Wiener Börse (Nachmittag) - ATX nach US-Daten 0,7 Prozent im Plus / US-Inflationsindikatoren wirken sich nicht merklich aus - Strabag nach Zahlen 1,0 Prozent im Plus
Die Wiener Börse hat am Freitagnachmittag leicht zugelegt. Der ATX hielt gegen 14.50 Uhr mit einem Plus von 0,65 Prozent bei 3.730,09 Punkten. Auch andere Börsen in Europa konnten ihre moderaten Gewinne halten. Die am Nachmittag gemeldeten US-Wirtschaftsdaten lagen im Rahmen der Erwartungen und wirkten sich nicht merklich im Handel aus.
In den USA sind die Konsumausgaben im Juli wie erwartet um 0,5 Prozent zum Vormonat gestiegen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Der Anstieg der privaten Einnahmen von 0,3 Prozent lag leicht über den von Ökonomen prognostizierten 0,2 Prozent.
Der PCE-Deflator der Konsumausgaben, eine Kennzahl zur Preisentwicklung, stieg wie erwartet um 2,5 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat. Die Kernrate verharrte bei 2,6 Prozent. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet.
Die am Vormittag gemeldeten Inflationsdaten aus der Eurozone untermauerten zwar die Hoffnungen auf eine EZB-Zinssenkung, wirkten sich aber ebenfalls nicht merklich an den Börsen aus. Die Inflation in der Eurozone hat sich im August abgeschwächt und mit 2,2 Prozent den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht.
Auch die Bewegungen der meisten Einzelaktien hielten sich in Wien in engen Spannen. Strabag-Aktien legten nach Meldung von Ergebnissen 1,0 Prozent zu. Der Baukonzern hat einen Anstieg des Nettoergebnis von 23 Prozent im ersten Halbjahr 2024 gemeldet. Betriebsergebnis und Umsatz waren hingegen leicht rückläufig. Die Zahlen waren laut den Analysten der Erste Group wie erwartet ausgefallen und lieferten keine Überraschungen. Sie halten damit an ihrer Empfehlung "Buy" für die Aktie fest.
Ganz oben im ATX lagen die Aktien der Vienna Insurance Group mit einem Kursplus von 2,5 Prozent. Gesucht waren auch die Aktien der Stromerzeuger EVN und Verbund und legten 1,6 bzw. 1,2 Prozent zu. Auch an anderen Börsen fanden sich Aktien der zinssensitiven Versicherer und Stromkonzerne unter den größten Gewinnern.
Die größten ATX-Verlierer waren CA Immo und Mayr-Melnhof mit einem Minus von jeweils 1,6 Prozent. Lenzing-Aktien verloren nach einer Kurszielsenkung 1,1 Prozent auf 30,55 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers in Reaktion auf die jüngsten Halbjahreszahlen von 32,80 auf 32,70 Euro revidiert. Die Empfehlung "Hold" wurde bestätigt.
In den USA stehen heute noch der Chicago-Einkaufsmanagerindex und der von der Uni Michigan erhobene Index der Verbraucherstimmung an. Die US-Konjunktur ist stark vom Binnenkonsum abhängig, Daten zur US-Verbraucherlaune werden daher an den Börsen stark beachtet.
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