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Der Tag mit Bloomberg: Wall Street fällt nach starkem Start wieder zurück, Yen gerät zunehmend unter Druck

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Wall Street fällt nach starkem Start wieder zurück

-DEVISENMARKT: Yen gerät zunehmend unter Druck

-ROHSTOFFE: Der Ölpreis legte 0,3 Prozent zu auf 47,22 Dollar je Barrel. Die Unze Gold verbilligte sich im asiatischen Handel 0,6 Prozent auf 916,87 Dollar.

-BÖRSENBAROMETER:

9.3. 6.3.

Veränderung in % Dax + 0,7 - 0,8 DJ Euro Stoxx 50 - 0,4 - 1,9 Dow Jones - 1,2 + 0,5 S&P 500 - 1,0 + 0,1 Nasdaq Composite - 2,0 - 0,4

Der Nikkei 225 fiel am Dienstag 0,4 Prozent. Am Montag hatte Japans Leitindex 1,2 Prozent abgegeben.

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WELTBÖRSEN:

Wall Street fällt nach festem Start zurück

Weltweit haben die führenden Börsenindizes gestern erneut nachgegeben. Besonders deutlich fielen die Verluste in Asien aus. In Europa bildete sich kein klarer Trend, im späteren Handel an der Wall Street tendierten die Kurse wieder deutlich schwächer.

Im Raum Asien-Pazifik zählten die Bankenwerte zu den grossen Verlierern. So sackten HSBC-Aktien in Hongkong 24 Prozent ab, da Investoren damit rechnen, dass auf die Bank noch deutlich höhere Abschreiber zukommen. Für die beiden grössten japanischen Banken, Mitsubishi UFJ und Mizuho, ging es im Trend markant abwärts.

Die Finanzbranche stand auch in Europa im Fokus. Britische Banken verbuchten überwiegend Kursverluste, nachdem die Regierung die Beteiligung an Lloyds weiter ausgebaut hatte. Für die deutsche Postbank und Fortis in Belgien ging es jedoch deutlich aufwärts.

An der Wall Street waren alle Augen auf die Pharmabranche gerichtet, nachdem Merck die Übernahme von Schering-Plough angekündigt hatte. Merck-Titel sackten ab.

USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

Texas Instruments trifft mit Umsatzprognose die Erwartungen

Texas Instruments Inc., der zweitgrösste Chiphersteller in den Vereinigten Staaten, hat mit seiner Prognose für den Umsatz im ersten Quartal die Analystenerwartungen getroffen. Der Umsatz dürfte demnach zwischen 1,79 Mrd. Dollar und 2,05 Mrd. Dollar liegen. Das Mittel davon, 1,92 Mrd. Dollar, liegt leicht über der Median-Prognose der Analysten von 1,87 Mrd. Dollar. Texas erklärte, dass die Nachfrage nach Handychips anziehe.

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Dow Chemical und Rohm & Haas legen Rechtsstreit bei

Der US-Chemiekonzern Dow Chemical Co. und Rohm & Haas Co. haben einen Rechtsstreit beigelegt. Rohm hatte Dow wegen des ins Stocken geratenen Zusammenschlusses verklagt. Bereits zuvor hatten die Unternehmen ihre Übernahmegespräche wieder aufgenommen. Nach US-Börsenschluss erklärte zudem Dow-Chef Andrew Liveris, dass er im Falle der Übernahme zusätzliche 3500 Stellen - vor allem bei Rohm - streichen werde.

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Barclays kauft NYSE-Marktmachersparte von JPMorgan

Barclays Plc, die drittgrösste britische Bank, kauft Bear Wagner Specialists LLC von JPMorgan Chase & Co. Dadurch sinkt die Zahl der Marktmacher an der New Yorker Börse auf fünf. Mit der Transaktion verdoppelt die Londoner Bank ihre Marktmacher-Sparte beinahe. Der Kaufpreis beträgt etwa 30 Mill. Dollar, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise.

AUSBLICK:

MÄRKTE HEUTE Dienstag 10. März

Konjunkturdaten

-Deutschland: Verbraucherpreise Februar, Handelsbilanz Januar (je 8 Uhr)

-Frankreich: Industrieproduktion Januar, Handelsbilanz Januar (8.45 Uhr)

-Grossbritannien: RICS Häuserpreise Februar (1.01 Uhr), Industrieproduktion Januar (10.30 Uhr)

-USA: Lagerbestände Grosshandel Januar (15 Uhr) +++

Unternehmensdaten:

Antofagasta (ANTO LN) Jahreszahlen 08 ADVA (AAP US) Jahreszahlen 08

EADS (EAD FP) Jahreszahlen 08: Der Mutterkonzern des Airbus-Herstellers hat den Gewinn im vierten Quartal 89 Prozent auf 490 Mill. Euro gesteigert. Er lieferte mehr Flugzeuge und Hubschrauber. Für 2009 prognostizierte das Unternehmen ein niedrigeres EBIT als vergangenes Jahr.

E.ON Jahreszahlen (EOAN GY) 08 Finmeccanica (FNC IM) Q4 Pirelli (PC IM) Q4

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DEVISENMARKT:

Yen gerät zunehmend unter Druck

Der Yen hat am Montag zu Dollar und Euro an Wert verloren. Japan meldete das erste Handelsbilanzdefizit seit 13 Jahren, das mit 172,8 Mrd. Yen (1,38 Mrd. Euro) höher ausfiel als erwartet. Investoren befürchten, der Trend könnte sich angesichts der weltweiten Rezession fortsetzen.

Die trüben Aussichten verhalfen dem Dollar zu leichten Kursgewinnen gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken. Seit Jahresbeginn hat der Greenback zu allen 16 bedeutenden Welt- Währungen zugelegt. EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte am Montag bei einer Pressekonferenz in Basel gesagt, die Weltwirtschaft dürfte sich einem Wendepunkt nähern. Die von Notenbanken und Regierungen ergriffenen Massnahmen sollten das Wirtschaftswachstum beleben, sagte Trichet weiter. Am Abend war der Dollar 0,3 Prozent höher bei 1,2611 je Euro.

Markant abwärts zum Dollar und Euro ging es für Kanadas Dollar. Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen ist eingebrochen. Rohstoffe tragen etwa die Hälfte zu Kanadas Exporterlösen bei. Die türkische Lira fiel zum Dollar auf ein Allzeittief bei 1,8080 Lira, belastet von einem heftigen Einbruch der Industrieproduktion.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis legte 0,3 Prozent zu auf 47,22 Dollar je Barrel (159 Liter). Saudi Aramco, die grösste staatliche Ölgesellschaft der Welt, hatte am Morgen bei drei Raffinerien angekündigt, sie werde ihre Lieferungen nach Japan im April weiter drosseln. Dies zeige, dass es der OPEC mit der Stützung des Marktes ernst sei, sagt ein Händler in Singapur.

-Gold: Die Unze Gold verbilligte sich im asiatischen Handel 0,6 Prozent auf 916,87 Dollar. Am Dienstag hatten die Börsen Asiens auf breiter Front zugelegt, und dies drückte die Nachfrage nach dem Edelmetall, das von Investoren als sicherer Hafen genutzt wird. Darüber hinaus kamen Deflationsbedenken auf, da in China sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreise fielen. Bei fallenden Preisen tendieren Anleger dazu, Schulden zurückzuzahlen und lösen dazu unter anderem Goldpositionen auf.

(in Kooperation mit Bloomberg)