Aktien Frankfurt: Dax reduziert Verluste nach Daten vom US-Arbeitsmarkt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Erholung zur Wochenmitte hat der
deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wieder nachgegeben. Der Leitindex
Dax machte allerdings einen Großteil seiner Verluste
aus dem frühen Handel wett und notierte am frühen Nachmittag noch
0,16 Prozent im Minus bei 17.586,37 Punkten. Für Erleichterung
sorgten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche stärker als
erwartet gefallen.
Am Mittwoch hatte der Dax seine kräftigen Verluste vom Wochenanfang
noch aufgeholt. Am New Yorker Aktienmarkt war es aber im Verlauf
bereits wieder abwärts gegangen. Die Nachrichten vom Arbeitsmarkt
dürften die wichtigsten US-Indizes nun zumindest stützen. Insgesamt
bewegen sich die Börsen seit dem Kurssturz in unruhigem Fahrwasser.
Neben Konjunktursorgen hatte der abrupte Kursrutsch einen
wesentlichen Grund: Auf globaler Ebene wurden in erheblichem Umfang
spekulative Geschäfte an den Devisenmärkten aufgelöst. Grund dafür
war, dass sich die Erwartungen der Anleger an die Geldpolitik der
US-Notenbank und der japanischen Notenbank geändert hatten.
Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG schrieb: "Zwar ist
eine Rezession in den USA eher unwahrscheinlich, dennoch hat dieses
Szenario die Anleger verschreckt." Zudem hänge der Konflikt im Nahen
Osten wie ein Damoklesschwert über den weltweiten Aktienmärkten.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,96
Prozent auf 24.000,94 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
büßte 0,45 Prozent ein.
Hierzulande setzte indes die Berichtssaison der Unternehmen weiter
Akzente. So bescherte eine unerwartet hohe Nachfrage nach
Mobilfunkverträgen der Deutschen Telekom erneut ein
starkes Quartal. Die T-Aktien stiegen unter den wenigen Gewinnern im
Dax um zwei Prozent.
Für die Papiere der Allianz ging es um 1,5 Prozent
nach oben. Der Versicherer steigerte im zweiten Quartal den Gewinn
und will das Aktienrückkaufprogramm ausweiten.
Die Anteilsscheine von Siemens schwankten stark und
stiegen zuletzt um 1,6 Prozent. Dabei profitiert der
Technologiekonzern weiter von guten Geschäften mit intelligenter
Infrastruktur. Dagegen bleibt die Fabrikautomation, die lange Zeit
das Wachstum im Konzern angetrieben hat, verhalten - die Erholung
wird länger dauern als angenommen.
An der Spitze des Nebenwerte-Index SDax schnellten
Dürr um neun Prozent in die Höhe. Der Anlagenbauer
für die Auto- und die Möbelindustrie habe die Erwartungen
übertroffen, schrieb Analyst Philippe Lorrain von Bernstein
Research. Am Index-Ende sackten die Papiere des
Wechselrichter-Herstellers SMA Solar um gut sieben
Prozent ab. Hier belastete eine weiter schleppende Auftragslage.
Der Euro litt unter den US-Arbeitsmarktdaten und
notierte zuletzt bei 1,0898 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank
hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0922 Dollar festgesetzt.
Der Dollar kostete damit 0,9155 Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,27 Prozent am Vortag auf
2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,32
Prozent auf 126,51 Punkte. Der Bund-Future gewann
zuletzt 0,04 Prozent auf 134,22 Zähler./la/jha/