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Rentenbank: Fördergeschäft spiegelt anhaltende
Investitionszurückhaltung wider (FOTO)
Frankfurt am Main (ots) - Die Nachfrage nach Programmkrediten der
Landwirtschaftlichen Rentenbank ist im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Das Neugeschäft erreichte insgesamt
1,5 Mrd. EUR und damit knapp 50 % des Vorjahreswertes. Die
Investitionszurückhaltung erstreckte sich auf nahezu alle Bereiche. Die
stärksten Rückgänge waren in den Fördersparten "Ländliche Entwicklung" und
"Erneuerbare Energien" zu verzeichnen. Neben den negativen Zukunftserwartungen
der Branche wirkte sich der derzeit hohe EU-Referenzzinssatz dämpfend auf die
Kreditnachfrage aus. Zur Refinanzierung des Fördergeschäfts nahm die Rentenbank
4,9 Mrd. EUR am Kapitalmarkt auf. Das Betriebsergebnis der Förderbank für die
Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum lag im ersten Halbjahr 2024 unter dem
Vorjahresniveau. Kapitalquote und Leverage Ratio blieben auf hohem Niveau.
"Wie in anderen Branchen in Deutschland wird auch in der Landwirtschaft derzeit
zu wenig investiert. Die aktuellen Ergebnisse unseres Rentenbank-Agrarbarometers
zeigen, dass dies vor allem an den pessimistischen Zukunftserwartungen liegt.
Hier müssen Politik, Verbände und Finanzwirtschaft gemeinsam ansetzen", so
Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. "Wir als Rentenbank
tragen dazu bei, indem wir unter anderem unser Förderspektrum kontinuierlich
weiterentwickeln und so die grüne Branche auf ihrem Weg in die Zukunft
begleiten." Jüngstes Beispiel ist, dass die Rentenbank seit Juli im Auftrag des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz (BMUV) ein Zuschussprogramm im Rahmen des "Aktionsprogramms
Natürlicher Klimaschutz" (ANK) umsetzt. Gefördert werden Investitionen in
Maschinen und Geräte, die die Kohlenstoffspeicherfunktion von Böden und die
Biodiversität in Agrarlandschaften erhöhen.
"Im März haben wir zudem unser Programm 'Zukunftsfelder im Fokus' um das
Zukunftsfeld 'Stallumbau für mehr Tierwohl' erweitert und bis jetzt schon über
6,5 Mio. EUR zugesagt. Als siebtes Zukunftsfeld ergänzt es damit erfolgreich
unser umfassendes Förderangebot für zukunftsweisende Investitionen", so Nikola
Steinbock weiter.
Rückgang über fast alle Sparten der Programmkredite
Das Neugeschäft mit Programmkrediten sank von 3,2 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum
auf 1,5 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2024. Dies entspricht einem Rückgang um 51,4
%. Das Neugeschäft in der Fördersparte "Landwirtschaft" ging um 17,2 % auf 663
Mio. EUR zurück (1. Halbjahr 2023: 801 Mio. EUR). Hier führte das Auslaufen des
Investitions- und Zukunftsprogramms Landwirtschaft zu einem Rückgang bei der
Maschinenfinanzierung. Auch in der Fördersparte "Agrar- und
Ernährungswirtschaft" war ein Rückgang zu verzeichnen. Das Neugeschäft lag bei
176 Mio. EUR (415 Mio. EUR) und damit 57,5 % unter dem Vorjahresniveau. Das
Neugeschäft in der Sparte "Ländliche Entwicklung" ging um 61,1 % auf 623 Mio.
EUR (1.6 Mrd. EUR) zurück.
Der zu Jahresbeginn festgesetzte hohe EU-Referenzzinssatz in Verbindung mit dem
Beihilferecht lässt der Rentenbank keinen Spielraum, marktfähige Konditionen
ohne Beihilfen anzubieten. Dies hat zur Folge, dass Geschäftsbanken für nicht
beihilfefähige Projekte, wie z. B. EEG-vergütete Erneuerbare-Energien-Anlagen,
im Moment verstärkt auf andere Refinanzierungsquellen zurückgreifen. Daher
verzeichnete die Rentenbank den stärksten Rückgang in der Fördersparte
"Erneuerbare Energien". Das Neugeschäft sank um 88,0 % auf 41 Mio. EUR (339 Mio.
EUR).
Innovationsförderung weiter fortgesetzt
Die Rentenbank fördert Innovationen von der Entwicklung über die Einführung in
die Praxis bis hin zur Verbreitung zukunftsweisender Verfahren und Produkte. Mit
dem gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
2021 ins Leben gerufenen Förderprogramm werden junge AgTech-und
FoodTech-Unternehmen in der Frühfinanzierungsphase unterstützt. Im Rahmen ihrer
Venture Capital-Aktivitäten (VC) beteiligte sich die Rentenbank darüber hinaus
mit insgesamt 33,7 Mio. EUR an den VC-Fonds Blue Revolution Fund, Nucleus
Capital, Oyster Bay Capital, Extantia und Forbion.
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem BMEL und dem Frankfurter TechQuartier hat
die Rentenbank das AgTech & FoodTech Gründerprogramm "Growth Alliance" im
laufenden Jahr weiter etabliert. Mit mittlerweile vier unterschiedlichen
Angeboten werden die phasenspezifischen Herausforderungen von Start-ups über den
gesamten Lebenszyklus gezielt adressiert. Darüber hinaus unterstützt die
Rentenbank als Kooperationspartner zahlreiche Initiativen und Programme, um
innovative und nachhaltige Ideen sowie die Vernetzung in der Branche
voranzutreiben.
US-Dollar wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts hat die Rentenbank im ersten Halbjahr
2024 mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel in Höhe von 4,9 Mrd. EUR (7,4
Mrd. EUR) an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Dies entspricht
rund der Hälfte des für das Gesamtjahr 2024 geplanten Emissionsvolumens von 10
Mrd. EUR. Wichtigste Emissionswährung war der US-Dollar mit einem Anteil von 53
% (25 %) an der Mittelaufnahme. Der Anteil des EUR ging auf 27 % (65 %) zurück.
Die größten Investorengruppen waren Geschäftsbanken mit einem Anteil von 53 %
(56 %) und Zentralbanken mit einem Anteil von 35 % (31 %) am Emissionsvolumen.
Betriebsergebnis unter Vorjahresniveau
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung belief sich im ersten
Halbjahr 2024 auf 97,5 Mio. EUR. Das Ergebnis liegt damit unter dem Niveau des
Vorjahres (103,9 Mio. EUR). Der Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen auf die um
10,0 Mio. EUR gestiegenen Verwaltungsaufwendungen zurückzuführen. Treiber waren
höhere IT-Investitionen und die gestiegene Mitarbeiterzahl. Gleichzeitig liegt
das Ergebnis allerdings deutlich über unseren Erwartungen. Dies ist auf das
anhaltend hohe Zinsniveau und den daraus resultierenden hohen Zinsüberschuss
zurückzuführen.
Kapitalquote und Leverage Ratio weiter auf hohem Niveau
Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 weist die Rentenbank weiterhin hohe
Kapitalquoten auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) aus. Die harte
Kernkapitalquote lag bei 37,2 % (31.12.2023: 31,3 %) und die Leverage Ratio bei
10,2 % (31.12.2023: 10,3 %).
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