Vier Trends dominieren die Kapitalmärkte
De-Globalisierung: Die große Umverteilung.
Um Risiken zu verringern, zogen sich Unternehmen und Staaten aus den Billiglohnländern zurück und suchten Lösungen in der Nähe: Friend- und Nearshoring sorgt für eine Re-Regionalisierung der Industrie. Zu den Verlierern dieser Entwicklung gehören Deutschland, das Vereinigte Königreich, Österreich, Schweden und viele andere Länder, die auf Billigproduktion in China oder Fernost gesetzt hatten und nun kein neues Geschäftsmodell finden. Es gibt jedoch auch Gewinner, die Investitionen anziehen. Zum Beispiel Mexiko. Allerdings zeigt die Entwicklung der Aktienmärkte in diesen Ländern dies bislang noch nicht an. Ich bin zuversichtlich, dass sich das in Zukunft ändert. In den Emerging Markets gibt es viele Regionen, die eigentlich von den Entwicklungen der letzten Jahre profitieren. Diese Märkte sind ökonomisch in guter Verfassung, die Bewertungen sind hervorragend – es fehlt allein der Startschuss.
De-Liberalisierung: Lähmung durch starke Staaten.
Der zweite Trend, der oft mit der Tendenz zur De-Globalisierung einhergehe, ist die De-Liberalisierung. Wir sehen, dass in vielen Ländern die Selbstregulierungskräfte des Markts zunehmend infrage gestellt werden. Stattdessen kehrt ein starker Staat zurück oder wird zumindest gefordert – obwohl der ,starke Staat‘ ein Modell mit geringem Erfolg ist. Diesen Trend beobachte ich beispielsweise in Deutschland, Großbritannien oder Schweden.
De-Demokratisierung oder der Ruf nach dem starken Mann.
Ein weiterer Trend ist die zunehmende Schwäche der Demokratien rund um den Globus. Weltweit gibt es in der Politik einen klaren Trend zu den Rändern rechts und links. Dabei beobachte ich Rückkopplungseffekte. Wenn wir in die USA sehen, wird das deutlich. Donald Trump wird erst durch den Trend zur De-Demokratisierung möglich. Er wird sie aber auch vorantreiben, wie er es bereits getan hat. Innenpolitisch rechnen wir bei einer Wiederwahl Trumps nicht mit allzu starken Veränderungen, aber außenpolitisch wird es sicherlich schwierig und einen weiteren Trend verstärken: den zur De-Globalisierung.
Auch mitten in Europa sehe ich Tendenzen zur De-Demokratisierung. Zum Beispiel in Frankreich: Dort haben drei Kräfte gewonnen, von denen zwei an den Rändern blockieren, und in der Mitte sitzt Präsident Macron in der Bredouille, die er selbst geschaffen hat. Das könnte das Land auf Jahre blockieren. Die Anleihenmärkte haben bereits reagiert: Die Spreads, also die Renditeaufschläge von französischen gegenüber deutschen Staatsanleihen, haben sich ausgeweitet. Hinzu kommt: Frankreich ist für mich aktuell der schlechteste Schuldner Europas. Während Griechenland, Italien und Portugal ihre Hausaufgaben gemacht haben, hat Frankreich sich gehen lassen. In der aktuellen Patt-Situation könnten sich die Beteiligten womöglich am ehesten noch auf neue Schulden einigen. Damit wäre Frankreich jedoch auf dem falschen Pfad. Für die nahe Zukunft mache ich mir wenig Sorgen, jedoch: Wenn es mittelfristig eine neue Eurokrise gibt, dann in Frankreich. Beunruhigend finde ich, dass damit auch die europäische Achse Frankreich – Deutschland geschwächt wird, die seit Jahrzehnten für Stabilität sorgt und von der nicht zuletzt Deutschland profitiert.
De-Monitarisierung: Der Rückzug der Notenbanken.
