EQS-News: aap Implantate AG: Jahresabschluss 2023 gezeichnet vom schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und eingeleiteten Restrukturierungs-Maßnahmen, gute operative Fortschritte (deutsch)
aap Implantate AG: Jahresabschluss 2023 gezeichnet vom schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und eingeleiteten Restrukturierungs-Maßnahmen, gute operative Fortschritte
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aap Implantate AG: Jahresabschluss 2023 gezeichnet vom schwierigen
wirtschaftlichen Umfeld und eingeleiteten Restrukturierungs-Maßnahmen, gute
operative Fortschritte
23.08.2024 / 18:15 CET/CEST
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Das Geschäftsjahr 2023 begann für die aap Implantate AG ("aap" oder
"Gesellschaft") vielversprechend. Die Umsätze zogen in allen Regionen an und
übertrafen die Vorjahreswerte. Der anfängliche Aufschwung verlor an Dynamik
und nach und nach verschlechterten sich die Aussichten in den Absatzmärkten
von aap, bedingt durch finanzielle Schwierigkeiten im Gesundheitswesen und
Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den
verschiedenen Regionen. Viele Distributoren reduzierten ihre Lagerbestände,
um den höheren Finanzierungskosten, den verlängerten Zahlungszyklen und
Unsicherheiten entgegenzuwirken. Die geplanten Umsätze in neuen Märkten
konnten aufgrund Zulassungsverzögerungen, bedingt durch Gründung neuer
Gesundheits-Behörden in den jeweiligen Ländern, Auswechslung von Behörden
aufgrund Korruptionsvorwürfen oder neuen Auflagen, nicht realisiert werden.
Diese Umstände führten zu einem insgesamt enttäuschenden Jahresumsatz auf
Vorjahresniveau.
2023/2022 - Umsatz
Umsatz in Mio. EUR GJ/2023 GJ/2022 Veränderung
EMEA (= Europa, Mittlerer Osten, Afrika) 5,5 5,8 -5 %
Nordamerika 3,6 3,4 +8%
LATAM (= Lateinamerika) 2,1 2,0 +2 %
APAC (= Asien-Pazifik) 0,4 0,3 +5%
Umsatz 11,5 11,5 +0 %
Im Gegensatz zu den Märkten wurden im operativen Bereich etliche
Fortschritte erzielt. Die im Jahr 2022 und 2023 weitergeführten
Optimierungsprojekte führten zu voller Lieferfähigkeit und zeitgerechter
Belieferung unserer Kunden. Ebenfalls konnten wir den Stromverbrauch durch
Effizienzsteigerung pro produzierte Einheit um 13% reduzieren. Das Ende 2023
durchgeführte Überwachungsaudit nach MDD zusammen mit der ISO 13485
Rezertifizierung konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Mit Blick auf die
wichtige Umstellung von der derzeitigen Medizinprodukte-Richtlinie 93/42/EWG
(MDD) auf die Medizinprodukteverordnung MDR (EU 2017/745) konnte die
Gesellschaft, mit der für die MDR neu bestellten Benannten Stelle den
Prozess vorantreiben und hält an ihrer Planung fest, die Umstellung bis Ende
2024 abgeschlossen zu haben.
Durch die wiederholt schwachen Umsätze musste aap eine weitere
Restrukturierung umsetzen. Diese soll sicherstellen, dass bei dem
nachhaltigen, tieferen Umsatzniveau im operativen Geschäft keine Verluste
mehr entstehen und die Gewinnschwelle, um die Eigenfinanzierung des
operativen Geschäftes sicherzustellen, innerhalb von zwei Jahren erreicht
werden kann.
Für eine detaillierte Auswertung der Management Agenda 2023 verweist aap auf
den heute veröffentlichten konsolidierten Jahresfinanzbericht 2023.
Finanzkennzahlen
EBITDA 2023/2022
in TEUR 2023 2022
Umsatz 11,478 11,516
Gesamtleistung 11,257 12,152
Sonstige betriebliche Erträge 1,268 1,175
Materialaufwand -1,521 -1,576
Bruttomarge 86,48% 86,31%
Personalkosten -6,966 -6,877
Betriebskosten -7,709 -6,589
EBITDA -3,672 -1,714
Das EBITDA verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2023, die ursprünglich zu
erwartenden Zielwerte für das Geschäftsjahr 2023 zwischen -2,5 Mio. EUR bis
-1,7 Mio. EUR konnten nicht erreicht werden.
