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Symposium von Helvetia beleuchtet die weltweite Gefährdung und zeigt Lösungsansätze im Kampf gegen Cyberkriminalität auf
Helvetia Holding AG / Schlagwort(e): Sonstiges
Symposium von Helvetia beleuchtet die weltweite Gefährdung und zeigt
Lösungsansätze im Kampf gegen Cyberkriminalität auf
21.08.2024 / 12:43 CET/CEST
Medienmitteilung
Basel, 21. August 2024
* Vertreter aus den Bereichen Privatwirtschaft, Forschung, Staat und
Politik sind sich einig, dass die Gefährdung durch Cyberangriffe weiter
steigen wird.
* Gezielte Angriffe auf kritische Infrastrukturen könnten weltweite
Folgeschäden von über 1 000 Milliarden US-Dollar nach sich ziehen.
* Versicherungslücke bei grossflächigen Cyberangriffen ist in der Schweiz
und weltweit nach wie vor sehr gross. Versicherungsbranche muss die
Marktdurchdringung mit Cyberpolicen weiter vorantreiben.
* Umfassende Sensibilisierung der Nutzenden und Aufbau einer
grösstmöglichen Resilienz bei Unternehmen und Privatpersonen als Basis
beim Kampf gegen Cyberkriminelle.
* Kooperation und Koordination zwischen allen relevanten Ansprechpartnern
wie Wirtschaft, Wissenschaft und Staat muss zwingend verstärkt werden.
* Schweiz als mögliche Vermittlerin beim Ringen um internationale
Lösungsansätze.
Die Zahl der Cyberangriffe hat sich weltweit innert Jahresfrist signifikant
erhöht. Allein im zweiten Quartal 2024 ist die Zahl der gemeldeten Vorfälle
im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 30 Prozent angestiegen. In der
Schweiz wurde im Laufe des Jahres 2023 sogar eine Zunahme der Cyberangriffe
um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert. Dabei wurde fast die Hälfte
der grossen Schweizer Unternehmen mindestens einmal von Cyberkriminellen
angegriffen. Aktuelle Erhebungen lassen befürchten, dass sich diese
Entwicklung im laufenden Jahr eher noch verschärfen wird.
Angesichts dieser Entwicklung hat der Bundesrat im Sommer dieses Jahres
einen Bericht publiziert, der einerseits die Notwendigkeit der Koordination
von Prävention und Repression hervorhebt, gleichzeitig aber auch eine noch
stärkere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und intensivere
Präventionsarbeit für den Schutz der Bevölkerung und der Unternehmen
fordert.
Helvetia Versicherungen hat schon früh auf die Notwendigkeit einer
verstärkten Kooperation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Staat
hingewiesen, vor allem um die Risiken von grossen, systemischen
Cyberattacken zu minimieren, die eine hohe Deckungskapazität erfordern und
bei deren Eintreffen lediglich ein Bruchteil der zu erwartenden Schäden auch
wirklich versichert wäre.
Marktdurchdringung bei Cyberversicherungen noch überschaubar
Um die Möglichkeiten einer Minimierung dieser Versicherungslücke zu
diskutieren und um mögliche Perspektiven zur Entwicklung einer nachhaltigen
Cyber-Resilienz in der Schweiz aufzuzeigen, trafen sich deshalb auf
Initiative von Helvetia bereits zum zweiten Mal nach 2023 namhafte Vertreter
aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Staat zu einem Symposium
unter dem Titel «Cyber-Resilienz weiterentwickeln - Trends und
Perspektiven».
Gastgeber und Helvetia Schweiz CEO Martin Jara machte in seinem
Eröffnungsreferat klar: «Wohl wurden zuletzt Fortschritte bei der Bekämpfung
der Cyberkriminalität erzielt, aber noch immer bestehen Hindernisse, die
eine wirkungsvolle Verbesserung der Cyberresilienz erschweren.» Auch die
Versicherungsunternehmen selbst sieht Martin Jara dabei in der
Verantwortung: «Die Branche hat in den letzten Jahren ausgewogene
Versicherungsangebote für Unternehmen und Private bereitgestellt und viel in
die Erhöhung der Resilienz investiert, dennoch ist die Marktdurchdringung
immer noch sehr überschaubar.» Eine möglichst grosse Anzahl versicherter
Betriebe wäre aber ein wichtiger Beitrag zur Minimierung der ungedeckten
Schäden im Falle eines Grossereignisses.
