, dpa-AFX

EQS-Adhoc: Konsequente Kostenreduktionen und Strukturoptimierungen als Basis für künftiges, profitables Wachstum (deutsch)

Konsequente Kostenreduktionen und Strukturoptimierungen als Basis für künftiges, profitables Wachstum

KOMAX Holding AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis

Konsequente Kostenreduktionen und Strukturoptimierungen als Basis für

künftiges, profitables Wachstum

13.08.2024 / 07:00 CET/CEST

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Dierikon, 13. August 2024

Medienmitteilung

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Halbjahresabschluss 2024 der Komax Gruppe

Überkapazitäten in der Automobilindustrie in Europa und Asien sowie

anhaltende globale Unsicherheiten prägten das erste Halbjahr 2024 und

führten dazu, dass die Kundschaft der Komax Gruppe weniger investierte.

Dadurch resultierte ein um 22.1% niedrigerer Bestellungseingang von CHF

269.5 Millionen (H1 2023: CHF 346.2 Millionen) und der Umsatz reduzierte

sich um 17.9% auf CHF 323.5 Millionen (H1 2023: CHF 393.8 Millionen). Da

insbesondere das Volumengeschäft stark zurückging, wirkte sich dies

überproportional auf das betriebliche Ergebnis (EBIT) aus. Dieses lag bei

CHF 10.4 Millionen (H1 2023: CHF 44.4 Millionen) - bei einer EBIT-Marge von

3.2% (H1 2023: 11.3%). Das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) war leicht

positiv und erreichte CHF 2.5 Millionen (H1 2023: CHF 40.7 Millionen). Die

Komax Gruppe begegnete der herausfordernden Situation mit umfassenden

Kosten- und Strukturoptimierungen, die bis Ende 2024 zu Einsparungen von

rund CHF 20 Millionen führen sollen. Ausserdem verbesserte sie ihre

Marktposition in China durch den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an

Hosver. Die Komax Gruppe ist überzeugt, gestärkt aus der momentanen

Schwächephase hervorzugehen.

«Im ersten Halbjahr 2024 war die Marktsituation sehr herausfordernd für uns.

Nach den Rekordauftragseingängen in den Vorjahren - unter anderem aufgrund

des Ukraine-Kriegs - zeigten wichtige Märkte eine Sättigung», sagt Matijas

Meyer, CEO Komax Group. «Überkapazitäten in der Automobilindustrie, vor

allem in Europa und Asien, sowie anhaltende globale Unsicherheiten sorgten

dafür, dass unsere Kundschaft sich zurückhaltend beim Investieren zeigte.»

So verzeichnete die Komax Gruppe im ersten Semester 2024 eine signifikante

Abnahme des Bestellungseingangs (-22.1%) auf CHF 269.5 Millionen (H1 2023:

CHF 346.2 Millionen). In Nord- und Südamerika zeigte sich ein solider

Geschäftsgang, wobei sich insbesondere in Nordamerika die Kundschaft in der

Automobilindustrie und in ganz Amerika im Industriesektor zunehmend

investitionsfreudig zeigte. In Indien war zudem eine sehr hohe

Investitionsbereitschaft zu verzeichnen.

Markanter Umsatzrückgang um 17.9%

Der solide Auftragsbestand per Ende 2023 (CHF 208.2 Millionen) kompensierte

zu Beginn des ersten Halbjahrs 2024 teilweise fehlende Bestellungen. Per 30.

Juni 2024 betrug der Auftragsbestand CHF 163.4 Millionen. Insbesondere das

fehlende Volumengeschäft in Europa, wo ein Umsatzrückgang von 37.6%

resultierte, wirkte sich negativ auf den Umsatz der Komax Gruppe aus. Dieser

reduzierte sich um 17.9% (ohne Berücksichtigung eines Gebäudeverkaufs im H1

2023) auf CHF 323.5 Millionen. Dabei betrug der organische Rückgang 18.1%,

während es akquisitorisch ein Wachstum von 2.5% gab. Der

Fremdwährungseinfluss war mit -2.3% negativ. Aufgrund der genannten Faktoren

verringerte sich der Umsatzanteil von Europa von 49.3% auf 38.6%. In

Nord-/Südamerika stieg er auf hohe 33.2% (H1 2023: 24.1%) - eine Folge der

signifikanten Umsatzzunahme in der Region von rund 10%. Der Umsatzanteil in

Asien nahm mit 18.9% (H1 2023: 15.9%) leicht zu, der Anteil von Afrika

betrug 9.3% (H1 2023: 10.7%).