In den vergangenen Jahren hat die Geldpolitik der Zentralbanken erheblichen Einfluss auf die Fiskalpolitik gehabt. Wie gefährlich diese Einflussnahme werden kann, hat erst die Inflation gezeigt. Meiner Ansicht nach werden die Zentralbanken daher künftig vorsichtiger agieren und weniger großzügig Geld in die Märkte pumpen. Wobei die Gefahr der Inflation noch nicht gebannt ist: Wir sehen hier eine starke zyklische Abhängigkeit. Aktuell sind wir vor oder in einer Rezession, und die Inflation geht praktisch von allein zurück. Kommt die Wirtschaft jedoch wieder in Gang, könnte die Inflation mit ihr zurückkehren. Oder die andere Variante: Der starke Staat schaltet sich ein, pumpt Geld in den Kreislauf und agiert seinerseits inflationstreibend.
Das Verhältnis von Geld- und Fiskalpolitik ist ohnehin ein eher kontraproduktives. Beispiel Vereinigten Staaten: Dort hat die Fed die Zinsen erhöht, um die Konjunktur und mit ihr die Inflation abzukühlen. Gleichzeitig hat Präsident Biden große Konjunkturpakete auf den Weg gebracht, die den gegenteiligen Effekt hatten. In der Folge verharrt die Fed bei den hohen Zinsen. Diesen Widerspruch sehen wir auch in anderen Ländern. Ohne die staatlichen Konjunkturpakete wäre für viele Zentralbanken jetzt der Zeitpunkt erreicht, die Zinsen zu senken. In den USA werden die Maßnahmen bald auslaufen. Es bleibt abzuwarten, was danach passiere.
Viele Assetklassen leiden unter dem Status quo.
Seit der Finanzkrise hat sich vor allem eine Assetklasse hervorragend entwickelt: US Big Tech. Zunächst zog der ganze US-amerikanische Blue-Chip-Bereich an, dann beschränkte sich die Entwicklung auf den Technologiesektor, dann auf die großen Sieben, jetzt auf einige wenige. Da verengt sich der Markt ganz extrem und viele andere Bereiche, die sehr gute Zahlen und Bewertungen haben, bekommen zu wenig Aufmerksamkeit von den Investoren. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die steigende Beliebtheit von ETFs. Während der NASDAQ seit der Finanzkrise bis Mitte Juli 2024 um 1.260 Prozent zugelegt hatte, lag der DAX im gleichen Zeitraum bei einem Plus von 285 Prozent, also ungefähr einem Fünftel.
Diese Entwicklung wird sich irgendwann umkehren. Mein Rat lautet daher, sich konträr aufzustellen: Wenn dann die USA schwächer werden, könnte das der Startschuss für die Aufholjagd anderer Assetklassen sein. Davon könnten zum Beispiel Small Caps profitieren, die aktuell trotz ihrer höheren Risikos hinter den großen Werten hinterherhinken.
Gleiches gilt für Wandelanleihen, die sich nach dem Super-Jahr 2020 nur noch auf der Stelle bewegt haben. Eigentlich sollten Convertibles Dreiviertel der Performance des Aktienmarkts bei halber Volatilität bringen. Doch die Emittenten sind hauptsächlich kleine und mittelgroße Wachstumstitel aus den USA, und die leiden unter der Dominanz der Large Caps. Wir warten auf die Initialzündung, die die Anleger wieder in den Markt bringen. Viel von der Underperformance der letzten Jahre könnte wieder aufgeholt werden und viele Marktteilnehmer sehen auch das riesige Potenzial, aber noch ist nichts dergleichen passiert.
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Abgesichertes Gold und Nachzügler
In Folge 64 „Von Bullen und Bären“ hatten wir Frank Weingarts, Head of Private Investor Products bei UniCredit und Vorstandsvorsitzender des Zertifikate Forums Austria, zu Gast: Themen sind einzigartige Chancen an den Märkten, Gold und sinkende Risikoprämien. Mehr gibt’s nach dem News-Teil.