Recruiting EBITDA 2023/2022
in Mio. EUR GJ/2- GJ/2-
023 022
EBITDA -3,7 -1,7
Außerordentliche Wertberichtigung Forderungen 0,6 0,1
Externe Mitarbeiter:innen/Personalvermittlung 0,0 0,1
Restrukturierungsund Refinanzierungsaufwendungen 0,5 0,0
(inkl. Personalmaßnahmen)
Delta Abschluss und Prüfkosten 0,2 0,0
Corona Hilfsprogramme 0,0 -0,2
Anpassung Wertabschlag im Vorratsvermögen 0,9 -0,3
Ausbuchung von abgegrenzten Verbindlichkeiten -0,5 -0,3
Recurring EBITDA -2,0 -2,3
Auf Basis der bisherigen zugrunde gelegten Bewertungskalkulationen, befindet
sich das Recurring EBITDA innerhalb der noch zuletzt im Dezember 2023
kommunizierten Guidance.
Folgende Entwicklungen für die Veränderung des EBITDA waren ausschlaggebend:
* Unter der ursprünglichen Planung der Gesellschaft realisiertes
Umsatzniveau im Jahr 2023, hauptsächlich in den USA und durch massive
Verzögerungen bei Neuzulassungen in neuen Märkten bedingt,
* Restrukturierungskosten,
* Hohe Wertberichtigung von ausstehenden Forderungen,
* Negative Bestandsveränderung,
* Massiver Anstieg der Abschluss- und Prüfkosten in den sonstigen Kosten,
* Kostenanstieg aus der Durchführung der klinischen Humanstudie für aap's
innovative antibakterielle Silber Implantat Technologie durch die
Beschleunigung bei der Patientenrekrutierung.
Cash-Flow
in TEUR 2023 2022 Veränderung
Cash-Flow Operativ -2,992 -1,893 - 58 %
Cash-Flow Investition -386 -469 - 18 %
Cash-Flow Finanzierung 4,422 475 + 931 %
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1,277 236 + 541%
Nettoverschuldung 2,859 2,958 -3%
Mit den bereits erwähnten Entwicklungen verschlechterte sich auch der
operative Cash-Flow der aap im Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr.
Im Finanzbereich mussten im Rahmen der Abschlussarbeiten etliche
Neubewertungen und Umgliederungen vorgenommen werden, welche zu
Verzögerungen führten. Diese Maßnahmen resultierten zum Teil in hohen
einmaligen Korrekturen, welche teilweise das EBITDA negativ beeinflussten.
Dies spiegelt sich im Resultat des Recurring EBITDA, dass eine leichte
Verbesserung gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 aufweist, wider.
Der Umstand, dass durch die entstandene Verzögerung der Abschlussarbeiten
der Gesellschaft die Zahlung eines Zwangsgeldes in sechsstelliger Höhe
angedroht wurde und die wesentlichen Prüfhandlungen abgeschlossen waren,
führten zur Entscheidung, die Prüfung unter Inkaufnahme eines
Versagensvermerks durch ein Prüfhemmnis zu beenden. Der Vorstand wird mit
allen verfügbaren Ressourcen an der Behebung des Prüfungshemmnisses
arbeiten, um dieses für den Jahres- und Konzernabschluss 2024 zu beseitigen.
Der festgestellte Jahresabschluss und der gebilligte Konzernabschluss
einschließlich des zusammengefassten Lageberichts für den Einzel- und den
Konzernabschluss sowie des Berichts des Aufsichtsrats und des erläuternden
Berichts zu den Angaben nach §§ 289a, 315a HGB für das Geschäftsjahr 2023
wird zusammen mit den Beschlüssen über die Entlastungen des Vorstands und
des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023 auf der Tagesordnung im Rahmen
der Hauptversammlung 2025 vorgelegt beziehungsweise zur Beschlussfassung
vorgeschlagen.
Ausblick
aap will im Geschäftsjahr 2024-umsatz- und ergebnisseitig positive Akzente
setzen. Die in den vorangegangenen Jahren begonnen Investitionen in den
Vertrieb bilden die Basis für den geplanten Umsatzanstieg 2024.
Die 2023 mit dem abgeänderten Studienprotokoll fortgeführte klinische
Humanstudie für die innovative antibakterielle Silber Implantat-Technologie
konnte per Ende 2023 über hundert Patient:innen rekrutieren, zum heutigen
Zeitpunkt sind es bereits 203 Patient:innen. Unter der Führung des
Universitätsklinikum Regensburg, Herrn Prof. Dr. Alt, wurden fünfzehn
Studienzentren eingebunden. Die Änderung des Studienprotokoll erzielte den
gewünschten Effekt einer Beschleunigung der Patientenrekrutierung und
Generierung der erforderlichen Daten. Bis Ende 2023 wurde eine
überdurchschnittliche Erfolgsrate erreicht, was zu einer Reduzierung der
Patientenrekrutierung führen sollte (ein entsprechender Antrag wurde
gestellt). Damit könnte im Laufe des Jahres 2024 die Phase 2 der Entwicklung
abgeschlossen werden und aap wird mit der Phase 3 (Zulassung) starten
können. Dazu und zum industriellen Aufbau der Technologie wird aap
entsprechende Finanzierungen einwerben müssen. Weiter kann die Finanzierung
sowohl über zusätzliche Fördergelder als auch über
Entwicklungspartnerschaften mit Unternehmen aus Anwendungsgebieten außerhalb
der Traumatologie erfolgen.