Wie gross die Gefahr eines solchen systemischen Cyberangriffes für die
Schweiz ist, hat der Schweizerische Versicherungsverband SVV Ende letzten
Jahres in Zusammenarbeit mit dem Risikobewerter Moody's RMS errechnet.
Gemäss Laurent Marescot, Senior Director und Experte für
Katastrophenrisikomanagement bei Moody's, ist aktuell davon auszugehen, dass
pro Jahr in der Schweiz eine einprozentige Chance für ein Cyberereignis
besteht, das mit einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von über 2.5
Milliarden Franken einherginge. Als speziell anspruchsvoll erwies sich bei
der Kalibrierung eines entsprechenden Risikomodells, dass bei Cybervorfällen
nicht auf vergleichbare historische Ereignisse zurückgegriffen werden kann
und dass die Wirkung derartiger Ereignisse - anders als Schäden aufgrund von
Naturkatastrophen - geografisch nicht klar eingrenzbar ist.
Resilienz der Gesellschaft muss nachhaltig erhöht werden
Um die bestehende Versicherungslücke zu verkleinern, ist es aus Sicht der
anwesenden Wirtschaftsvertreter unabdingbar, die Resilienz des
Wirtschaftsstandortes Schweiz nachhaltig zu erhöhen. Dem steht, so Klaus
Julisch, Partner bei Deloitte (Schweiz) AG, indes oft die menschliche Natur
im Weg. Eine Haltung, wonach nicht sein kann, was nicht sein darf, und ein
blauäugiger Technologieglaube öffnen Angreifern oftmals Tür und Tor. In der
aktuellen Situation ist es aber geradezu überlebensnotwendig, jegliche
IT-Projekte auch auf deren Cybersicherheit zu prüfen und dieses Monitoring
laufend aktuell zu halten. Projekte, die diesen Anforderungen nicht genügen,
sind heute nicht mehr vertretbar oder in den Worten von Klaus Julisch:
«Digitale Projekte, die sich Cyber-Sicherheit nicht leisten können, haben
keinen Business Case.»
Marc Holitscher, National Technology Officer und Mitglied der
Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz, baut beim Ausbau der Resilienz
gegenüber Cyberkriminellen vor allem auf die Möglichkeiten künstlicher
Intelligenz: «KI erlaubt bereits heute eine koordinierte Verteidigung über
alle Bedrohungsvektoren hinweg, um letztendlich eine umfassende Transparenz
und Bekämpfung möglicher Bedrohungen zu gewährleisten.» Mindestens ebenso
wichtig ist aber aus Sicht von Holitscher das Know-how über Strategien und
Vorgehensweisen von Cyberkriminellen, welches heute dank generativer
KI-Lösungen viel effizienter aufgebaut werden kann, was wiederum eine
gezieltere Bekämpfung möglicher Angriffe erlaubt.
Verantwortlichkeit beginnt bei den einzelnen IT-Anwendenden
Letztlich - darin sind sich alle Referenten einig - muss eine effiziente
Bekämpfung von Cyberangriffen bei den Anwenderinnen und Anwendern von
IT-Infrastrukturen ansetzen. Darauf verwies auch Christoph Guntersweiler,
Leiter Technische Versicherungen bei Helvetia, der in seinen Ausführungen
unter anderem auf die Bedeutung einer anhaltenden Sensibilisierung der
Belegschaft von KMU und Grossunternehmungen hinwies: «Nur wer neben anderen
Massnahmen auch betriebsinterne Anwenderinnen und Anwender regelmässig und
umfassend zu Cyberrisiken sensibilisiert, kann sich konsequent vor Angriffen
schützen.»