Soll / Ist Addiko Bank erzielte im 2. Quartal des Geschäftsjahrs 2024 einen Umsatz / Betriebsertrag von 75,9 Millionen Euro (+4,7%), einen Ertrag vor Steuern von 14,1 Mio. (+10,2%) und einen Überschuss von 9,9 Mio. Euro (+1,0%) - beziehungsweise plus 0,51 Euro je Aktie (nach 0,50 Euro). Die Bloomberg-Konsens-Analysten-Schätzung für den Umsatz lag bei 75,0 Mio., beim Ertrag vor Steuern sollten 13,0 Mio. herauskommen und unterm Strich 10,0 Millionen. In Summe des 1. Halbjahrs ergibt sich ein Umsatz von 155,9 Millionen Euro (+10,6%), ein Ertrag vor Steuern von 33,1 Mio. (+38,0%) und ein Überschuss von 25,5 Mio. Euro (+30,7%) - beziehungsweise plus 1,32 Euro je Aktie (nach 1,00 Euro). Aktuell gibt es von Analysten 1x Kaufen, 1x Halten und 0x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 22 Euro - Potenzial: plus 5 Prozent.
Soll / Ist DO & CO erzielte im 1. Quartal des Geschäftsjahrs 2024/25 einen Umsatz von 551,47 Millionen Euro (+37,6%), ein EBITDA von 55,15 Mio. (+27,5%), ein EBIT von 36,57 Mio. (+27,4%) und einen Überschuss von 18,60 Mio. Euro (+20,4%) - beziehungsweise plus 1,69 Euro je Aktie (nach 1,43 Euro). Die Bloomberg-Konsens-Analysten-Schätzung für den Umsatz lag bei 484,5 Mrd., beim EBITDA sollten 51,9 Mio. herauskommen, beim EBIT 34,3 Mio. und unterm Strich 20,7 Millionen. Aktuell gibt es von Analysten 6x Kaufen, 0x Halten und 0x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 193,5 Euro - Potenzial: plus 31 Prozent.
Von einzigartigen Chancen, Gold und sinkenden Risikoprämien
In Folge 64 des Podcast „Von Bullen und Bären“ ist neben Ernst Huber, Mitglied des Vorstands der Schelhammer Capital Bank, der Head of Private Investor Products bei der UniCredit zu Gast: Frank Weingarts über prämierte Zertifikate, die Folgen der Zinswende und Chancen in der zweiten Reihe.
Vier Trends dominieren die Kapitalmärkte
In den vergangenen Jahren hat die Geldpolitik der Zentralbanken erheblichen Einfluss auf die Fiskalpolitik gehabt. Wie gefährlich diese Einflussnahme werden kann, hat erst die Inflation gezeigt.
Berkshire Hathaway: defensiver Einstieg mit Discountern
Discount-Strategie mit 10 Prozent Puffer (März). Beim Discounter der SG mit der ISIN DE000SU6QG37 gibt’s einen Sicherheitspuffer von knapp 10 Prozent. Das Produkt erwirtschaftet im Fall eines Schlusskurses oberhalb von 400 US-Dollar am Bewertungstag 21.3.25 eine maximale Rendite von ca. 22,90 Euro oder 10,3 Prozent p.a. Auch bei diesem Discount-Zertifikat erfolgt in allen Szenarien ein Barausgleich.
