Aktien Frankfurt: Fester Dax lässt 18.000-Punkte-Marke hinter sich
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Gewinnstrecke von acht Börsentagen
hat es der Leitindex Dax am Donnerstag wieder über
die Marke von 18.000 Punkten geschafft. Am frühen Nachmittag
veröffentlichte starke Daten vom Arbeitsmarkt und aus dem
Einzelhandel der USA verliehen den Aktienkursen zusätzlichen
Rückenwind. Der Dax stieg um 0,8 Prozent auf 18.023 Zähler und ließ
damit die runde Marke erstmals seit dem Kurseinbruch Anfang des
Monats wieder hinter sich.
In den vergangenen beiden Tagen hatten Preis- und Inflationsdaten
aus den USA die Gemüter beruhigt und die Börsen weltweit gestützt.
Die Märkte erwarten nun, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen bald
senken wird. Auch an der Wall Street und an der Nasdaq-Börse wird am
Donnerstag zum Handelsbeginn mit Kursgewinnen gerechnet.
"Die Erholung des Dax schreitet erwartungsgemäß voran. Einziger
Wermutstropfen sind die derzeit dünnen Umsätze", schrieben die
Experten der Bank HSBC. Die passten allerdings ins "klassische
Sommerloch".
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen lag zuletzt mit
0,7 Prozent im Plus bei 24.688 Zählern. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um knapp ein Prozent nach oben.
Im Dax hielten sich die Kursausschläge der einzelnen Aktien in engen
Grenzen. Zu den Gewinnern zählten RWE mit einem Plus
von 1,5 Prozent. Hier nutzten Anleger die ausgeprägte Kursschwäche
vom Vortag für Käufe. Hannover Rück setzen mit plus
1,6 Prozent die Aufwärtsbewegung fort nach starken Quartalszahlen
zum Wochenbeginn.
In der zweiten Reihe bestimmten Analystenkommentare das Geschehen.
Aktien von Hellofresh verteuerten sich um 7,5 Prozent
auf den höchsten Stand seit Ende April. Das Bankhaus Metzler strich
die Verkaufsempfehlung für die Papiere des Versenders von Kochboxen.
Im SDax der kleinen Titel lagen Ionos
mit plus 6,6 Prozent auf den vorderen Rängen. Die Investmentbank
Morgan Stanley hob die Papiere des Internetanbieters auf
"Übergewichten" an. Metro verteuerten sich um 3,3 Prozent. Der
Großhändler hat im dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt als im
Vorjahreszeitraum.
Baywa-Aktien stiegen um 5 Prozent. Der unter
Milliardenschulden ächzende Mischkonzern wird von Gläubigerbanken
und Hauptaktionären mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über
einer halben Milliarde Euro gestützt. Damit soll sichergestellt
werden, dass der für Bauern und die Lebensmittelversorgung vor allem
im Süden Deutschlands wichtige Agrar- und Energiekonzern liquide
bleibt.
Die Anteile des Online-Optikers Mister Spex büßten 5
Prozent ein und vermieden ein Rekordtief nur knapp. Die Berliner
sind mit Blick auf den Umsatz und die Profitabilität in diesem Jahr
deutlich vorsichtiger geworden.
Am Devisenmarkt geriet der Euro nach den überraschend robusten
Konjunkturdaten aus den USA auf die Verliererstraße. Zuletzt fiel er
auf 1,0975 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte die
Gemeinschaftswährung am Mittwoch mit 1,1019 Dollar festgesetzt.
Im deutschen Kassahandel mit Anleihen tat sich wenig. Der
Rentenindex Rex legte um 0,05 Prozent auf 126,64
Punkte moderat zu. Die Umlaufrendite verharrte auf 2,20
Prozent./bek/stk