, dpa-AFX

AKTIE IM FOKUS: Nvidia steigen vor Quartalsbericht in Richtung Rekordhoch

NEW YORK (dpa-AFX) - Mit neuem Optimismus warten Anleger in dieser Woche auf den Quartalsbericht des US-Chipherstellers Nvidia . Mit einem Kursplus von einem Prozent auf gut 130 US-Dollar zählten die Papiere der KI-Koryphäe zu den am Montag vorbörslich am aktivsten gehandelten Aktien an der US-Börse. Nvidia wird an diesem Mittwoch (28. August) nachbörslich über sein zweites Geschäftsjahresviertel 2024/25 berichten.

Monatelang hatte das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Kurse von Technologie-Aktien angetrieben, wobei allen voran Nvidia als Nummer eins in diesem Bereich profitierte. Als zur Berichtssaison des zweiten Quartals jedoch zunehmend mehr auf KI-Technologie und -Anwendungen ausrichtete Unternehmen mit ihren Zahlen und Ausblicken die immer höheren Erwartungen enttäuschten, setzte Ernüchterung ein.

Nun wird mit Spannung auf Nvidias Zahlen gewartet und es werden bereits wieder Vorschusslorbeeren verteilt: Am Freitag war es für die Aktie um knapp fünf Prozent nach oben gegangen. Zum im Juni erreichten Rekordhoch von etwas unter 141 Dollar fehlen nur noch knapp neun Prozent.

Die Kursverluste während der jüngsten, allgemeinen Marktturbulenzen von Anfang August wurden auch längst wieder mehr als wett gemacht. Seit dem Tief am 5. August ist der Aktienkurs bereits wieder um rund 43 Prozent nach oben geklettert. Am Börsenwert bemessen ist Nvidia mit 3,18 Billionen Dollar das zweitteuerste US-Unternehmen. Nur Apple ist mit aktuell 3,45 Billionen Dollar mehr wert.

Mit einem Plus von etwas mehr als 160 Prozent in diesem Jahr ist die Nvidia-Aktie das mit Abstand stärkste Papier im Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 - und das, nachdem das Papier 2023 um fast 240 Prozent gestiegen ist. In den vergangenen fünf Jahren zog der Börsenwert von Nvidia um mehr als 3.000 Prozent an. Im August 2019 war das Unternehmen gerade mal rund 100 Milliarden Dollar wert.

Tech-Experte Conor O’Mara von der Investmentbank Jefferies schreibt vor diesem Hintergrund, dass er zuletzt immer wieder von zahlreichen Leuten gefragt worden sei, ob er das Halten der Nvidia-Aktie vor dem anstehenden Zahlenwerk empfehlen könne. "Wahrscheinlich nicht", lautet sein Fazit mit Blick auf die Kurserholung. Dabei ist er aber selbst nervös und nennt als wesentlichen Grund für seine Vorsicht Blackwell, einer neuen Technologie von Nvidia.

Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte und im März dieses Jahres von Nvidia vorgestellte Mikroarchitektur für Grafikprozessoren (GPUs) ist eine Weiterentwicklung der für Rechenzentren konzipierten GPU-Mikroarchitektur Hopper.

Jüngst hatte "The Information" über Verzögerungen bei dieser Prozessor-Generation Blackwell geschrieben. Nun schrieb der Tech-Experte O’Mara: "Wir wissen einfach nicht, wie die Prognose mit den Blackwell-Pushouts und dem begrenzten Kapazitätswachstum auf Testbasis aussehen wird." Bei Hopper sei alles fein, aber der Zeitpunkt von Blackwell bleibe ungewiss. O’Mara hält es dennoch für möglich, dass Nvidia eine positive Prognose abgeben könnte.

UBS-Analyst Timothy Arcuri sieht dagegen laut seiner letzten Studie von Mitte August Aufwärtspotenzial für die Aktie wie auch für das anstehende Zahlenwerk. Er nennt Nvidia ein "Top Pick" und bewertet die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 150 Dollar.

Die Indikatoren, auf die er sich im Allgemeinen verlasse, deuteten nach oben, schrieb er. Dabei verwies Arcuri auf die "ausschließlich wegen der hohen Hopper-Nachfrage starken Quartalszahlen" von Super Micro sowie auf starke Zahlen der taiwanesischen Konzerne TSMC , King Yuan Electronics und Quanta Computer . Auch er sieht allerdings Kommentare zu Blackwell als "größte mögliche Belastung an, die alles überschatten könnte"./ck/tih/zb

 ISIN  US67066G1040

AXC0136 2024-08-26/14:43

Relevante Links: NVIDIA Corporation, Super Micro Computer Inc., Apple Inc., Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd.

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.