Fehlendes Volumengeschäft belastet Ergebnis

«Das Fehlen des margenstarken Volumengeschäfts in Europa und Asien belastete

das Ergebnis überproportional», stellt Christian Mäder, CFO Komax Group,

fest. Hinzu kamen Einmalaufwendungen, vor allem aufgrund von

Restrukturierungen, von CHF 3.9 Millionen. Insgesamt lag das betriebliche

Ergebnis (EBIT) im ersten Halbjahr bei CHF 10.4 Millionen (H1 2023: CHF 44.4

Millionen, ohne Berücksichtigung eines Gebäudeverkaufs). Die EBIT-Marge

betrug 3.2% (H1 2023: 11.3%). Die Einmalaufwendungen hatten einen negativen

Einfluss von -1.2 Prozentpunkten auf diese Marge. Zudem belasteten

Währungseinflüsse die EBIT-Marge mit -0.6 Prozentpunkten. Umfassende

Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität wirkten sich bereits leicht

positiv auf das Betriebsergebnis aus. Das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT)

blieb trotz des verhaltenen Geschäftsgangs positiv und erreichte CHF 2.5

Millionen (H1 2023: CHF 40.7 Millionen).

Stabile finanzielle Basis

Die Komax Gruppe steht unverändert auf einer sehr soliden finanziellen

Basis, mit der sie die Weiterentwicklung des Unternehmens gezielt

vorantreiben kann. Per 30. Juni 2024 verfügte sie über ein Eigenkapital von

CHF 386.9 Millionen (31. Dezember 2023: CHF 390.6 Millionen) bei einer

Eigenkapitalquote von 54.6% (31. Dezember 2023: 55.1%). Der Free Cashflow

belief sich auf CHF 9.8 Millionen (H1 2023: CHF 11.5 Millionen, ohne

Berücksichtigung eines Gebäudeverkaufs). Die Nettoverschuldung blieb im

ersten Halbjahr mit CHF 97.1 Millionen stabil (31. Dezember 2023: CHF 92.9

Millionen).

Konsequente Kosten- und Strukturoptimierungen

«Wir haben frühzeitig proaktiv auf die Herausforderungen reagiert und

bereits im ersten Halbjahr zahlreiche Struktur- und

Produktportfolio-Optimierungen sowie Kostenreduktionen auf den Weg gebracht

und dabei die Integration von Schleuniger gezielt vorangetrieben», erklärt

Matijas Meyer. Das Produktportfolio wurde mit einer Best-of-Strategie

verschlankt, um Komplexität und Kosten zu reduzieren. So werden

beispielsweise die Wire Stripper (Mira-Serie) und die Cut-&-Strip-Produkte

(Kappa-Serie) von Komax zugunsten von äquivalenten Schleuniger-Produkten vom

Markt genommen.

Zu den Optimierungen zählen auch weitere Bereinigungen der Standortstruktur

in Europa: Artos France wurde verkauft sowie der Standort von Komax Testing

Bulgaria geschlossen. Dessen Produktion wurde in die Türkei verlegt, wo sie

den Standort von Komax Testing Türkiye für den wachsenden türkischen Markt

stärkt. Im zweiten Halbjahr werden zudem zwei

Schleuniger-Produktionsstandorte in Deutschland - in Jettingen (Produktion

von Test Automation Lösungen) und in Sömmerda (Produktion von Quality Tools)

- geschlossen. Die in Jettingen produzierten Lösungen werden künftig nicht

mehr angeboten und bei den Quality Tools fokussiert sich die Komax Gruppe

auf ihre anderen beiden Produktionsstandorte in diesem Bereich - je einen in

Europa und einen in Asien. In der Schweiz kommt es ebenfalls zu einer

Strukturbereinigung: Die Komax Gruppe konzentriert sich künftig auf die zwei

Standorte in Dierikon und Thun. Die Produktionsstandorte in Rotkreuz und

Cham ziehen bis Ende 2024 respektive 2025 an den Hauptsitz in Dierikon um,

was Kosten und Logistikaufwand spart sowie den ökologischen Fussabdruck

verringert.

