ROUNDUP/Aktien New York: Deutliche Verluste - Stimmungsdaten belasten
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem langen Wochenende sind die US-Börsen
am Dienstag schwach in den September gestartet. Bereits zu
Handelsbeginn hatten sich die Anleger vor Konjunkturdaten
zurückgehalten. Diese fielen dann enttäuschend aus, was den
Abwärtssog verstärkte.
Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 1,14
Prozent auf 41.090,03 Punkte, nachdem er am Freitag bei gut 41.585
Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte. Am Montag war wegen des
Feiertages "Labor Day" nicht gehandelt worden.
Der marktbreite S&P 500 büßte am Dienstag 1,50
Prozent auf 5.563,58 Punkte ein. Der technologielastige und damit
sehr konjunktursensible Nasdaq 100 sank um 2,21
Prozent auf 19.141,99 Zähler.
Die Stimmung in der US-Industrie hellte sich im August weniger als
erwartet auf. Der vom Institute for Supply Management (ISM)
ermittelte Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert weiter eine
wirtschaftliche Schrumpfung.
Die Schweizer Bank UBS rechnet damit, dass der September ein
weiterer schwankungsreicher Monat wird. Denn in den letzten Jahren
sei dieser stets von relativ hohen Kursverlusten geprägt gewesen.
Der Trend einer erhöhten Volatilität könne sich fortsetzen
angesichts weiterer wichtiger Wirtschaftsdaten, die im Wochenverlauf
anstehen, darunter vor allem der Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Hinzu komme, dass die US-Wahlen nur noch zwei Monate entfernt sind.
Die Experten der UBS erwarten eine weitere Verschärfung des
Wahlkampfes. Zu spüren bekommen dies am Dienstag bereits Anleger von
US Steel mit einem Kursrutsch um mehr als drei
Prozent. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris
machte sich in einer Rede dafür stark, dass der Stahlkonzern nicht
wie geplant vom japanischen Konkurrenten Nippon Steel
übernommen wird.
Darüber hinaus wurde Boeing mit einem Minus von mehr
als acht Prozent auf 159,35 US-Dollar durch eine Abstufung der
Aktien durch die Experten von Wells Fargo belastet. Damit rutschten
die Papiere an das Dow-Ende. Für Anleger recht ungewohnt sprach mit
Matthew Akers ein Analyst ein nun negatives Votum für den
Flugzeugbauer aus. Auffällig ist außerdem sein Kursziel, das mit 119
US-Dollar das niedrigste ist. Er fürchtet Entwicklungskosten und die
Auswirkungen einer möglicherweise notwendigen Kapitalerhöhung.
Umgekehrt gab es aber ein Analystenlob für Unity Software
, hier zog der Kurs um neun Prozent an. Die Bank
Morgan Stanley hatte die Papiere des Unternehmens, das auf
Entwicklungsumgebungen für Computerspiele spezialisiert ist,
hochgestuft. Analyst Matthew Cost betonte, er sei "zuversichtlicher
denn je" hinsichtlich der strategischen und wettbewerbsorientierten
Position der Entwicklerplattform.
Unter den weiteren Technologiewerten waren insbesondere
Halbleiterwerte schwach. Intel knickten um fast
sieben Prozent und Nvidia um knapp acht Prozent ein.
Dabei wirkte offenbar noch der enttäuschende Ausblick von Nvidia von
letzter Woche negativ nach./la/jha/