Aktien New York: Anleger treten vor Powell-Rede auf die Bremse
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag vor
einer mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome
Powell eingeknickt. Der Dow Jones Industrial verlor
zuletzt 0,73 Prozent auf 40.590,98 Punkte. Der marktbreite S&P 500
fiel um 0,99 Prozent auf 5.564,95 Zähler. Für den
technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,55
Prozent auf 19.516,60 Punkte nach unten.
Am Markt richtet sich das Interesse immer stärker auf das
Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming. Vor
allem von der Powell-Rede am Freitag erhoffen sich die Anleger
genauere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed. Am Markt
wird bislang davon ausgegangen, dass die Notenbank an der Schwelle
zur ersten Zinssenkung seit mehr als vier Jahren steht.
"Powell wird in seiner Rede voraussichtlich Zinssenkungen
ankündigen, aber die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Lockerung
bleiben ungewiss", schrieb Volkswirt James McCann vom
Vermögensverwalter Abrdn. Angesichts der anhaltend moderaten
Inflation und der sich abzeichnenden Schwächen auf dem Arbeitsmarkt
könne die Fed vorrangig versuchen, eine weiche Landung
herbeizuführen, indem sie die restriktiven geldpolitischen
Einstellungen zurückfahre.
Unter den Einzelwerten richten sich die Blicke unter anderem auf
Paramount Global . Um den traditionsreichen
Hollywood-Konzern kommt es zu einem Bieterrennen, nachdem nun auch
der Medieninvestor Edgar Bronfman ein Kaufgebot abgegeben hat.
Eigentlich hatte sich Paramount bereits im Juli mit dem vom
Filmproduzent David Ellison geführten Medienkonzern Skydance auf
eine Übernahme geeinigt. Bronfman will nun aber offenbar vor allem
die Besitzer stimmrechtsloser Aktien auf seine Seite ziehen. Die
Paramount-Papiere stiegen um 0,5 Prozent.
Für die Papiere von Zoom ging es um gut 13 Prozent
nach oben. Der Videokonferenzdienst wächst zwar nicht mehr so rasant
wie in der Corona-Pandemie, aber immer noch schneller als von der
Wall Street erwartet.
Die Anteilscheine von Urban Outfitters sackten um 8,6
Prozent ab. Der Bekleidungshändler hatte im zweite Quartal ein
vergleichbares Umsatzwachstum im Einzelhandelssegment verzeichnet,
das die Erwartungen der Analysten verfehlte.
Ein Minus von mehr als 13 Prozent mussten die Aktionäre von
Snowflake hinnehmen. Der Software-Entwickler konnte
mit seinem Ausblick die Bedenken rund um das Geschäft mit
Künstlicher Intelligenz nicht ausräumen.
Die Aktien von Advance Auto Parts brachen um über 16
Prozent ein, nachdem der Autoteilehändler seine Umsatz- und
Gewinnziele für das Gesamtjahr 2024 gesenkt hatte. Das Unternehmen
teilte zudem mit, dass es seine Worldpac-Sparte für 1,5 Milliarden
US-Dollar an Carlyle verkaufen wird. JPMorgan-Analyst Christopher
Horvers monierte, dass der Gewinnrückgang schlimmer als befürchtet
ausgefallen sei./edh/he