Per Anfang Juli 2024 erfuhr die globale Vertriebsstruktur weitere

Optimierungen: einerseits durch die Übernahme des

Schleuniger-Vertriebspartners Seno in Tschechien und andererseits durch die

Übergabe von Vertrieb und Service für die Schleuniger-Produktpalette in den

Benelux-Ländern an den Vertriebspartner Smans. Dies zusätzlich zu den

Komax-Produkten, die das Unternehmen bereits seit über 40 Jahren vertreibt.

Im Gegenzug erhielt die Komax Gruppe eine Minderheitsbeteiligung an Smans.

Die Komax Gruppe bündelt so die seit dem Zusammenschluss mit Schleuniger

parallel laufenden Vertriebskanäle und ist mit nur noch einem

Ansprechpartner näher bei der Kundschaft.

2024 wurden ausserdem neue digitale Lösungen eingeführt, um die

Zusammenarbeit im Unternehmen zu verbessern und die Kosteneffizienz

dauerhaft zu steigern. Um der aktuellen Marktsituation gerecht zu werden,

gab es auch verschiedene personelle Massnahmen. So wurden beispielsweise

Abgänge nicht ersetzt, an den Standorten Dierikon (ab 1. Mai) und Cham (ab

1. Juli) wurde Kurzarbeit eingeführt und es kam zu einem leichten aktiven

Personalabbau. In der ersten Jahreshälfte 2024 sank der Personalbestand um

61 Mitarbeitende auf 3429 Mitarbeitende. «Mit allen eingeleiteten Massnahmen

haben wir im ersten Halbjahr bereits rund CHF 3 Millionen eingespart. Da

verschiedene initiierte Massnahmen erst in der zweiten Jahreshälfte voll zum

Tragen kommen, rechnen wir damit, bis zum Jahresende insgesamt rund CHF 20

Millionen Kosten einzusparen. Damit sind wir für zukünftiges Wachstum sehr

gut vorbereitet», erläutert Christian Mäder.

Gestärkte Marktposition in China durch Akquisition von Hosver

Per Juli 2024 übernahm die Komax Gruppe die Mehrheit (56%) an Hosver, dem

führenden Hersteller von Maschinen für die Verarbeitung von Hochvoltkabeln

in China. «Mit Hosver gewinnen wir zusätzliches Engineering-Know-how für den

chinesischen Markt sowie Zugang zu wichtigen Schlüsselkundinnen und

-kunden», fügt Matijas Meyer hinzu. Hosver wurde 2014 gegründet und fertigt

seine Produkte mit rund 160 Mitarbeitenden in Suzhou, westlich von Shanghai.

Es besteht mittelfristig die Option zur vollständigen Übernahme von Hosver.

Die Komax Gruppe verlagerte ausserdem die Produktion von Komax in Shanghai

an den Standort von Schleuniger in Tianjin und bündelt so an einem

Produktionsstandort Kapazitäten sowie Know-how. Zudem lokalisiert sie in

Tianjin die Produktion von Verdrillmaschinen für den chinesischen Markt, die

bisher am Hauptsitz in der Schweiz stattgefunden hat. Der Standort in

Shanghai fokussiert zukünftig auf Vertrieb, Service und Testing-Produkte.

