ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Im Rückwärtsgang - Schwache Techs
NEW YORK (dpa-AFX) - Angeführt von deutlich schwächeren
Technologiewerten sind die US-Aktienmärkte am Donnerstag vor einer
mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell
eingeknickt. Der Dow Jones Industrial schloss 0,43
Prozent tiefer bei 40.712,78 Punkten. Der marktbreite S&P 500
fiel um 0,89 Prozent auf 5.570,64 Zähler. Für den
technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,68
Prozent auf 19.491,84 Punkte nach unten.
Am Markt richtet sich das Interesse immer stärker auf das
Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming. Vor
allem von der Powell-Rede am Freitag erhoffen sich die Anleger
genauere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed. Am Markt
wird bislang davon ausgegangen, dass die Notenbank an der Schwelle
zur ersten Zinssenkung seit mehr als vier Jahren steht.
"Powell wird in seiner Rede voraussichtlich Zinssenkungen
ankündigen, aber die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Lockerung
bleiben ungewiss", schrieb Volkswirt James McCann vom
Vermögensverwalter ABRDN. Angesichts der anhaltend moderaten
Inflation und der sich abzeichnenden Schwächen auf dem Arbeitsmarkt
könne die Fed vorrangig versuchen, eine weiche Landung
herbeizuführen, indem sie die restriktiven geldpolitischen
Einstellungen zurückfahre.
Die Aktien von Intel , die ohnehin schon unter der
allgemeinen Tech-Schwäche litten, sackten im späten Handel nochmals
merklich ab und endeten 6,1 Prozent im Minus. Zuvor hatte die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet,
dass Lip-Bu Tan, der vor zwei Jahren in den Verwaltungsrat des
Prozessorherstellers berufen wurde, das Leitungsgremium verlässt.
Die Titel von Paramount Global gewannen 0,8 Prozent.
Um den traditionsreichen Hollywood-Konzern kommt es zu einem
Bieterrennen, nachdem nun auch der Medieninvestor Edgar Bronfman ein
Kaufgebot abgegeben hat. Eigentlich hatte sich Paramount bereits im
Juli mit dem vom Filmproduzent David Ellison geführten Medienkonzern
Skydance auf eine Übernahme geeinigt.
Für die Papiere von Zoom ging es um rund 13 Prozent
nach oben. Der Videokonferenzdienst wächst zwar nicht mehr so rasant
wie in der Corona-Pandemie, aber immer noch schneller als von der
Wall Street erwartet.
Die Anteilscheine von Urban Outfitters sackten um 9,6
Prozent ab. Der Bekleidungshändler hatte im zweite Quartal ein
vergleichbares Umsatzwachstum im Einzelhandelssegment verzeichnet,
das die Erwartungen der Analysten verfehlte.
Ein Minus von 14,7 Prozent mussten die Aktionäre von Snowflake
hinnehmen. Der Software-Entwickler konnte mit seinem
Ausblick die Bedenken rund um das Geschäft mit Künstlicher
Intelligenz nicht ausräumen.
Die Aktien von Advance Auto Parts brachen um mehr als
17 Prozent ein, nachdem der Autoteilehändler seine Umsatz- und
Gewinnziele für das Gesamtjahr 2024 gesenkt hatte. Das Unternehmen
teilte zudem mit, dass es seine Worldpac-Sparte für 1,5 Milliarden
US-Dollar an Carlyle verkaufen wird. Die Papiere der
Investmentgesellschaft verloren 1,3 Prozent.
Der Euro hielt sich im US-Handel knapp über der Marke
von 1,11 US-Dollar und kostete zuletzt 1,1107 Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1135
(Mittwoch: 1,1116) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8980
(0,8996) Euro.
US-Staatsanleihen fielen. Der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) verlor 0,55 Prozent auf 113,27
Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 3,87 Prozent./edh/he