Aktien Frankfurt: Fester Dax lugt kurz über 18.000-Punkte-Marke
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Gewinnstrecke von acht Börsentagen
hat es der Leitindex Dax am Donnerstag kurzzeitig
wieder über die Marke von 18.000 Punkten geschafft. Nach wie vor ist
es die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA, die die Anleger wieder
auf Aktien setzen lässt - nach dem heftigen Kurseinbruch vom Anfang
des Monats.
In der Tagesspitze kletterte der Dax bis auf 18.009 Zähler, konnte
sich aber nicht über der runden Marke halten. Zuletzt betrug der
Zugewinn noch 0,4 Prozent auf 17.950 Punkte. "Die Erholung des Dax
schreitet erwartungsgemäß voran. Einziger Wermutstropfen sind die
derzeit dünnen Umsätze", schrieben die Experten der Bank HSBC. Die
passten allerdings ins "klassische Sommerloch".
Preis- und Inflationsdaten aus den USA hatten an den beiden Tagen
zuvor die Gemüter beruhigt und die Börsen weltweit gestützt. Die
Märkte erwarten nun, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen bald
senken wird. Die Vorgaben von den Überseebörsen sind am Donnerstag
positiv. Am Donnerstag steht in den USA ein wahrer Wust von
Konjunkturdaten auf der Agenda, im Fokus dürften wohl die Umsätze im
Einzelhandel im Juli stehen.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen lag zuletzt mit
0,1 Prozent moderat im Plus bei 24.553 Zählern. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3
Prozent nach oben.
Im Dax hielten sich die Kursausschläge der einzelnen Aktien in engen
Grenzen. An der Spitze lagen RWE mit einem Plus von
2,7 Prozent. Hier nutzten Anleger die ausgeprägte Kursschwäche vom
Vortag für Käufe. Hannover Rück setzen mit plus 1,4
Prozent die Aufwärtsbewegung fort nach starken Quartalszahlen zum
Wochenbeginn.
In der zweiten Reihe bestimmten Analystenkommentare das Geschehen.
Aktien von Hellofresh verteuerten sich um 6,5 Prozent
auf den höchsten Stand seit Ende April. Das Bankhaus Metzler strich
die Verkaufsempfehlung für die Papiere des Versenders von Kochboxen.
Im SDax der kleinen Titel lagen Ionos
mit plus 4,2 Prozent auf den vorderen Rängen. Die Investmentbank
Morgan Stanley hob die Papiere des Internetanbieters auf
"Übergewichten" im Portfolio. Metro verteuerten sich um 5,4 Prozent.
Der Großhändler hat im dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt als
im Vorjahreszeitraum.
Baywa-Aktien stiegen um 6,5 Prozent. Der unter
Milliardenschulden ächzende Mischkonzern wird von Gläubigerbanken
und Hauptaktionären mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über
einer halben Milliarde Euro gestützt. Damit soll sichergestellt
werden, dass der für Bauern und die Lebensmittelversorgung vor allem
im Süden Deutschlands wichtige Mischkonzern liquide bleibt. Wie die
Baywa mitteilte, hat das Hilfspaket mehrere Bestandteile, zum
Großteil Kredite in Höhe von zusammen knapp 400 Millionen Euro.
Die Anteile des Online-Optikers Mister Spex büßten 8
Prozent ein und vermieden ein Rekordtief nur knapp. Die Berliner
sind mit Blick auf den Umsatz und die Profitabilität in diesem Jahr
deutlich vorsichtiger geworden./bek/mis