Ausblick

Die Komax Gruppe ist überzeugt, gestärkt aus der momentanen Schwächephase

hervorzugehen. Sie geht für das zweite Halbjahr 2024 von einer leichten

Verbesserung der Marktsituation aus. Die Visibilität der

Geschäftsentwicklung ist jedoch nach wie vor gering. Unter Berücksichtigung

des ersten Halbjahrs rechnet die Komax Gruppe für das Gesamtjahr 2024 mit

einem rund 20% tieferen Umsatz als im Vorjahr. Aufgrund zahlreicher

Massnahmen und einer strikten Kostendisziplin geht sie trotz des

Umsatzeinbruchs von einem leicht positiven EBIT aus. Das Interesse der

Kundschaft, die Automatisierung zu erhöhen, ist weiterhin hoch und somit

auch das Potenzial der Komax Gruppe. Dies wird sich entfalten, sobald die

Investitionsbereitschaft, die aufgrund von Überkapazitäten und

geopolitischen Unsicherheiten momentan eingeschränkt ist, wieder zunimmt.

Kennzahlen der Komax Gruppe

in TCHF 1. Halbjahr 1. Halbjahr +/- in %

2024 2023

Bestellungseingang 269'544 346'200 -22.1

Umsatz1 323'491 393'838 -17.9

EBITDA1 20'472 54'272 -62.3

in % des Umsatzes1 6.3 13.8

Betriebliches Ergebnis (EBIT)1 10'445 44'394 -76.5

in % des Umsatzes1 3.2 11.3

Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) 2'516 40'657 -93.8

in % des Umsatzes 0.8 10.0

Free Cashflow1 9'753 11'489 -15.1

Forschung und Entwicklung 40'654 38'956 4.3

in % des Umsatzes 12.6 9.6

30.06.2024 31.12.2023 +/- in %

Bilanzsumme 708'004 708'917 -0.1

Eigenkapital2 386'891 390'596 -0.9

in % der Bilanzsumme 54.6 55.1

Nettoverschuldung -97'120 -92'927 4.5

Personalbestand (Anzahl) 3'429 3'490 -1.7

1 Ohne Berücksichtigung eines Gebäudeverkaufs im ersten Halbjahr 2023.

2 Den Aktionären der Komax Holding AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital.

Finanzkalender

Investorentag 22. November 2024

Erste Informationen zum Geschäftsjahr 2024 21. Januar 2025

Medien-/Analystenkonferenz zum Jahresabschluss 2024 11. März 2025

Generalversammlung 16. April 2025

Halbjahresresultate 2025 12. August 2025

Der Halbjahresbericht 2024 und die Präsentation zum ersten Halbjahr 2024

sind abrufbar unter www.komaxgroup.com.

Medienmitteilung (PDF)

Kontakt

Roger Müller

Vice President Investor Relations / Corporate Communications

Tel. +41 41 455 06 16

roger.mueller@komaxgroup.com

Komax ist eine global tätige Technologiegruppe, die sich auf Märkte im

Bereich der Automatisierung konzentriert. Als führende Herstellerin

innovativer und qualitativ hochstehender Lösungen für die Kabelverarbeitung

unterstützt die Komax Gruppe wirtschaftliche und sichere Fertigungsabläufe

insbesondere bei Automobilzulieferern. Die Komax Gruppe beschäftigt weltweit

über 3400 Mitarbeitende und bietet über Tochtergesellschaften und

unabhängige Vertretungen Verkaufs- und Serviceunterstützung in über 60

Ländern.

Komax Stories

Themen und Insights aus der Welt der automatisierten Kabelverarbeitung:

https://www.komaxgroup.com/de/stories

Komax Holding AG, Industriestrasse 6, 6036 Dierikon, Switzerland

Phone +41 41 455 04 55, komaxgroup.com

Ende der Adhoc-Mitteilung

Sprache: Deutsch

Unternehmen: KOMAX Holding AG

Industriestrasse 6

6036 Dierikon

Schweiz

ISIN: CH0010702154

Valorennummer: 907324

Börsen: SIX Swiss Exchange

EQS News ID: 1966339

Ende der Mitteilung EQS News-Service

1966339 13.08.2024 CET/CEST

 ISIN  CH0010702154

AXC0048 2024-08-13/07:01

Relevante Links: Komax Holding AG

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.