Aktien Frankfurt Ausblick: Dax steigt vor EZB-Zinsentscheid deutlich
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Tag der Zinsentscheidung der Europäischen
Zentralbank (EZB) dürfte der Dax den Rückenwind der
New Yorker Börse aufnehmen. Der deutsche Leitindex sollte damit am
Donnerstag wieder über die Marke von 18.500 Punkten klettern. Eine
Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für
das Börsenbarometer ein Plus von 1,2 Prozent auf 18.546 Punkte. Sein
Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird noch etwas
stärker in der Gewinnzone erwartet.
In New York konnte der US-Leitindex Dow Jones Industrial
einen frühen Rutsch an die 40.000-Punkte-Marke noch
ausbügeln, während sich die Tech-Werte an der Börse Nasdaq deutlich
erholten. In der Summe sind die Vorgaben aus den USA damit positiv,
denn zum europäischen Handelsschluss hatten die US-Indizes am
Mittwoch noch im Minus gestanden.
Geht es nach Charttechniker Martin Utschneider von Finanzethos
gelingt mit einem positiven Auftakt wohl aber noch kein
Befreiungsschlag. "Der deutsche Leitindex kämpft weiterhin wacker um
nachhaltige Stabilisierung", betonte der Experte. Die Situation
bleibe von Unsicherheit geprägt und der Dax müsse sich zunächst über
18.500 Punkten behaupten.
Laut Utschneider könnten am Nachmittag die Ergebnisse der
EZB-Zinssitzung nochmals für deutliche Kursschwankungen sorgen.
Erwartet wird eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Spannend
werden die Signale sein, die EZB-Präsidentin Christine Lagarde für
die Zinsentscheidung im Oktober geben wird.
Nach dem Kurssprung um 16,6 Prozent zur Wochenmitte stehen die
Aktien der Commerzbank weiter im Fokus. Analyst Kian
Abouhossein von der US-Bank JPMorgan sieht den Einstieg der
italienischen Bank Unicredit bei dem deutschen
Finanzhaus als Signal für ihren Übernahmewillen. Mit Blick auf den
gesamten Sektor winke eine Konsolidierung von Europas
Bankenlandschaft . Die Commerzbank sei "klar im
Spiel". Deren Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate
leicht unter dem Xetra-Schluss vom Mittwoch.
Die im MDax gelisteten Papiere von Nordex stiegen auf
Tradegate um fast zwei Prozent. Das dänische Windkraftunternehmen
Orsted bestellte bei dem Windanlagenhersteller neun
Turbinen.
Die Anteilsscheine von Teamviewer zogen auf Tradegate
um gut vier Prozent an. Die französische Investmentbank Exane BNP
Paribas blickt nun positiver auf die Aktien des
Softwareanbieters./la/mis