Weltweit gigantische Schadenpotenziale
Trotz der hohen Awarness von Cyberrisiken bleiben systemische Attacken von
kriminellen oder politischen Akteuren auf kritische Infrastrukturen ein
latentes Risiko. Berücksichtigt man die vorhandenen Versicherungslücken, so
entpuppt sich das weltweite Netto-Verlustpotenzial als gigantisch. Kai-Uwe
Schanz, Deputy Managing Director des Versicherungs-Think-Tanks The Geneva
Association, fokussiert auf die globalen Dimensionen von koordinierten
Malware-Angriffen oder weltweiten Cloud-Ausfällen mit Schadenssummen
zwischen 50 und 200 Milliarden US-Dollar. Bei gezielten Angriffen auf
kritische Infrastrukturen wie etwa die weltweite Stromversorgung, würden die
Folgeschäden sich gar auf über 1 000 Milliarden US-Dollar belaufen.
Private Public Partnerships als möglicher Lösungsansatz
Aus der Sicht der Geneva Association sind für derartige Vorfälle Public
Private Partnerships (PPP) unumgänglich. Gerade die COVID-Pandemie hätte
gezeigt, dass internationale Risikoszenarien und deren Kosten nur unter
Einbezug möglichst vieler staatlicher und wissenschaftlicher Institutionen
und Organisationen und durch innovative Ansätze gemeistert werden können.
Dass die Dimensionen der Cyberbedrohungen durch den Staat ernstgenommen
werden, bewiesen die Ausführungen von Manuel Suter, Stellvertretender
Direktor des Bundesamtes für Cybersicherheit BACS, von Bernhard Maissen,
Leiter des Bundesamtes für Kommunikation BAKOM, und von Vincent Lenders,
Leiter des Cyber-Defence Campus beim Bundesamt für Rüstung. Alle Experten
sind sich einig: Die Gefährdung durch Cyberangriffe wird weiter steigen.
Gründe dafür sind unter anderem eine weltweit immer breitere Verfügbarkeit
von Hard- und Software-Angeboten, stetig steigende Rechnerkapazitäten und
damit einhergehend eine immer stärkere Vernetzung. Gleichzeitig sind der
Verfolgung von Straftätern durch internationale Hemmnisse immer noch Grenzen
gesetzt.
Schweiz kann einen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit leisten
Die offizielle Schweiz ist aber bereit - und das ist die positive Nachricht
- ihren Beitrag zu mehr Cybersicherheit zu leisten. Interessant dazu auch
der Vorschlag seitens des BACS: Die Schweiz soll, aufbauend auf ihrer Rolle
als Vermittlerin in internationalen Konflikten, den Verhandlungsplatz Genf
als Standort für internationale Debatten zum Thema Cybersicherheit zur
Verfügung stellen und sich auf operativer und strategischer Ebene aktiv für
einen offenen, freien und sicheren Cyberraum und für die umfassende
Anerkennung, Einhaltung und Durchsetzung des Völkerrechts im digitalen Raum
einsetzen. Der Cyber-Defence Campus als Bindeglied zwischen Hochschulen,
Industrie und dem Bund betreibt bereits heute fünf innovative PPP-Modelle,
die durchaus auch als Blaupausen für weitere derartige Initiativen dienen
könnten.
Politik muss optimale Rahmenbedingungen schaffen
Als Fazit des Anlasses bleibt festzuhalten, dass die Schweiz in zahlreichen
Bereichen viel unternimmt, um der Cyberkriminalität die Stirn zu bieten. Um
am Ende aber auch gegen grosse Cyberereignisse gewappnet zu sein, ist eine
verstärkte Kooperation und Koordination zwischen allen relevanten
Ansprechpartnern wie Wirtschaft, Wissenschaft und Staat zwingend notwendig.
Dazu bedarf es aber der uneingeschränkten Unterstützung durch die
politischen Partner. Dass dort das Thema angekommen ist, zeigte das
abschliessende Podium mit den Nationalräten und Sicherheitspolitikern
Michael Götte (SVP/SG) und Fabian Molina (SP/ZH). Trotz aller Differenzen in
der konkreten Ausgestaltung, waren sich beide Mitglieder der
nationalrätlichen Sicherheitskommission einig, dass die Schweiz bezüglich
Cybersicherheit dringenden Nachholbedarf hat und es nun der Politik obliegt,
für die handelnden Akteuren schnellstmöglich optimale Rahmenbedingungen zu
schaffen.
