ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Wenig Bewegung - Feiertag in London
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben zum Wochenstart
bei insgesamt geringen Umsätzen Schwung vermissen lassen. In London
blieben die Handelsräume am Montag wegen eines Feiertags
geschlossen.
Trübe Ifo-Daten für die deutsche Wirtschaft im August hatten an den
europäischen Aktienmärkten die Erwartungen an einen baldigen,
weiteren Zinsschritt in der Euroregion gestützt. Ein echter
Kurstreiber war das jedoch nicht mehr. Die nachlassende Euphorie
über die nahende Zinswende in den USA bremse die Kurse, schrieb
Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.
Nach drei Wochen der Erholung, in denen es mit nur wenigen
Unterbrechungen aufwärts gegangen war, gab der EuroStoxx 50
am Montag um 0,25 Prozent auf 4.896,69 Punkte nach.
In der vergangenen Woche hatte der Leitindex der Euroregion um rund
1,4 Prozent zugelegt. Die Verluste aus dem Anfang August im Zuge der
allgemeinen Marktturbulenzen erfolgten Kursrutsch sind mittlerweile
ausgeglichen.
Außerhalb der Eurozone schloss am Montag der schweizerische
Leitindex SMI mit plus 0,06 Prozent auf 12.354,35
Zähler.
Im EuroStoxx waren die Titel des Chipindustrie-Ausrüsters ASML
das Schlusslicht mit minus 2,7 Prozent. Der
europäische Technologiesektor insgesamt war am Montag
schwach.
Dafür legten die Ölwerte zu: Totalenergies
hatten mit plus 1,1 Prozent im Eurozonen-Leitindex
die Nase vorn, Eni folgten gleich dahinter. Im Nahen
Osten bleibt die Lage angespannt. Zudem ordnete Libyen einen Stopp
der Ölproduktion und der Exporte des Rohstoffs an. Die Ölpreise
legten vor diesem Hintergrund am Montag zu.
In Zürich standen die Anteile von Meyer Burger mit
einem Kursverlust von 45 Prozent im Rampenlicht. Das schwer
angeschlagene Solarunternehmen will sich erneut neu aufstellen und
leitet umfassende Restrukturierungsschritte ein. Unter anderem
wollen sich die Schweizer auf die Produktion von Solarmodulen in
Arizona beschränken und den Bau einer weiteren Fabrik in den USA
stoppen. Mit diesen Maßnahmen werde die Liquiditätslücke kleiner,
erwartet UBS-Analystin Barbora Blaha. Sie hält die Planbarkeit
künftiger Gewinn- und Barmittelflüsse aber weiterhin für begrenzt.
Novartis gewannen unter besten Werten im SMI ein
halbes Prozent. Der deutsche Medizintechnikkonzern Siemens
Healthineers übernimmt von dem schweizerischen
Pharmakonzern einen Teil des Geschäfts mit radioaktiven Chemikalien
für die Krebsdiagnostik. Dafür sollen mehr als 200 Millionen Euro
gezahlt werden, wie die "Financial Times" am Wochenende unter
Berufung auf mit der Sache vertraute Personen schreibt. Die
Transaktion selbst hätten beiden Unternehmen der Zeitung gegenüber
bestätigt. Sie soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein./ajx/he