ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax fällt vom Rekord noch weiter zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch weiter
von seinem jüngsten Rekordhoch zurückgefallen. Im global gedämpften
Marktumfeld beendete der deutsche Leitindex den Handel 0,83 Prozent
schwächer auf 18.591,85 Punkten. Der MDax der
mittelgroßen Börsenunternehmen sank um 0,43 Prozent auf 25.296,83
Zähler.
Am Dienstag hatte der Dax früh einen Rekordstand erreicht, war kurz
vor der Marke von 19.000 Punkten aber abgedreht. Konjunkturdaten
insbesondere aus den USA und die daraus für Anleger ableitbaren
Erwartungen an die Zinspolitik der US-Notenbank Fed ziehen in dieser
Woche die Aufmerksamkeit auf sich und beeinflussen die Kurse.
Rezessionssorgen schienen zuletzt wieder neue Nahrung zu bekommen.
Zunehmend in den Fokus rückt der am Freitag anstehende monatliche
US-Arbeitsmarktbericht, der wegweisend für die
Zinssenkungserwartungen an die Fed sein dürfte. Bis dahin scheinen
Anleger keine größeren Risiken eingehen zu wollen.
Der September gilt als saisonal schwieriger Börsenmonat. Die
Charttechniker von Index-Radar betonten aber, die jüngsten Verluste
nicht überzubewerten. "Nach der kräftigen August-Rally haben viele
Indizes zuletzt Rekordstände erreicht und waren technisch überhitzt.
Die nun überfälligen Gewinnmitnahmen sind daher ein ganz normales
Sommergewitter."
Die Aktien der Commerzbank rutschten am Mittwoch um
2,7 Prozent ab. Der Staat plant den Ausstieg aus dem Finanzhaus. In
einem ersten Schritt will der Bund seine Beteiligung reduzieren.
Im Zuge der jüngsten amerikanischen Branchenschwäche ging es für
Halbleitertitel nochmals bergab. Im Dax traf es Infineon
mit minus 3,8 Prozent, im MDax den auf die
Chipbranche spezialisierten Anlagenbauer Aixtron mit
minus 2,3 Prozent.
Dagegen zählten Immobilienwerte wie Vonovia im Dax
mit plus 2,5 Prozent sowie TAG und LEG
im MDax mit plus 5,1 beziehungsweise plus 3,2 Prozent weiter zu den
größten Gewinnern. Schwache Wirtschaftsdaten schüren seit einiger
Zeit Wachstumssorgen. Im Gegenzug hoffen die Anleger aber auf
Zinssenkungen durch die Notenbanken in den USA und der Eurozone.
Dies gibt dem zinssensiblen Immobiliensektor Auftrieb, der zur
Wochenmitte außerdem von einer positiven Studie des Analysehauses
Kepler Cheuvreux profitierte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,3
Prozent auf 4.848,18 Zähler. Außerhalb der Eurozone ging es in
Zürich für den SMI ähnlich deutlich abwärts. In
London fielen die Abschläge für den FTSE 100
moderater aus. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial
zum europäischen Handelsende knapp im Plus, der am
Vortag abgesackte technologielastige Nasdaq 100
notierte prozentual quasi unverändert.
Der Euro legte am Nachmittag nach Konjunkturdaten aus
den USA zu und kostete nach dem hiesigen Börsenschluss 1,1079
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
zuvor auf 1,1050 (Dienstag: 1,1035) Dollar festgesetzt und der
Dollar damit 0,9049 (0,9062) Euro gekostet.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen. Die Umlaufrendite fiel
im Gegenzug von 2,32 Prozent am Vortag auf 2,24 Prozent. Der
Rentenindex Rex legte um 0,43 Prozent auf 126,53
Punkte zu. Der Bund-Future stieg um 0,40 Prozent auf
134,54 Punkte./ajx/jha/