ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Stabil nach Kursrutsch
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem düsteren September-Auftakt an den
US-Börsen haben sich die Gemüter am Mittwoch beruhigt. Die
wichtigsten Indizes bewegten sich kaum. Allerdings blieben die
Anleger nach schwachen Daten vom Arbeitsmarkt skeptisch. Die Zahl
der offenen Stellen war im Juli auf den niedrigsten Stand seit
Januar 2021 gefallen.
"Die Märkte sind vielleicht nicht mehr so nervös wie vor einem
Monat, aber sie suchen immer noch nach einer Bestätigung, dass sich
die Wirtschaft nicht zu sehr abkühlt", sagte Chris Larkin von der
Handelsplattform E-Trade, einer Tochter der Bank Morgan Stanley.
Bislang hätten sie in dieser Woche noch keine Gewissheit bekommen.
Am Dienstag war es nach dem langen Wochenende und aus Sorge vor
einer Abkühlung des Hypes rund um Künstliche Intelligenz (KI) zu
einem Kursrutsch im Technologiesektor gekommen. Nun fiel der
Tech-Index Nasdaq 100 um 0,20 Prozent auf 18.921,40
Punkte. Am Vortag war das Börsenbarometer um mehr als 3 Prozent
eingebrochen.
Der marktbreite S&P 500 gab am Mittwoch um 0,16
Prozent auf 5.520,07 Punkte nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial
legte um 0,09 Prozent auf 40.974,97 Punkte zu.
Neben der angeschlagenen Stimmung im Technologiesektor hatte am
Dienstag der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für den
Industriesektor die Anleger wieder sensibler für eine drohende
Konjunkturabschwächung in der größten Volkswirtschaft der Welt
gemacht. Weitere Signale dürfte am Donnerstag der entsprechende
Index für den Dienstleistungssektor liefern, bevor am Freitag der
Arbeitsmarktbericht erwartet wird.
Die Aktien von Nvidia , die als Sinnbild für den
KI-Hype gelten, fanden lange keine Richtung und fielen am Ende um
1,7 Prozent. Anleger machen sich hier neuerdings auch Sorgen
bezüglich des regulatorischen Gegenwindes, denn Kreisen zufolge
rückt der Konzern ins Visier der Behörden. Das US-Justizministerium
habe bei Nvidia und anderen Unternehmen Informationen mit rechtlich
verbindlichen Anfragen eingefordert, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg.
Unter den weiteren Einzelwerten sackten die Anteilsscheine von
Dollar Tree am Nasdaq-100-Ende um gut 22 Prozent ab
und erreichten damit das Niveau von März 2020. Der Discounter hatte
seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Zudem
waren der Umsatz auf vergleichbarer Basis und der bereinigte Gewinn
je Aktie für das zweite Quartal hinter den Erwartungen der Analysten
zurückgeblieben.
Die Papiere von Zscaler knickten um 18,7 Prozent ein.
Das auf Sicherheitssoftware spezialisierte Unternehmen hatte eine
Jahresprognose abgegeben, die die Erwartungen verfehlte.
Für die Anteilsscheine von US Steel ging es um 17,5
Prozent nach unten. Nachdem sich jüngst die demokratische
Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris dafür starkgemacht hatte,
dass der Stahlkonzern nicht wie geplant vom japanischen Konkurrenten
Nippon Steel übernommen wird, scheint wohl bereits
jetzt eine entsprechende Entscheidung bevorzustehen. Präsident Joe
Biden bereite sich darauf vor, die geplante Transaktion zu
blockieren, berichtete die Washington Post und berief sich dabei auf
mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der Euro profitierte von den schwachen Daten zum
US-Arbeitsmarkt und wurde zuletzt zu 1,1080 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1050 (Dienstag:
1,1035) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9049 (0,9062)
Euro.
Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) angesichts der Daten um 0,53 Prozent
auf 114,61 Punkte. Die Rendite fiel entsprechend auf 3,76
Prozent./la/jha/