Wiener Börse (Mittag) - ATX weiter im Plus, Warten auf US-Daten / Inflationsdaten für die Eurozone wirken sich nicht aus - Strabag legen nach Zahlen 1,4 Prozent zu - Impulse von US-Inflationsindikatoren am Nachmittag erwartet
Die Wiener Börse hat sich am Freitag zu Mittag weiter mit kleinen Gewinnen gezeigt. Der ATX hielt gegen 12 Uhr mit einem Aufschlag von 0,40 Prozent bei 3.720,95 Punkten. Auch an anderen Börsen in Europa ging es nur leicht nach oben. Viele Anleger dürften die am Nachmittag anstehenden US-Wirtschaftsdaten abwarten.
Die am Vormittag von der Statistikbehörde Eurostat gemeldeten Inflationsdaten für die Eurozone wirkten sich nicht merklich im Handel aus. Die Inflation in der Eurozone hat sich im August spürbar abgeschwächt und mit 2,2 Prozent den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht. Die Inflationsrate nähert sich damit weiter dem EZB-Zielwert von 2,0 Prozent.
Nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten dürfte die EZB die Inflationsentwicklung zum Anlass nehmen, die Zinsen weiter zu senken. "Bis zum Ende des Jahres dürfte die Inflation - nicht zuletzt aufgrund des hartnäckigen Preisauftriebes bei Dienstleistungen - jedoch wieder steigen", schreiben die Analysten in einer ersten Reaktion auf die Daten.
Auch die Bewegungen der meisten Einzelaktien hielten sich in Wien in engen Spannen. Strabag-Aktien legten nach Meldung von Ergebnissen 1,4 Prozent zu. Der Baukonzern hat in der Früh einen Anstieg des Nettoergebnis von 23 Prozent im ersten Halbjahr gemeldet. Betriebsergebnis und Umsatz waren hingegen leicht rückläufig. Die Zahlen waren laut den Analysten der Erste Group wie erwartet ausgefallen und lieferten keine größeren Überraschungen. Sie halten damit an ihrer Empfehlung "Buy" für die Aktie fest.
Ganz oben im ATX lagen die Aktien der Vienna Insurance Group mit einem Kursplus von 2,1 Prozent. Gewinne von jeweils gut ein Prozent verbuchten auch die Aktien der beiden Stromerzeuger EVN und Verbund. Gut gesucht waren schließlich auch die Schwergewichte OMV, voestalpine und Erste Group und gewannen um die ein Prozent.
Die größten Verlierer im Index waren CA Immo und Mayr-Melnhof mit Verlusten von 2,9 bzw. 1,3 Prozent. Lenzing-Aktien verloren nach einer Kurszielsenkung 1,6 Prozent auf 30,40 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers nach den jüngsten Ergebnissen zum zweiten Quartal von 32,80 auf 32,70 Euro leicht nach unten angepasst. Die Empfehlung "Hold" wurde bestätigt.
Mit Spannung erwartet werden jetzt die am Nachmittag anstehenden US-Wirtschaftsdaten. Erwartet werden der Chicago-Einkaufsmanagerindex sowie Zahlen zu den persönlichen Eingaben und Ausgaben inklusive der Deflatoren für den privaten Konsum. Der Kerndeflator gilt als das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed, von dem Indikator werden daher Hinweise auf die kommende Zinsentscheidung der Fed erhofft.
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