthalb Prozent
zu.
Für den technologielastigen Nasdaq 100 deuteten sich
am Freitag dagegen Verluste von 0,15 Prozent an. Tech-Unternehmen
gelten wegen ihres im Vergleich zu traditionelleren Branchen
tendenziell höheren Kapitalbedarfs zur Wachstumsfinanzierung als
sehr zinssensibel. Sie hatten zuletzt also besonders von der
Zinssenkung der US-Notenbank um 0,5 Prozentpunkte profitiert. "Die
Fed hatte zur Zinsparty gebeten und die Anleger sind der Einladung
gefolgt, wenn auch mit etwas Verspätung", schrieb Claudia Windt von
der Landesbank Hessen-Thüringen. Das Wochenplus des Nasdaq 100
beträgt aktuell fast 1,7 Prozent.
"In den stark beachteten Marktsegmenten nimmt die Gier allmählich zu
und es droht langsam eine Überhitzung, die Luft wird also dünner",
kommentierten die Experten von Index Monitor. Grundsätzlich sei der
jüngste Ausbruch aber trendbestätigend und daher positiv zu werten.
Speziell der marktbreite S&P 500 , der zuletzt
ebenfalls Rekorde geknackt hatte, könnte nun ein "sehr
aussichtsreiches Kursmuster nach oben aufgelöst haben".
Die Experten der UBS sehen durchaus noch Aufwärtspotenzial: "In der
Vergangenheit haben Aktien in Zeiten von Zinssenkungen der Fed gut
abgeschnitten, wenn gleichzeitig die US-Wirtschaft weiter gewachsen
ist." Die Märkte würden dieses Szenario offenbar einpreisen - eine
deutliche Trendwende nach den Konjunktursorgen Anfang August. Damals
hatten schwache US-Jobdaten die Befürchtung geweckt, dass die Fed
mit der Zinswende zu lange gewartet haben könnte.
Für einen Stimmungsdämpfer sorgte vor dem Wochenende Fedex
. Der US-Logistikkonzern kappte nach einem
enttäuschenden Quartal für das laufende Geschäftsjahr sowohl seine
Umsatz- als auch seine Gewinnprognose. Vor allem eine rückläufige
Nachfrage nach Express-Diensten in den USA machte Fedex zu schaffen.
Die Aktien sackten im vorbörslichen Handel 13,4 Prozent ab. Für die
Papiere des Rivalen UPS ging es zwei Prozent abwärts.
Nike kletterten dagegen knapp acht Prozent nach oben.
Der Sportartikel-Riese tauscht seinen Chef aus. Firmen-Veteran
Elliott Hill kehrt zu Nike zurück und soll Mitte Oktober die Führung
übernehmen. Das Vertrauen in eine Trendwende mit wieder nachhaltigem
Wachstum werde mit der Ernennung von Hill größer, schrieb Krisztina
Katai von der Deutschen Bank. UBS-Analyst Jay Sole warnte aber, dass
die kurzfristig positive Dynamik möglicherweise nicht anhalten wird.
Für die nicht so gute fundamentale Lage gebe es keine schnelle
Lösung.
Eine Gewinnwarnung von Mercedes-Benz wegen schwacher
Geschäfte in China belastete neben den europäischen Autobauern auch
die US-Konkurrenz. Vorbörslich verloren die Aktien von General
Motors 1,4 Prozent, Ford gab um 0,5
Prozent nach und auch Tesla büßte leicht ein.
Mercedes bekommt vor allem die Konsumflaute auf dem wichtigen
chinesischen Markt zu spüren./niw/zb