Wiener Börse (Mittag) - ATX legt 0,8 Prozent zu, Banken gesucht / Erholung nach turbulenter Börsenwoche - Rosenbauer nach Zahlen leicht im Plus - Andritz, voestalpine fest
Die Wiener Börse hat am Freitag zu Mittag zugelegt. Der ATX stieg bis gegen 12.00 Uhr um 0,81 Prozent auf 3.573,20 Punkte. Andere Börsen in Europa lagen ebenfalls leicht im Plus. Die Märkte stabilisierten sich damit nach den jüngsten Börsenturbulenzen.
Noch zum Wochenstart hatte der US-Arbeitsmarktbericht für Juli Rezessionsängste geschürt und die Börsen auf Talfahrt geschickt. Die am Donnerstag gemeldete Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe war dann aber überraschend niedrig ausgefallen und zerstreute die Konjunkturängste wieder etwas.
Zahlen gab es in der Früh von Rosenbauer. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster hat im ersten Halbjahr erneut ein Umsatzplus verbucht und seinen Verlust verringert. In den ersten sechs Monaten 2024 kletterte der Umsatz um 16,1 Prozent auf 534,6 Mio. Euro, unterm Strich blieb ein Minus von 5,2 Mio. Euro, nach 11,6 in der Vorjahresperiode.
Die Zahlen waren nach Einschätzung von Warburg Research solide ausgefallen und untermauerten das Bild einer Erholung. Auch die Analysten der Baader Bank werteten die Ergebnisse in einer ersten Reaktion positiv. An der Börse reagierten die Aktien von Rosenbauer kaum auf die Zahlen, zu Mittag lagen sie 0,3 Prozent im Plus.
Gut gesucht waren zum Wochenschluss Bankwerte. Aktien der Erste Group und der BAWAG lagen ganz oben im ATX mit Gewinnen von jeweils rund 1,5 Prozent. Titel der Raiffeisen Bank International stiegen um 0,7 Prozent. Größere Nachfrage gab es auch in voestalpine (plus 1,4 Prozent) und Andritz (plus 1,2 Prozent). Unter den größeren Verlierern im prime market fanden sich UBM mit einem Minus von 4,6 Prozent.
Marktbewegende Konjunkturdaten werden am Freitag nicht erwartet. Das bestimmende Thema dürften aber die Inflations- und Zinserwartungen bleiben, schreiben die Analysten der Helaba. Mit Spannung erwartet wird damit der in der kommenden Woche anstehende US-Verbraucherpreisindex. Von dem Inflationsbarometer werden wichtige Hinweise auf die im September anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed erwartet.
Die Juli-Daten dürften das Bild einer nachlassenden Inflation bestätigen, schreiben die Analysten der Commerzbank am Freitag. "Die US-Notenbank wird daher wohl schon sehr bald die Zinsen senken", erwartet der Commerzbank-Ökonom Christoph Balz. "Eine Reduzierung des Leitzinsbandes im September dürfte bei der Fed wohl eine ausgemachte Sache sein", schreiben auch die Analysten der Helaba. Offen dürfte lediglich das Ausmaß des Zinsschritts sein.
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