ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax setzt Erholung fort
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag an seine
jüngste Erholung angeknüpft und weiter zugelegt. Der deutsche
Leitindex stieg um 0,52 Prozent auf 18.613,77 Punkte. Auf
Wochensicht deutet sich damit ein Plus von 1,7 Prozent an.
"Die Aktienkurse steigen auf breiter Front, da Anleger im Vorfeld
der mit großer Spannung erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed
nächste Woche die Tiefstkurse der Technologiewerte kauften", hieß es
von der Commerzbank mit Blick auf die zuletzt besonders starken
Kursgewinne der Technologiewerte. Von der Europäischen Zentralbank
hatte es am Vortag bereits erwartungsgemäß eine Zinssenkung gegeben.
Ohne Rezession seien die Leitzinssenkungen zwar ein Geschenk, da sie
das Gewinnwachstum der Unternehmen ohne bremsenden Effekt einer
allzu starken wirtschaftlichen Abkühlung beflügeln, schrieb
Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Mit neuen
Rezessionssignalen aber würde sofort wieder Unsicherheit aufkommen.
Die Forderungen nach schnellen Leitzinssenkungen würden lauter,
allerdings könnte die Fed wegen der hartnäckigen Inflation im
Dienstleistungsbereich nicht mit durchgedrücktem Gaspedal vom
Zinsgipfel talwärts hinunterrasen.
Für den MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen ging
es am Freitag um 0,54 Prozent auf 25.370,48 Zähler nach oben. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,34 Prozent.
Europaweit und auch hierzulande erholten sich Autowerte
besonders deutlich von ihren jüngsten Verlusten. So
stiegen Mercedes-Benz , Volkswagen (VW)
und BMW zwischen 1,6 und 2,6 Prozent. Wie es in einem
Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hieß, drängt der
Herstellerverband ACEA auf eine Lockerung der Emissionsziele, die
eigentlich 2025 greifen sollen. Zuletzt waren Stimmen lauter
geworden, dass diese eine Bedrohung für die Branche seien.
Noch deutlichere Kursbewegungen lösten Analystenkommentare aus. So
zogen die Papiere des Gesundheitskonzerns Fresenius
an der Dax-Spitze um mehr als drei Prozent an. "Die Medizin beginnt
zu wirken", schrieb Analyst David Adlington von der US-Bank
JPMorgan. Mit dem zweiten Quartal hätten die Bad Homburger zum
vierten Mal in Folge die Erwartungen getoppt und der Gewinnrückgang
sei gestoppt. Bei den Einsparungen liege man über Plan.
Unter den größten Gewinnern im Nebenwerte-Index SDax
schnellten die Anteilsscheine von Dürr um gut fünf
Prozent in die Höhe. Hier gab es Kaufempfehlungen von der britischen
Bank HSBC und dem Analysehaus Kepler Cheuvreux. In der Kepler-Studie
hieß es, eine Bodenbildung auf den Märkten, Maßnahmen zur
Selbstoptimierung und eine Neuausrichtung des Portfolios
rechtfertigten eine Neubewertung der Aktien. Als Kurstreiber wurden
in der Studie auch erholte Auftragseingänge bei der
Holzverarbeitungstochter Homag genannt./la/jha/