Aktien New York Ausblick: Wenig bewegt - Anleger in Warteposition
NEW YORK (dpa-AFX) - In einem stabilen Finanzmarktumfeld dürften die
US-Aktienbörsen am Dienstag verhalten eröffnen. Der Dow Jones
Industrial als Leitindex der Wall Street wurde eine
Stunde vor dem Auftakt mit 0,2 Prozent im Minus gesehen. Der Broker
IG taxierte ihn auf 41.171 Zähler. Im Verlauf wird von Experten ein
zäher Handel mit weiterhin gedämpftem Umsätzen erwartet.
Auch an der technologielastigen Nasdaq-Börse zeichnen sich für den
Nasdaq-100- Index kaum Bewegung ab. Hier wird auf die
am Mittwoch nachbörslich anstehenden Quartalszahlen von Nvidia
gewartet, dem Anlegerliebling für Künstliche
Intelligenz. Die Aktie ist allein wegen der Marktkapitalisierung und
des zuletzt immensen Wachstums dazu imstande, weltweit die Börsen zu
bewegen.
Kritisch beäugt werden dürften am Dienstag aber zunächst die Zahlen
zum US-Verbrauchervertrauen, die nach Annahme der Landesbank
Hessen-Thüringen (Helaba) verhalten daher kommen sollten. "In den
USA gibt es unseres Erachtens keine Impulse, die an der Bereitschaft
der Fed Zweifeln lassen, im kommenden Monat eine Lockerung der
Zinspolitik zu beschließen", hieß es dort am Dienstag. Die Fed
könnte demnach im September nach mehr als vier Jahren den
Zinssenkungszyklus einleiten.
Die Nvidia-Aktien dürften nach ihrer zuletzt schwungvollen Erholung
zunächst etwas schwächeln - etwa zehn US-Dollar unter den im Juni
erreichten 140 Dollar war zuletzt Schluss. Knapp 40 Prozent haben
sie seit dem Kursrutsch von Anfang August aktuell an Boden gut
gemacht, sodass Experten vermehrt vor der Gefahr warnen, dass schon
wieder viel Optimismus eingepreist sein könnte. Vorbörslich gaben
die Aktien nun um ein halbes Prozent nach.
Ein halbes Prozent schwächer zeigten sich vorbörslich auch die
Aktien von Apple - dem einzigen Tech-Konzern, der
noch mehr Börsengewicht auf die Waage bringt als Nvidia. Apple
stellte einen Nachfolgeplan für den derzeitigen Finanzchef Luca
Maestri vor, auf den Anfang 2025 mit Kevan Parekh ein intern
gefundener Manager folgen soll. Analyst Samik Chatterjee von
JPMorgan rechnet daher unter dessen Hand nicht mit einem großen
Wandel. Bekannt wurde außerdem, dass am 9. September zu einem
Neuheiten-Event eingeladen wird. Erwartet wird dann die Vorstellung
der nächsten iPhone-Modelle.
Eli Lilly standen noch im Blick wegen der
Ankündigung, dass der Pharmakonzern das heiß begehrte
Abnehmmedikament Zepbound künftig auf einem bestimmten Weg viel
billiger anbieten will. Um Lieferkettenprobleme mit bereits
beliebten Spritzen zu umgehen, soll künftig ein Monatsvorrat des
Mittels an bestimmte Patienten in direkt vertriebenen
Einwegfläschchen zu einem in etwa halbierten Preis angeboten werden.
Erste Reaktionen ließen vorbörslich auf Verluste schließen, doch
diese wurden mit zuletzt 0,3 Prozent sichtlich kleiner.
Mit fast fünf Prozent belastete es vorbörslich die Aktien von
Paramount Global , dass ein Bieterwettstreit, der sich
zuletzt abzeichnete, doch nicht stattfindet. Die Produktionsfirma
Skydance des milliardenschweren Filmproduzenten David Ellison hat
den Zuschlag sicher, wie der Medienkonzern mitteilte. Der
Medienmanager Edgar Bronfman Jr. habe ein zuletzt thematisiertes
Gegenangebot zurückgezogen.
Ein Thema waren ansonsten noch Analystenkommentare. Aktien des
Schokoladenkonzerns Hershey fielen vorbörslich um 1,8
Prozent, nachdem die Citigroup sie zum Verkauf empfohlen hatte. Die
US-Bank erklärte dies mit Risiken durch schwächelnde Absätze und
steigende Kakaopreise.
Außerdem wurde Coca-Cola von Morgan Stanley im
Getränkebereich zum "Top Pick" ernannt, anstelle des bisherigen
Favoriten Pepsico . Dies hievte die Coca-Cola-Titel
vorbörslich mit 0,7 Prozent ins Plus, während sich jene des
Konkurrenten nah am Vortagsniveau bewegten./tih/mis