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EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023/24
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EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres
2023/24
29.08.2024 / 07:30 CET/CEST
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Highlights
* Robuste Geschäftsentwicklung dank diversifiziertem Geschäftsmodell
* Vertriebsgeschäft der EVN KG weiterhin belastet
* Stabilisierung der Großhandelspreise für Strom und Energieträger
* Inbetriebnahme des Windparks Sigleß-Pöttelsdorf (8,4 MW; Repowering) im
Juni 2024
* Weitere Windparks in Prellenkirchen (47,6 MW; Repowering) und Paasdorf
(22,2 MW) in Errichtung
* Anstieg des Anteils der erneuerbaren Erzeugung auf 83,9 % (Vorjahr: 76,4
* Inbetriebnahme einer weiteren Naturfilteranlage in Obersulz
Energiewirtschaftliches Umfeld
Der Berichtszeitraum war von milden Temperaturen geprägt. Der
temperaturbedingte Energiebedarf lag in allen drei Märkten deutlich unter
dem langjährigen Durchschnitt sowie unter dem Vorjahresniveau. Das
Windaufkommen ist im Jahresvergleich angestiegen, lag aber leicht unter dem
langjährigen Mittelwert. Das Wasserdargebot gestaltete sich sehr positiv.
Nach einer von historischen Verwerfungen und enormen Volatilitäten geprägten
Phase stabilisierten sich die Großhandelspreise für Strom und Energieträger
auf einem Niveau deutlich unter den Vorjahreswerten.
EBITDA, EBIT und Konzernergebnis über Vorjahresniveau
Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten in den ersten drei Quartalen des
Geschäftsjahres 2023/24 einen Rückgang um 13,9 % auf 2.500,6 Mio. Euro.
Zurückzuführen war dies insbesondere auf die rückläufigen Großhandelspreise
für Strom und Erdgas in allen drei Kernmärkten sowie die daraus
resultierenden Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften. Weitere
Faktoren für den Umsatzrückgang waren die geringeren Abrufe des Kraftwerks
Theiß zur Netzstabilisierung, Mengen- und Preiseffekte beim
Erdgas-Netzabsatz, der witterungsbedingt gesunkene Wärmeabsatz sowie
geringere Netztarife in Bulgarien, mit denen die Überkompensation von
Mehrkosten aus der Netzverlustabdeckung im Vorjahr gemäß
Regulierungsmethodik ausgeglichen wird. Auch im internationalen
Projektgeschäft reduzierten sich die Umsatzerlöse aufgrund der weitgehenden
Fertigstellung der Kläranlage in Kuwait. Abgeschwächt wurde der
Umsatzrückgang durch die gestiegene erneuerbare Produktion sowie höhere
Netzentgelte für Strom in Niederösterreich.
Im Einklang mit der Umsatzentwicklung führten rückläufige Großhandelspreise
in Südosteuropa sowie gesunkene Primärenergiekosten für die Strom- und
Wärmeerzeugung auch zu einer Reduktion im Aufwand für Fremdstrombezug und
Energieträger um 21,6 % auf 1.050,8 Mio. Euro. Die Fremdleistungen und der
sonstige Materialaufwand gingen - korrespondierend zur Umsatzentwicklung im
internationalen Projektgeschäft - um 16,3 % auf 382,5 Mio. Euro zurück.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 159,1 Mio. Euro um 15,1 %
über dem Vorjahreswert. Sie beinhalten eine bereits im ersten Quartal
2023/24 aufgrund eines Schiedsurteils erforderlich gewordene
Wertberichtigung einer Forderung im internationalen Projektgeschäft in Höhe
von 22,5 Mio. Euro. Ebenfalls enthalten ist der Energiekrisenbeitrag-Strom.
Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter ist weiterhin durch einen negativen Beitrag der
Energievertriebsgesellschaft EVN KG von -115,1 Mio. Euro (Vorjahr: -268,7
Mio. Euro) belastet. Die negativen Stichtagsbewertungen von
Absicherungsgeschäften reduzierten sich im Periodenvergleich, zudem kam es
zu einem Verbrauch von Rückstellungen aus vertraglichen
Lieferverpflichtungen. Allerdings machten infolge des intensiven Wettbewerbs
gesunkene Gastarife eine Abwertung der in der Vergangenheit als strategische
Reserve zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit beschafften
Erdgasvorräte erforderlich. Weiters dämpften herausfordernde
Rahmenbedingungen - insbesondere intensiverer Wettbewerb sowie
Einsparungsmaßnahmen und vermehrte Eigenversorgung der Kund*innen aus
Photovoltaikanlagen - den Strom- und Erdgasabsatz zusätzlich und erschwerten
die Planbarkeit der Absatzmengen. Während die Burgenland Energie im
Periodenvergleich eine Ergebnisverbesserung erzielte, verzeichneten die RAG
und die Verbund Innkraftwerke ebenfalls Rückgänge - allerdings im Vergleich
zu einem hohen Vorjahresniveau. In Summe betrug der Ergebnisanteil der at
Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter 4,2 Mio. Euro
(Vorjahr: -157,7 Mio. Euro).
Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN in den ersten drei
Quartalen 2023/24 mit 657,9 Mio. Euro um 9,3 % über dem Vorjahresniveau. Die
planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 5,4 % auf
257,7 Mio. Euro. Per Saldo lag das EBIT dadurch mit 399,9 Mio. Euro um 11,3
% über dem Vorjahresniveau.
Das Finanzergebnis der EVN belief sich in der Berichtsperiode auf 162,3 Mio.
Euro (Vorjahr: 132,5 Mio. Euro). Die hier ausgewiesene Verbesserung ist auf
die höhere Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2023 sowie die
bessere Performance des R138-Fonds zurückzuführen. Abgeschwächt wurden diese
positiven Entwicklungen durch einen gestiegenen Zinsaufwand.
In Summe ergab sich daraus im Ergebnis vor Ertragsteuern ein Anstieg von
14,3 % auf 562,2 Mio. Euro. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands
von 45,4 Mio. Euro (Vorjahr: 37,6 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht
beherrschender Anteile lag das Konzernergebnis bei 479,6 Mio. Euro.
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 14,5 %.
Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine gute
Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms von
jährlich 700 bis 900 Mio. Euro bildet. Die Schwerpunkte liegen weiterhin in
den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
Trinkwasserversorgung; davon drei Viertel in Niederösterreich. In den ersten
drei Quartalen 2023/24 lagen die Investitionen mit 438,6 Mio. Euro um 15,2 %
über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Nettoverschuldung lag am 30. Juni
2024 bei 1.134,7 Mio. Euro (30. September 2023: 1.364,3 Mio. Euro).
Energie. Wasser. Leben. - Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag in den ersten drei Quartalen 2023/24 mit
2.586 GWh um 11,0 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Ein deutlicher
Anstieg der Windkraftproduktion durch ein im Jahresvergleich gestiegenes
Windaufkommen, Kapazitätserweiterungen sowie ein überdurchschnittliches
Wasserdargebot führten zu einem Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um 22,4 %
auf 2.169 GWh. Die geringere Nutzung des Kraftwerks Theiß durch den
österreichischen Übertragungsnetzbetreiber zur Netzstabilisierung führte zu
einem Rückgang der thermischen Erzeugung um 25,3 % auf 417 GWh. In Summe
verbesserte sich der Anteil der erneuerbaren Erzeugung auf 83,9 % (Vorjahr:
76,4 %).
Der Ausbau der Windkrafterzeugung schreitet weiterhin mit hoher Dynamik
voran. Zum 30. Juni 2024 verfügte die EVN über eine installierte Leistung
von 478 MW. Bis 2030 soll die installierte Kapazität auf über 770 MW
ansteigen. Im Berichtszeitraum erfolgte die Inbetriebnahme der Windparks in
Altlichtenwarth-Großkrut (12,4 MW), Prottes (18 MW) und Sigleß-Pöttelsdorf
(8,4 MW; Repowering). Zwei weitere Windparks befinden sich derzeit in der
Errichtungsphase und Bauvorbereitungen wurden sowohl für weitere Windkraft-
als auch Photovoltaikprojekte begonnen.
Umwelt- und Wassergeschäft
Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt
weiterhin auf der Planung und Errichtung von Transport- und
Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung bzw. Gewährleistung der
Versorgungssicherheit. Bei der Errichtung einer 60 km langen
Transportleitung von Krems nach Zwettl zur langfristigen Absicherung der
Wasserversorgung im Wald- und Weinviertel befinden sich der zweite
Bauabschnitt sowie Vorbereitungsarbeiten für den dritten Abschnitt plangemäß
in Umsetzung. Die Naturfilteranlage in Obersulz wurde im Berichtszeitraum in
Betrieb genommen, und die Errichtung einer weiteren Anlage in Reisenberg im
Industrieviertel ist in Vorbereitung.
Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE Wassertechnik zum
Stichtag 30. Juni 2024 an der Planung und Errichtung von neun Projekten im
Bereich der Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen
Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Rumänien, Nordmazedonien,
Bahrain und Kuwait. Die Kläranlage in Kuwait wurde im Berichtszeitraum
fertiggestellt, ein erfolgreicher Testlauf hat stattgefunden. Die Errichtung
der Abwasserinfrastruktur wurde zu rund drei Viertel umgesetzt.
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2023/24
Die EVN erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 auf Basis der
operativen Geschäftsentwicklung und unter der Annahme eines stabilen
regulatorischen und energiepolitischen Umfelds ein Konzernergebnis im oberen
Bereich der bisher kommunizierten Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro. Die
Dividendenausschüttung soll für dieses Geschäftsjahr zumindest 0,82 Euro pro
Aktie betragen.
Den Aktionärsbrief über die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2023/24
finden Sie unter www.investor.evn.at.
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