Aktien Frankfurt: Preisdaten aus USA lassen Anleger vorsichtig agieren
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor möglicherweise kursbewegenden Preisdaten
aus den USA haben sich die Akteure am deutschen Aktienmarkt am
Dienstag nur bedingt aus dem Fenster gelehnt. Zwar verbuchte der Dax
gegen Mittag ein Plus, das hielt sich jedoch mit 0,3
Prozent auf 17.777 Punkte in Grenzen. Am Vortag hatte der deutsche
Leitindex stagniert.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen trat am
Dienstag mit 24.153 Punkten quasi auf der Stelle. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ebenfalls um
0,3 Prozent nach oben.
Wie es mit den Börsen auf kurze Sicht weitergeht, das könnte sich am
frühen Nachmittag entscheiden. Dann werden in den USA die
Erzeugerpreise für Juli veröffentlicht. Sie könnten Signale senden
für das weitere geldpolitische Vorgehen der US-Notenbank Fed. Die
Spekulation an den Märkten um Zinssenkungen habe sich zuletzt zwar
etwas beruhigt, merkte die Landesbank Helaba an. Die Erwartungen an
Senkungen bewegten sich aber noch immer auf erhöhtem Niveau.
Positiv merkt die Landesbank Helaba an, dass sich der Dax nach dem
Absturz zum Monatsanfang nun wieder oberhalb seines längerfristigen
Trends bewege. Dieser verläuft aktuell bei rund 17.500 Punkten, ist
unverändert aufwärts gerichtet und findet im Börsenhandel große
Beachtung.
Mit Blick auf die Einzelwerte geben unverändert die Quartalsbilanzen
der Unternehmen den Ton an. Am auffälligsten war der Kurssprung der
Hellofresh -Aktien um 10 Prozent nach oben. Der
Versender von Kochboxen wirtschaftete im zweiten Quartal
überraschend profitabel.
Unter den Dax-Titeln verloren die Aktien von Brenntag
gut ein Prozent. Der Chemikalienhändler hat die Jahresziele infolge
harter Konkurrenz und Preisdruck gekappt. Mit plus 2,2 Prozent
zählten Hannover Rück nach einer Kaufempfehlung der
Berenberg Bank zu den größten Gewinnern im Dax.
Stärkere Kursbewegungen gab es bei den Nebenwerten. Der
Rüstungskonzern Renk will mittelfristig beim Umsatz
stärker wachsen als bislang avisiert. Der Aktienkurs fiel gleichwohl
um 1,4 Prozent. Analyst George McWhirter von der Berenberg Bank
sprach von einem überraschenden Rücktritt des Finanzchefs Christian
Schulz.
Der Baudienstleister Bilfinger verdiente zuletzt
operativ mehr als am Markt erwartet. Die Papiere gewannen 4,3
Prozent. Die Anteile von Cancom verloren 4,3 Prozent,
nachdem der IT-Dienstleister mit dem operativen Gewinn enttäuscht
hatte. Bei TAG Immobilien erhöhte sich die
Leerstandsquote zuletzt etwas, der Aktienkurs gab um 1,7 Prozent
nach.
Daneben sorgen die Aktien von Varta für Furore. Waren
sie am Vortag bereits um mehr als 40 Prozent nach oben geschnellt,
so verteuerten sie sich am Dienstag um weitere 43 Prozent. Die Angst
der Aktionäre des strauchelnden Batteriekonzerns vor einem
Totalverlust hatte den Kurs im Juli um fast 70 Prozent einbrechen
lassen. Seitdem befindet sich die Aktie auf Erholungskurs,
allerdings auf nach wie vor niedrigem Niveau./bek/mis