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Wiener Börse 2 - Marinomed-Aktien brechen um 40 Prozent ein / FACC nach Zahlen 10 Prozent im Plus - ATX gewinnt 0,9 Prozent - Niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsrate schürt Zinssenkungshoffnungen

Die Wiener Börse hat am Mittwoch zugelegt. Der österreichische Leitindex ATX beendete den Tag mit einem Plus von 0,88 Prozent auf 3.597,82 Punkte. Auch an anderen europäischen Börsen ging es im Späthandel etwas nach oben, nachdem eine niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsrate die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank im September weiter geschürt hat.

In den USA hat sich der Preisauftrieb im Juli unerwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent, das ist die niedrigste Inflationsrate seit März 2021. Im Vormonat hatte die Rate 3,0 Prozent betragen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer unveränderten Rate gerechnet.

Von den Daten hatten Börsianer Hinweise darauf erwartet, ob und in welchem Ausmaß die US-Notenbank im September angesichts des nachlassenden Inflationsdrucks ihre Zinsen senken kann. "Die Daten stützen unsere Prognose einer ersten Zinssenkung im September", schrieben die Analysten der Commerzbank in einer ersten Reaktion.

Aktien von Marinomed brachen am Mittwoch um rund 40 Prozent ein, nachdem das Pharmaunternehmen nach Umsatzeinbrüchen im Vorjahr ein gerichtliches Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt hat. Marinomed konnte die Finanzierung seiner Zahlungsverpflichtungen nicht sicherstellen, hieß es.

Für Impulse sorgte auch die Ergebnisberichtssaison. So schossen die Anteile der FACC nach Meldung von Zahlen um gut 10 Prozent nach oben. Der Luftfahrt-Zulieferer hat im ersten Halbjahr 2024 seinen Umsatz um 23,6 Prozent und das Betriebsergebnis um 51,2 Prozent gesteigert hatte. Die Experten der Erste Research sprachen von einem starken Ergebnis. Der bestätigte Ausblick sei aus ihrer Sicht "eher konservativ".

Bei den Aktien der Wienerberger ging es trotz schwächerer Zahlen um klare 2,1 Prozent nach oben. Der Baustoffriese hat heuer im ersten Halbjahr unter dem Strich kaum noch Gewinne erzielt. Das Ergebnis nach Steuern brach gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr von 223,5 auf 0,5 Mio. Euro ein, wie aus dem aktuellen Halbjahresbericht hervorgeht.

Das Technologieunternehmen Frequentis hat zum Halbjahr mehr Umsatz gemacht und den Auftragseingang gesteigert. Der Umsatz legte im Jahresabstand um 10,4 Prozent auf 206,2 Mio. Euro zu, der Auftragseingang stieg um 9,6 Prozent auf 227,9 Mio. Euro. Die Aktien legten um 1,4 Prozent zu.

Polytec-Aktien ermäßigten sich nach Zahlen um 0,3 Prozent. Im ersten Halbjahr hat der Auto-Zulieferer den Umsatz stabil gehalten. Der Nettoverlust wurde von 3,7 Mio. Euro auf 2,7 Mio. reduziert. Die Experten von Warburg bestätigten in einem ersten Kommentar ihr "Hold" und das Kursziel von 4,00 Euro. Die Analysten von Baader haben ihre Empfehlung "buy" in Reaktion auf die Zahlen ebenfalls bekräftigt.

Gut gesucht waren am Mittwoch Bankwerte. So fanden sich BAWAG (plus 2,0 Prozent), Raiffeisen Bank International (plus 1,7 Prozent) und Erste Group (plus 1,6 Prozent) unter den Tagesgewinnern im ATX. Größere Abgaben gab es in AT&S, die Aktien des Leiterplattenherstellers verloren 1,4 Prozent.

mik/spa

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