, dpa-AFX

APA ots news: FMA-Vorstand Helmut Ettl: "Management nichtfinanzieller...

APA ots news: FMA-Vorstand Helmut Ettl: "Management nichtfinanzieller Risiken ist absolute Notwendigkeit"

- Sauberer Finanzplatz: Aufsicht bekräftigt

Null-Toleranz-Politik - 6. FMA Praxistagung Compliance und

Geldwäscheprävention in Wien

Wien (APA-ots) - Die Gefahr, für Geldwäsche missbraucht zu werden, ist

heute eines der

gravierendsten operationellen Risiken für Finanzdienstleister in

entwickelten Staaten. Es drohen ruinöse Reputationsschäden, und

harsche finanzielle Sanktionen bis hin zur Elimination aus dem Markt.

Das betonte Helmut Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsicht Österreich,

heute bei der Eröffnung der 6. FMA Praxistagung Compliance &

Geldwäscheprävention in Wien vor rund 350 Teilnehmer:innen aus

Compliance-Management und Geldwäscheprävention.

"Die FMA hat in den letzten Jahren klar gezeigt, dass wir

konsequent für einen sauberen Finanzplatz handeln. Es gehört in

Österreich mittlerweile zum Hausverstand, dass das Management

nichtfinanzieller Risiken nicht nur ein Nice-to-have , sondern eine

absolute Notwendigkeit ist", so Ettl. "Wir als FMA werden unseren

eingeschlagenen Weg der Null-Toleranz-Politik weiterverfolgen.

Mangelhafte Verfahren und Systeme zur Hintanhaltung von Conduct- und

Compliance-Risiken sowie zur Prävention von Geldwäscherei und

Terrorismusfinanzierung sind keine Kavaliersdelikte."

Bei der FMA-Tagung berichteten Expert:innen der FMA über aktuelle

regulatorische Trends und aufsichtliche Initiativen in den Bereichen

Compliance, Conduct-Aufsicht und Geldwäscheprävention und

diskutierten diese mit den Teilnehmer:innen aus der Marktpraxis. Im

Fokus standen dabei das Anti-Geldwäsche-Paket der Europäischen Union

und die neue EU-Anti-Geldwäschebehörde AMLA (Anti-Money Laundering

Authority), die bevorstehende Prüfung Österreichs durch die FATF [1]

, aber auch Themen aus der Wohlverhaltensaufsicht wie u.a.

Erfahrungen und Erwartungen der Aufsicht im Bereich der

Eignungsprüfungen für Schlüsselfunktionen, beim Vertrieb von

nachhaltigen Finanzprodukten und bei Marketingmitteilungen. Als

Gastredner berichtete der Volkswirt Marcel Seifert vom Institut für

Höhere Studien über aktuelle Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie

im Zusammenhang mit dem Anlegerverhalten bei nachhaltigen

Finanzprodukten.

Prüfschwerpunkte der FMA

Die FMA geht in der Aufsichtsarbeit risikobasiert vor und setzt

dementsprechend gezielte Schwerpunkte. Im Bereich der

Wohlverhaltensaufsicht über Banken wird es im kommenden Jahr etwa um

das Thema Marketingmitteilungen, um die Aufsicht im Bereich Krypto-

Asset-Dienste, um IT-Risiken sowie um Nachhaltigkeit und die

Bekämpfung des sogenannten Greenwashing gehen. Bei der

Geldwäscheprävention liegen die Prüfschwerpunkte 2025 insbesondere

auf Know-Your-Customer- und Aktualisierungsprozessen, Gruppenaufsicht

sowie auf dem Einsatz von neuen Technologien bzw. neuen

Geschäftsmodellen.

Änderungen in der Organisation der FMA

Vorstand Ettl gab auch Änderungen in der FMA bekannt, die in

diesem Zusammenhang von Bedeutung sind. So wird die Abteilung der FMA

für Conduct- und Vertriebsaufsicht über Banken ab nächstem Jahr in

den Bereich Bankenaufsicht der FMA integriert. Weiters wird diese

Abteilung auch um das Thema Informationssicherheit erweitert, eine

Materie, die in der EU neuerdings durch die Verordnung über digitale

operationale Resilienz im Finanzsektor geregelt wird - in der Branche

besser bekannt unter dem Kürzel DORA. Dadurch wird die Conduct-

Aufsicht mit der prudentiellen Aufsicht enger verzahnt.

Neuaufstellung der europäischen Geldwäschebekämpfung

Die FMA begrüßt die umfassende Reform der Bekämpfung von

Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung in der EU durch das AML-

Paket, das im Juni veröffentlicht und in Kraft getreten ist. Die neue

Anti-Geldwäsche-Behörde AMLA wurde schon im Sommer 2024 formell

gegründet und soll ihre Tätigkeit 2025 aufnehmen. Der Start der

Direktaufsicht durch die AMLA ist für 2028 geplant. Die AMLA wird

künftig bis zu 40 der risikoreichsten Institute in der EU direkt

beaufsichtigen. Die FMA bereitet derzeit mit den anderen involvierten

österreichischen Stellen - darunter auch Oesterreichische

Nationalbank und Finanzministerium - die fünfte Länderprüfung durch

die FATF vor, die Ende Oktober 2024 beginnt und voraussichtlich 15

Monate dauert.

"Sauberer Finanzplatz"

"Da heute hier zahlreiche Compliance- und Geldwäsche-Beauftragte

versammelt sind, ist es mir ein ganz besonderes Anliegen zu betonen,

dass wir Sie als Partner und Partnerinnen der Aufsicht sehen und wir

Seite an Seite im Interesse für einen sauberen Finanzplatz stehen" so

Ettl bei der Tagung. "Wir alle verfolgen hier das gleiche Ziel.

Wichtig ist, das große Ganze im Blick zu haben. Und das lautet: Wir

alle wollen einen sauberen Finanzplatz Österreich."

[1] Financial Action Task Force on Money Laundering , eine bei

der OECD angesiedelte internationale Organisation, die Standards zur

Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung setzt und deren

Einhaltung prüft

Rückfragehinweis:

Finanzmarktaufsicht (FMA)

Boris Gröndahl

Telefon: +43 676 8824 9995

E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0035 2024-09-09/09:25

AXC0063 2024-09-09/09:31

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.