Trading-Idee: Apple: Fester zur Wochenmitte
Trading-Idee: Gold - Erstes Verkaufssignal
Trading-Idee: Apple - Nur Zwischenerholung
MIX
»Neue Analysen in der Bloomberg-Datenbank zu österreichischen Aktien: Citigroup bestätigt für Bawag Group die Empfehlung Kaufen - und erhöht das Kursziel von 85,0 auf 95,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 64,6 Euro - durchschnittliches Kursziel: 85,93 Euro. Pareto Sec bestätigt für Kontron die Empfehlung Kaufen - und erhöht das Kursziel von 29,0 auf 31,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 16,82 Euro - durchschnittliches Kursziel: 30,71 Euro. JPMorgan bestätigt für Raiffeisen Bank International die Empfehlung Neutral - und reduziert das Kursziel von 20,3 auf 19,4 Euro. Letzter Schlusskurs: 16,27 Euro - durchschnittliches Kursziel: 21,46 Euro. BNP Paribas Exane bestätigt für voestalpine die Empfehlung Outperformer - und erhöht das Kursziel von 29,5 auf 30,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 22,78 Euro - durchschnittliches Kursziel: 30,44 Euro. JPMorgan bestätigt die Empfehlung Untergewichten - und reduziert das Kursziel von 25,8 auf 22,3 Euro. Nun das tiefste aller Kursziele.< »Andritz hat für den brasilianischen Zellstoffhersteller Suzano eine neue Zellstofffabrik in Ribas do Rio Pardo, Bundesstaat Mato Grosso do Sul, erfolgreich in Betrieb genommen. Im Vollbetrieb wird sie mit einer jährlichen Produktionskapazität von 2,55 Millionen Tonnen die weltweit größte Eukalyptuszellstoff-Anlage mit einer Linie sein. Sie wird auch eine der wenigen Zellstofffabriken weltweit sein, die ohne fossile Brennstoffe betrieben wird und deren Rohstoff zu 100% aus gepflanzten Bäumen stammt. Die Anlage wird energieautark laufen und einen Überschuss an grünem Strom für lokale Zulieferer und das brasilianische Stromnetz produzieren.< »AT&S. Laut Bloomberg-Meldung erhöhte Marble Bar AM die Netto-Short-Position um 5,88% auf nun 1,62 Prozent des ausstehenden Aktienkapitals. Die offiziell gemeldeten Leerverkaufspositionen machen insgesamt 2,83% des Kapitals aus.< »Zumtobel veröffentlichte heute den diesjährigen Nachhaltigkeitsbericht. Den mit 2025 geltend werdenden Berichterstattungspflichten bereits entsprechend, erfolgt die Abbildung der nachhaltigen Themenbereiche erstmalig nach der Enviromental-Social-Governance-Struktur. Mehr dazu hier.< »Zumtobel (II). Morgen ist Zahltag für die Ausschüttung 2023/24 in Höhe von 0,25 Euro je Aktie. < »Internationale Unternehmensnews. Der Versicherer Allianz
(HDAX-Index, heute)
Ströer SE & Co. 5,52%Ströer SE & Co. 5,52%Deutsche Telekom 2,05%Allianz SE 1,85%Rheinmetall AG 1,58%Knorr-Bremse AG 1,53%Delivery Hero SE 1,41%Daimler Truck AG 1,25%Zalando SE 1,27%Krones AG 1,03%Hella GmbH & Co 0,93%SMA Solar -7,78%SUSS MicroTec SE -5,97%Sartorius AG -4,30%1&1 AG -4,05%AIXTRON SE -4,11%United Internet AG -4,15%Siemens Energy AG -3,89%Carl Zeiss Meditec -3,73%Evotec SE -3,49%Nagarro SE -3,17%
(ATXPrime-Index, heute)
UBM Development 2,39%UBM Development 2,39%Verbund AG 1,74%Kapsch TrafficCom 1,61%Eurotelesites AG 1,41%Agrana AG 1,24%Semperit AG 1,13%Rosenbauer AG 0,57%Telekom Austria AG 0,48%Vienna Insurance Gr. 0,34%OMV AG 0,21%Lenzing AG -3,46%DO & CO AG -2,99%voestalpine AG -2,72%PIERER Mobility AG -2,52%FACC AG -2,27%Strabag SE -2,16%AMAG -1,63%Porr Ag -1,49%AT&S -1,40%Mayr Melnhof -1,14%
Relevante Links: Deutsche Telekom AG, SMA Solar Technology AG, E.ON SE, Allianz SE, Deutz AG, Münchener Rückversicherungs-Ges. AG (Munich Re), SAF-HOLLAND SE, Scout24 SE, Puma SE, Siemens AG