ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Turbulente Woche endet mit Gewinnen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben eine schwankungsreiche
Woche einigermaßen versöhnlich beendet. Der Dow Jones Industrial
schloss am Freitag 0,13 Prozent fester mit 39.497,54
Punkten. Dank der Erholung von seinem am Montag erreichten tiefsten
Stand seit Mitte Juni dämmte der Leitindex sein Wochenminus auf 0,6
Prozent ein. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am
Freitag letztlich um 0,47 Prozent auf 5.344,16 Zähler hoch. Der
technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,54 Prozent
auf 18.513,10 Punkte, womit er am Ende sogar einen Wochengewinn von
0,4 Prozent erzielte.
Vor allem die Angst vor einer US-Rezession nach einer Reihe
schwacher Konjunkturdaten hatte am Donnerstag vergangener Woche eine
dreitägige Talfahrt ausgelöst. Seit der Stabilisierung am Dienstag
waren die New Yorker Börsen auf Richtungssuche. Dem erneuten
Rückschlag zur Wochenmitte war am Donnerstag dank starker Daten vom
Arbeitsmarkt wieder eine kräftige Erholung gefolgt.
"Die Marktvolatilität könnte noch einige Zeit erhöht bleiben",
warnte Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth
Management. Anleger sollten aber nicht überreagieren, wenn die
Marktstimmung schwanke, empfahl er. In der kommenden Woche stehen in
den Vereinigten Staaten etliche wichtige Wirtschaftsdaten auf der
Agenda.
Die Aktien von Eli Lilly setzten mit plus 5,5 Prozent
ihre am Vortag begonnene Erholungsrally fort. Am Donnerstag hatte
der Pharmakonzern mit starken Quartalszahlen sowie einer
Prognoseerhöhung überzeugt. Gefragt waren auch die Papiere der
Banken JPMorgan und Goldman Sachs : Sie
zählten mit Kursaufschlägen von jeweils rund 0,9 Prozent zu den
besten Dow-Werten. Die Aktien der Tech-Schwergewichte Apple
und Microsoft zogen um 1,4
beziehungsweise 0,8 Prozent an.
Dagegen ging beim Halbleiterhersteller Intel die
Talfahrt nach der jüngsten Stabilisierung weiter: Die Aktien
verloren am Dow-Ende 3,8 Prozent und waren auch Schlusslicht im
Nasdaq 100.
Mehrere Einzelwerte aus der zweiten Reihe stachen ebenfalls mit
teils deutlichen Kursausschlägen heraus. Expedia
zogen um 10,2 Prozent an, nachdem der Online-Reisevermittler
überraschend gute Eckdaten für das zweite Quartal bekannt gegeben
hatte. Besonders stark fiel das Wachstum der Übernachtungen aus.
Expedia warne allerdings vor einer sich abschwächenden Nachfrage im
laufenden Quartal.
Für Paramount Global ging es nach dem Zwischenbericht
am Ende noch um 0,9 Prozent bergauf. Der Medienkonzern übertraf mit
dem bereinigten Gewinn je Aktie die Konsensschätzung. Dass er eine
Wertminderung von knapp 6 Milliarden US-Dollar für seine
Kabelnetzwerke vornahm und einen Abbau der US-Belegschaft um 15
Prozent ankündigte, schockte die Anleger nicht mehr: Erst am Vortag
hatte der Konkurrent Warner Bros. Discovery eine
Abschreibung von 9,1 Milliarden Dollar auf seine TV-Kanäle wie CNN
und Discovery bekanntgegeben.
Die Aktien von Pitney Bowes sprangen am Freitag um
10,7 Prozent hoch. Der Versand- und Postdienstleister wies einen
besser als erwarteten Quartalsumsatz aus. Er stimmte zudem zu, im
Rahmen eines Geschäfts mit der Finanzdienstleistungs-Holding Hilco
Global einen Großteil seines E-Commerce-Geschäfts über ein
Insolvenzverfahren zu liquidieren.
Die Anteilseigner von Five9 mussten hingegen einen
Kurseinbruch von 26,5 Prozent verkraften. Der Anbieter von
Callcenter-Software senkte sein Jahresumsatzziel. Im vergangenen
Quartal sanken die Bestellungen, da Firmenkunden ihre Budgets wegen
des schwierigeren konjunkturellen Umfelds gekürzt hatten.
Der Euro zeigte sich zum Ende einer turbulenten Woche
mit 1,0917 Dollar kaum bewegt. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs auf 1,0917 (Donnerstag: 1,0930) Dollar festgesetzt und
der Dollar damit 0,9160 (0,9149) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen legten etwas zu. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg um 0,29 Prozent auf
112,98 Punkte. Die Rendite sank im Gegenzug auf 3,94 Prozent./gl/he