Darüber hinaus wird ein wesentlicher Schwerpunkt auf der plangemäßen
Umsetzung von Tätigkeiten für die Erreichung der Zertifizierung nach der
neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation - MDR
2017/745/EU) innerhalb des Übergangszeitraums bis 2024 liegen.
Nicht in den nachfolgenden Prognoseaussagen enthalten sind:
* Eine deutliche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland bzw. eine
veränderte Auslegung von bestehenden Sanktionen für andere Märkte,
* Eine Ausweitung der Konfliktsituation außerhalb der Ukraine,
* Finanzielle Risiken durch rezessionsbedingte Maßnahmen in verschiedenen
Märkten und deren Auswirkungen auf die staatlichen Finanzen im
Gesundheitswesen.
Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung der aap als auch der weiteren
makroökonomischen Entwicklung evaluiert der Vorstand verschiedene
Möglichkeiten zur Finanzierung der weiteren Aktivitäten.
Der Vorstand prognostiziert für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz zwischen
11,5 und 13,5 Mio. EUR und ist mit dem erreichten Umsatz im 1. Halbjahr 2024
von 6,4 Mio. EUR auf einem guten Kurs. Mit Blick auf das Ergebnis hält der
Vorstand, an dem für das Geschäftsjahr 2024 kommunizierten EBITDA zwischen
-2,5 und -1,4 Mio. EUR fest. Auch wenn im 1. Halbjahr 2024 das
EBITDA-Ergebnis übertroffen wurde, wird der Vorstand zunächst die weiteren
Projektkosten für die Durchführung der klinischen Humanstudie seiner
antibakteriellen Implantat-Technologie, sowie der damit verbundenen weiteren
Aktivitäten, beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt die Guidance
re-evaluieren.
aap Implantate AG (ISIN DE0005066609) - General Standard/Regulierter Markt -
Alle deutschen Börsenplätze -
Über aap Implantate AG
Die aap Implantate AG ist ein global tätiges Medizintechnikunternehmen mit
Sitz in Berlin, Deutschland. Das Unternehmen entwickelt, produziert und
vermarktet Produkte für die Traumatologie. Das IP-geschützte Portfolio
umfasst neben dem innovativen anatomischen Plattensystem LOQTEQ® ein weites
Spektrum an Lochschrauben. Darüber hinaus verfügt die aap Implantate AG über
eine Innovationspipeline mit vielversprechenden Entwicklungsprojekten, wie
der antibakteriellen Silberbeschichtungstechnologie und magnesiumbasierten
Implantaten. Diese Technologien adressieren kritische und bislang noch nicht
adäquat gelöste Probleme in der Traumatologie. Die aap Implantate AG
vertreibt ihre Produkte in Deutschland direkt an Krankenhäuser,
Einkaufsgemeinschaften und Verbundkliniken, während auf internationaler
Ebene primär ein breites Distributorennetzwerk in rund 25 Ländern genutzt
wird. In den USA setzt das Unternehmen mit ihrer Tochtergesellschaft aap
Implants Inc. auf eine hybride Vertriebsstrategie. Dabei erfolgt der
Vertrieb sowohl über Distributionsagenten als auch im Rahmen von
Partnerschaften mit globalen Orthopädieunternehmen. Die Aktie der aap
Implantate AG ist im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse
notiert (XETRA: AAQ.DE). Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer
Website unter www.aap.de.
Bei den in dieser Pressemitteilung dargestellten Zahlenangaben können
technische Rundungsdifferenzen bestehen, die die Gesamtaussage nicht
beeinträchtigen. Sämtliche Finanzkennzahlen mit Bezug auf den Bilanzstichtag
31.12.2023 im veröffentlichten Konzernzwischenbericht zum 30.06.2024 sind
vorläufig und nicht testiert. Eine Bestätigung der Geschäftszahlen 2023
erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt mit der Veröffentlichung des
Jahresabschlusses 2023.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf den
gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie ihm
derzeit zur Verfügung stehender Informationen basieren. Die
zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten
zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Verschiedene bekannte
wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu
führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung
oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen
Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen auch diejenigen ein, die
aap in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Zukunftsgerichtete
Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Wir
übernehmen keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten
zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse
oder Entwicklungen anzupassen.
Kontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
aap Implantate AG; R. Di Girolamo; Vorsitzender des Vorstands / CEO;
Lorenzweg 5; D-12099 Berlin
Tel.: +49/30/750 19 - 170; Fax: +49/30/750 19 - 290; r.digirolamo@aap.de
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