Eric Zeller
Senior Communications Manager / Pressesprecher
Telefon: +41 58 280 50 33
media.relations@helvetia.ch
Über die Helvetia Gruppe
Helvetia Versicherungen mit Sitz in St. Gallen hat sich seit 1858 zu einer
erfolgreichen Versicherungsgruppe mit über 13 800 Mitarbeitenden und mehr
als 7.2 Millionen Kundinnen und Kunden entwickelt. Seit jeher ermöglicht sie
ihren Kundinnen und Kunden, Chancen wahrzunehmen und Risiken einzugehen -
Helvetia ist für sie da, wenn es darauf ankommt. Helvetia ist als beste
Partnerin überall dort präsent, wo Absicherungsbedürfnisse entstehen, mit
Versicherungs-, Vorsorge- und Anlagelösungen aus einer Hand sowie einfachen
Produkten und Prozessen. Die Versicherungsgruppe kennt das Geschäft, von der
Handy-Versicherung über die Absicherung des Gotthard-Basistunnel-Baus bis
hin zur langfristigen Anlage von Kundengeldern. Mit Begeisterung entwickelt
und erschliesst Helvetia Geschäftsmodelle und treibt das eigene Geschäft
kraftvoll und zukunftsgerichtet voran. Sie handelt in all ihrem Wirken
vorausschauend und verantwortungsvoll: zugunsten ihrer Aktionärinnen und
Aktionäre, ihrer Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden sowie ihrer
Partnerinnen und Partner, der Gesellschaft und Umwelt.
In der Schweiz ist Helvetia die führende Schweizer Allbranchenversicherung.
Im Segment Europa mit den Ländern Deutschland, Italien, Österreich und
Spanien verfügt das Unternehmen über fest verankerte Marktpositionen für
überdurchschnittliches Wachstum. Im Segment Specialty Markets bietet
Helvetia weltweite massgeschneiderte Spezial- und Rückversicherungsdeckungen
an. Bei einem Geschäftsvolumen von CHF 11.3 Mrd. erzielte Helvetia im
Geschäftsjahr 2023 Underlying Earnings von CHF 372.5 Mio. und ein
IFRS-Periodenergebnis von CHF 301.3 Mio. Die Aktie der Helvetia Holding AG
wird an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt.
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und es besteht die Gefahr, dass sich die Prognosen, Voraussagen, Pläne und
anderen expliziten oder impliziten Inhalte zukunftsgerichteter Aussagen als
unzutreffend herausstellen. Wir machen darauf aufmerksam, dass eine Reihe
wichtiger Faktoren dazu beitragen kann, dass die tatsächlichen Ergebnisse in
hohem Masse von den Plänen, Zielsetzungen, Erwartungen, Schätzungen und
Absichten, die in solchen zukunftsgerichteten Aussagen zum Ausdruck kommen,
abweichen. Zu diesen Faktoren gehören: (1) Änderungen der allgemeinen
Wirtschaftslage namentlich auf den Märkten, auf denen wir tätig sind, (2)
Entwicklung der Finanzmärkte, (3) Zinssatzänderungen, (4)
Wechselkursfluktuationen, (5) Änderungen der Gesetze und Verordnungen
einschliesslich der Rechnungslegungsgrundsätze und Bilanzierungspraktiken,
(6) Risiken in Verbindung mit der Umsetzung unserer Geschäftsstrategien, (7)
Häufigkeit, Umfang und allgemeine Entwicklung der Versicherungsfälle, (8)
Sterblichkeits- und Morbiditätsrate, (9) Erneuerungs- und Verfallsraten von
Policen sowie (10) Realisierung von Skalen- und Verbundeffekten. In diesem
Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass die vorstehende Liste wichtiger
Faktoren nicht vollständig ist. Bei der Bewertung zukunftsgerichteter
Aussagen sollten Sie daher die genannten Faktoren und andere Ungewissheiten
sorgfältig prüfen. Alle zukunftsgerichteten Aussagen gründen auf
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