Aktien New York Ausblick: Anleger bleiben optimistisch
NEW YORK (dpa-AFX) - Die von Zinsoptimismus getragene gute Stimmung
am US-Aktienmarkt hält auch am Freitag an. Der Broker IG taxierte
den Dow Jones Industrial rund eineinhalb Stunden vor
dem Börsenauftakt auf 41.438 Punkte und damit 0,25 Prozent im Plus.
Damit würde der US-Leitindex sich seinem Rekordhoch von knapp 41.578
Punkten nähern, das er tags zuvor erklommen hatte, bevor der Gewinn
etwas schmolz.
Die US-Börsen profitieren schon eine Weile von der Aussicht auf bald
sinkende Leitzinsen. Im Grunde scheint nur noch offen, wie stark die
US-Notenbank Fed im September an der Zinsschraube drehen wird. Die
Inflation stehe einer Senkung der Leitzinsen nicht mehr im Weg. "Es
kommt jetzt auf die Konjunktur an, wie schnell und wie deutlich die
Zinsen fallen werden", erklärte Commerzbank-Devisenexperte Volkmar
Baur.
Für den Nasdaq-100 zeichnet sich laut IG zum
Wochenschluss ein Plus von 0,8 Prozent auf 19.478 Punkte ab. Tags
zuvor hatte der technologiewertelastige Index noch unter einem
Kursrutsch von Nvidia gelitten. Ohnehin läuft der
Nasdaq 100 seit dem letzten Rekordhoch im Juli dem
Dow weitgehend hinterher. So hat der KI-Hype etwas nachgelassen und
Investoren setzen wieder etwas stärker auf klassische Industrien.
Gleichwohl hat der Nasdaq 100 im laufenden Jahr die Nase im
Vergleich zum Dow noch etwas vorn.
Eigentlich laufen die Geschäfte des Spezialisten für Computerchips
zur Verarbeitung großer Datenmengen für KI-Anwendungen Nvidia auch
unverändert stark. Einige Investoren hatten sich aber am Ausblick
gestört und daher am Vortag erst einmal Kasse gemacht. Die
Kursgewinne von Nvidia summieren sich trotz des jüngsten Rückschlags
im laufenden Jahr immer noch auf fast 140 Prozent. Am Freitag
zeichneten sich vorbörslich zudem schon wieder moderate Kursgewinne
ab.
Mit Blick auf die Unternehmensseite richten sich die Blicke auch auf
den kriselnden Halbleiterkonzern Intel , dessen Aktien
um gut 3 Prozent zulegten. Der Konzern prüft Kreisen zufolge
unterschiedliche Optionen für Teile seiner Geschäfte. Diskutiert
würden unter anderem die Aufspaltung der Produktdesign- und
Fertigungsgeschäfte sowie der Verkauf von Fabrikprojekten,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf
Insider. Allerdings seien auch weniger drastische Schritte wie der
Aufschub von Expansionsplänen denkbar.
Der Computer-Hersteller Dell übertraf im abgelaufenen
Geschäftsquartal die Umsatzerwartungen. Das Unternehmen profitierte
von einem Anstieg der Verkäufe seiner Server für die
Datenverarbeitung im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Analyst
David Vogt von der Schweizer Großbank UBS lobte "starke KI-Aufträge"
sowie die Gewinnmargen in der Sparte Infrastructure Solutions Group,
wozu das Geschäft mit Rechenzentren, Servern und Netzwerken gehört.
Die Dell-Aktien legten vorbörslich um 4,5 Prozent zu.
Für die Aktien von Autodesk ging es um knapp 5
Prozent nach oben. Der Hersteller von Software für 2D- und
3D-Konstruktion etwa für Architekten, Hoch- und Tiefbau und die
Autobranche hatte den Gewinnausblick angehoben.
Die US-Kosmetikkette Ulta Beauty vergrätzte die
Anleger mit einem maueren Umsatzausblick hingegen. US-Konsumenten
halten sich angesichts höherer Preise und gestiegener Kreditkosten
bei Käufen von Make-up und Kosmetika eher zurück. Hinzu kommt aber
auch ein stärkerer Wettbewerb durch Konkurrenten wie Sephora,
Target, Walmart und Online-Händler wie Amazon
. Die Ulta-Beauty-Papiere knickten im vorbörslichen
US-Handel um fast 9 Prozent ein./mis/jha/