ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Klare Verluste - Erholung droht zu enden
NEW YORK (dpa-AFX) - Die erst vortags angelaufene Erholung der
US-Börsen von einer dreitägigen Talfahrt ist zunächst zu Ende. Der
Leitindex Dow Jones Industrial gab am Mittwoch seine
anfangs erneut deutlichen Gewinne ab und schloss 0,60 Prozent tiefer
bei 38.763,45 Punkten. Ähnlich sah es bei den anderen Indizes aus.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 0,77
Prozent auf 5.199,50 Punkte nach unten, während der
technologielastige Nasdaq 100 1,16 Prozent auf
17.867,37 Zähler verlor.
Vergangene Woche hatte die Bank of Japan ihre Leitzinsen
überraschend erneut erhöht, auch um den Verfall der Landeswährung
Yen zu stoppen. Der Zinsschritt und der darauf folgende starke
Kursanstieg des Yen hatten zur Folge, dass spekulative Geschäfte an
den Devisen- und Aktienmärkten aufgelöst wurden. Dies gilt neben der
Sorge über eine mögliche Rezession in den USA als einer der
wesentlichen Gründe für den jüngsten Kursabsturz an den
Aktienmärkten.
Die anfangs deutlichen Kursgewinne der großen US-Tech- und
Internet-Konzerne verpufften am Mittwoch teilweise wieder. So
verloren Nvidia 5,1 Prozent, während bei Alphabet
die Gewinne zusammenschrumpften und Microsoft
gar leicht im Minus endete. Als Schwergewichte in den
Börsenindizes tragen diese Titel wesentlich zu deren Entwicklung
bei.
Den Spitzenplatz im Nasdaq 100 behauptete Fortinet
mit einem Kurssprung von gut 25 Prozent. Das
Cybersecurity-Unternehmen punktete mit einer überraschend starken
Gewinnprognose. Besser als erwartete Quartalszahlen bescherten dem
Anbieter von E-Commerce-Software Shopify ein Kursplus
von fast 18 Prozent.
Hohe Kursverluste gab es dagegen in der Internet-basierten
Reisebranche. Aktien des Unterkunftsvermittlers Airbnb
sackten als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 13,4
Prozent ab. Hier drückten Prognosen, die auf eine schwächere
Nachfrage hindeuten, auf die Stimmung. Die Papiere der
Touristik-Website Tripadvisor sackten um 16,6 Prozent
ab, belastet von zuletzt überraschend schwachen Umsätzen.
Die Aktien des Fahrdienstvermittlers Lyft fielen um
17,3 Prozent. Die Zahl der Buchungen im vergangenen Quartal sowie
die Geschäftsprognosen blieben hinter den Erwartungen zurück. Die
Titel des großen Kontrahenten Uber zeigten sich mit
plus 1 Prozent unbeeindruckt. Beim Tesla
-Branchenkollegen Rivian stand nach dem
Zwischenbericht ein Kursrückgang von 6,9 Prozent zu Buche. Auf
Kritik stieß bei Anlegern der überraschend hohe Barmittelabfluss des
Elektroautobauers.
Für Walt Disney ging es trotz besser als erwartet
ausgefallener Quartalszahlen, erstmals schwarzer Zahlen im
Streaminggeschäft und einer angehobenen Ergebnisprognose um 4,5
Prozent nach unten. Damit brachen die Aktien den
Stabilisierungsversuch vom Dienstag ab, als sie von angekündigten
Preiserhöhungen für die Streaming-Abos des Unterhaltungskonzerns
profitiert hatten. Disney habe zwar die Gewinnprognose (EPS)
angehoben, sich aber vorsichtig zu den Aussichten für seine
Themenparks geäußert, kommentierte UBS-Analyst John Hodulik.
Schlusslicht im Dow war Amgen mit minus 5 Prozent.
Der Biotechkonzern konnte die Anleger mit gemischt ausgefallenen
Quartalszahlen und einem wenig ambitionierten Jahresausblick nicht
überzeugen.
Der Euro zeigte sich wenig bewegt und kostete zuletzt
1,0922 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
ebenfalls auf 1,0922 (Dienstag: 1,0915) Dollar festgesetzt und der
Dollar damit 0,9155 (0,9161) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen gaben etwas nach. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) sank um 0,34 Prozent auf
113,300 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 3,95
Prozent./gl/he