ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gibt nach - Unklarheit über US-Zinssenkung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach den jüngsten
Kursgewinnen etwas geschwächelt. Das Ausbleiben von Impulsen, vor
allem aber die Unsicherheit rund um die Zinsentscheidung der
US-Notenbank am Mittwoch, hielten den deutschen Leitindex zu
Wochenbeginn im Zaum. Das Börsenbarometer gab am Montag um 0,35
Prozent auf 18.633,11 Prozent nach. Der MDax der
mittelgroßen Titel fiel um 0,54 Prozent auf 25.412,15 Zähler.
Die neue Woche dürfte von der zu erwartenden Zinssenkung in den USA
geprägt sein. Die US-Notenbank Fed gibt diese am Mittwochabend
bekannt. Am Markt sind die Annahmen nicht einheitlich:
Wahrscheinlicher ist derzeit wohl eine große Zinssenkung um 0,50
Prozentpunkte. Einige Akteure setzen hingegen auf einen kleinen
Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten.
"Geht es nach den Ökonomen und Notenbank-Beobachtern, tendieren
diese eher zu einem kleinen Zinsschritt", schrieb Marktexperte
Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Die Experten der
Commerzbank schrieben: "Eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte könne für
viele Investoren ein Beleg dafür sein, dass sich die Fed wirklich
Sorgen um die Wirtschaft macht und möglicherweise zu lange mit der
Zinswende abgewartet hat." Diesen Eindruck wolle die US-Notenbank
vermeiden.
Hierzulande fielen die Aktien der Deutschen Bank am
Ende um 0,2 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich 2,5 Prozent
eingebüßt hatten. Informierten Personen zufolge erwägt das
Finanzinstitut "Optionen" hinsichtlich einer etwaigen Übernahme der
Commerzbank durch die italienische Unicredit
, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Diskutiert wurde demnach in den vergangenen Tagen auch die Idee, dem
Staat dessen restliche Commerzbank-Beteiligung ganz oder teilweise
abzukaufen. Es könne aber auch sein, dass die Deutsche Bank gar
nichts unternehme.
An der MDax-Spitze gewannen Anteile der RTL Group
fast drei Prozent. Händler verwiesen auf die Ankündigung des
Entertainers Stefan Raab, für den Streamingdienst RTL+ wieder eine
Show zu machen. Raabs "Final Fight" gegen Ex-Profiboxerin Regina
Halmich hatte derweil für eine sensationelle Quote gesorgt, und zwar
insbesondere bei der für Werbeumsätze wichtigen Zielgruppe zwischen
14 und 49 Jahren.
Aktien von Vossloh stiegen um 2,3 Prozent. Der
Schienen- und Verkehrstechnikkonzern hatte von der Deutschen Bahn
den Zuschlag für Großaufträge erhalten. Vossloh soll die Schienen
sowohl korrektiv instand halten als auch durch
Hochgeschwindigkeitsschleifen präventiv pflegen.
In Europa gab der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50
, um 0,34 Prozent auf 4.827,63 Zähler nach. Die
Länderbörse in der Schweiz schwächelte ebenso etwas, während der
britische Leitindex FTSE 100 kaum verändert schloss.
In New York wiederum stieg der Dow Jones Industrial
moderat.
Die Aussicht auf eine Zinssenkung in den USA am Mittwoch schwächte
den US-Dollar. Der Euro legte auf 1,1118 Dollar zu. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1126 (Freitag: 1,1081)
Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8987 (0,9024) Euro.
Am deutschen Rentenmarkt gaben die Anleihen nach. Der Rentenindex
Rex fiel um 0,18 Prozent auf 127,20 Punkte. Die
Umlaufrendite stieg entsprechend von 2,12 Prozent am Freitag auf
2,14 Prozent. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,20
Prozent auf 135,05 Punkte./la/nas