ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow fester nach Rekord - Nasdaq schwächelt
NEW YORK (dpa-AFX) - Vor dem US-Zinsentscheid haben die zuletzt
starken New Yorker Börsen am Montag keine gemeinsame Richtung
gefunden. Der Leitindex Dow Jones Industrial
behauptete nach einem frühen Rekordhoch zum Handelsende ein Plus von
0,55 Prozent auf 41.622,08 Punkte. Beim marktbreiten S&P 500
reichte es letztlich nur für ein Plus von 0,13
Prozent auf 5.633,09 Punkte. Der in der Vorwoche besonders starke,
technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um
0,47 Prozent auf 19.423,06 Punkte.
Die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihren Zinslockerungszyklus
am Mittwoch mit einer großen Senkung um 0,5 Prozentpunkte beginnt,
ist zuletzt rasant gestiegen. Das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse
CME weist die Wahrscheinlichkeit aktuell mit 63 Prozent aus.
Experten der Schweizer Bank UBS betonten in einem Kommentar, Anfang
der Vorwoche habe sie noch bei 14 Prozent gelegen.
Vor allem bei den besonders zinssensiblen Tech-Werten bekamen einige
Anleger nun offenbar kalte Füße, nachdem der Nasdaq 100 vergangene
Woche um fast 6 Prozent zugelegt hatte. In Abwägung der Zins- und
Wirtschaftsperspektiven bleibt es am Markt umstritten, was das für
Anleger beste Fed-Szenario ist. "Ein behutsames Vorgehen der Fed
wäre wünschenswert", warnte CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl am
Montag vor einem zu eiligen Vorpreschen. Bevorzugen würde er eine
nur mäßige Senkung um 0,25 Prozentpunkte mit der "konkreten Aussicht
auf weitere Zinssenkungen in den noch zwei verbleibenden Sitzungen
dieses Jahres".
Die primär an der Tech-Börse Nasdaq gelisteten Halbleitertitel
zollten am Montag ihrer zuletzt guten Entwicklung Tribut. Zu den
größten Verlierern zählten Micron und Broadcom
mit Kursabschlägen von 4,4 und 2,2 Prozent. Die Titel
des Branchenriesen und KI-Musterknaben Nvidia waren
zuletzt kaum von der Stelle gekommen und verloren nun 2 Prozent.
Dagegen stemmten sich die auch im Dow gelisteten Intel
-Aktien mit plus 6,4 Prozent gegen den Branchentrend
und waren damit in beiden Indizes Spitzenreiter. Sie profitierten
davon, dass sich der Prozessorhersteller über staatliche Zuschüsse
freuen kann. Intel sprach von bis zu 3 Milliarden US-Dollar und
bestätigte damit weitgehend einen vorangegangenen Bericht der
Nachrichtenagentur Bloomberg.
Beim Telekomriesen AT&T und beim Tech-Unternehmen
Echostar konnten sich die Anteilseigner über
Kursgewinne von 2,9 beziehungsweise 8,9 Prozent freuen. Einem
Medienbericht zufolge, der sich auf informierte Personen beruft,
führen beide Unternehmen erste Gespräche über eine Fusion ihrer
Satellitenfernseh-Töchter DirecTV und Dish.
Die Anteilsscheine von Apple büßten indes am Dow-Ende
2,8 Prozent ein. Dies wurde am Markt auf eine Auswertung der
Vorbestellungen für das neue iPhone 16 Pro zurückgeführt. Laut
Analyst Ming-Chi Kuo von TF International fielen diese nach dem
ersten Wochenende geringer aus als erwartet.
Boeing -Titel knüpften mit minus 0,8 Prozent an die
jüngsten Kursverluste an. Am Freitag hatten der Streik der größten
Gewerkschaft sowie Überlegungen der Ratingagentur Moodys für eine
Bonitätsabstufung belastet. Nun tritt der Flugzeugbauer wegen des
Streiks mit einem Einstellungsstopp auf die Kostenbremse.
Der Euro setzte seine Erholungsrally fort und
kletterte im New Yorker Handel auf 1,1129 Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1126 (Freitag: 1,1081)
Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8987 (0,9024) Euro
gekostet.
Am US-Anleihenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere
(T-Note Future) um 0,11 Prozent auf 115,55 Punkte. Die Rendite von
Anleihen mit dieser Laufzeit sank auf 3,62 Prozent./gl/nas